Bereits im vergangenen Jahr haben wir berichtet, dass LG Chem für das Werk in der Nähe der Stadt Breslau insgesamt 5,9 Milliarden Zloty (etwa 1,3 Milliarden Euro) investieren und dort ab 2018 jährlich bis zu 100.000 Elektroauto-Akkus produzieren will. 2.500 Mitarbeiter sollen dafür eingestellt werden.
Laut polnischen Medien hat LG Chem nun allerdings so viele Aufträge für Elektroautobatterien, dass das kürzlich errichtete Werk in Polen nicht dafür ausreichen wird. Basierend auf der typischen Kapazität eines Mittelklasse-Elektroautos entsprechen 100.000 Akkupakete gut vier Gigawattstunden (GWh) pro Jahr.
Der Vorstand von LG Chem hat am gestrigen Donnerstag eine Investition von 571 Millionen US-Dollar in LG Chem Wroclaw Energy genehmigt, um die Expansion des Werkes zu finanzieren. Das Projekt läuft beginnend ab Dezember 2018 bis April 2021 und kann die Produktionskapazität der von derzeit 100.000 auf 300.000 EV-Batterien jährlich verdreifachen.
LG sagte nicht, ob die neuen Produktionslinien in ihrem bestehenden Werk bei Breslau oder an einem anderen Standort gebaut werden. Denn in Zusammenhang damit gibt es auch Gerüchte, dass ein zweites Batteriewerk in Polen oder vielleicht in einem anderen Land in Betracht gezogen wird.
Einer der Kunden von LG Chem ist Volkswagen, diese haben Milliardendeals mit den Akkuherstellern LG Chem und Samsung SDI aus Südkorea sowie mit CATL aus China abgeschlossen, um sich ausreichend Stromspeicher für seine Elektroauto-Offensive zu sichern.
Durch Unterzeichnung eines Vertrags mit Nemaska Lithium hat sich LG Chem erst im Juli 2018 7.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr gesichert, genug für Batterien für rund 140.000 Elektrofahrzeuge. Die Transaktion soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 beginnen. Des Weiteren hat man mit Huayou Cobalt zwei Joint-Ventures für Kobalt-Lieferungen geschlossen.
Quelle: InsideEVs – LG Chem To Increase Battery Production In Poland To 70 GWh