VW-Werk Zwickau feiert sein Millionstes E-Auto

Cover Image for VW-Werk Zwickau feiert sein Millionstes E-Auto
Copyright ©

Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Im Werk Zwickau hat Volkswagen vor wenigen Tagen einen Meilenstein erreicht: Dort wurde das einmillionste Elektroauto fertiggestellt. Seit der Umstellung auf reine Elektromobilität im Jahr 2019 ist das sächsische Werk zu einem zentralen Baustein in der E-Strategie des Konzerns geworden. Das Jubiläumsmodell – ein ID.3 GTX Performance in roter Metallic-Lackierung – soll bald an einen Kunden in Bayern übergeben werden.

Innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren wurde das Werk komplett auf die Produktion von E-Autos umgestellt. Sechs Modelle entstehen dort heute parallel, darunter Fahrzeuge der Marken Audi, Cupra und Volkswagen selbst. Der Wandel begann im November 2019 mit dem Produktionsstart des ID.3. Schon im Januar 2022 war die Transformation abgeschlossen – seitdem verlassen ausschließlich E-Autos die Hallen. Die aktuelle Produktionszahl spiegelt den hohen Stellenwert von Zwickau im Konzern wider. Rund jedes zweite Elektroauto des Volkswagen Konzerns weltweit stammt aus diesem Werk.

Die Chronologie des Umbaus zeigt, wie schnell der Wandel vollzogen wurde. Nach dem ID.3 folgten der ID.4, die beiden Audi Q4 e-tron Varianten, der Cupra Born und schließlich der ID.5. Alle sechs Modelle werden heute gemeinsam gefertigt – ein Zeichen für das hohe Produktionsniveau und die Flexibilität des Werks.

Im Jahr 2024 liefen in Zwickau mehr als 200.000 Autos vom Band. Seit Volkswagen den Standort 1990 übernommen hat, wurden dort über sieben Millionen Autos gebaut. Besonders war der tiefgreifende Umbau der Fabrik: Mit einer Investition von 1,2 Milliarden Euro wurde der komplette Standort für die E-Mobilität neu ausgerichtet – eine Premiere in dieser Größenordnung innerhalb des Konzerns.

Neben den Serienmodellen für den Endkunden entstehen in Zwickau auch Karosserien für Luxusautos. Dazu gehören der Bentley Bentayga und der Lamborghini Urus. Die Fertigung dieser Karosserien unterstreicht die technische Vielseitigkeit und Bedeutung des Werks für unterschiedliche Segmente.

Zwickau stehen einige Veränderungen bevor

Die Leitung des Werks sieht den Erfolg nicht als selbstverständlich an. Danny Auerswald, Geschäftsführer von Volkswagen Sachsen, betont den Einsatz der Mitarbeitenden. Trotz zahlreicher Hindernisse in den vergangenen Jahren seien alle Modelle zuverlässig und termingerecht produziert worden. Er sieht den Standort gut gerüstet, betont jedoch auch den Handlungsbedarf. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, müsse man in Zukunft weitere Investitionen sichern. Dafür werde aktuell an neuen Geschäftsmodellen gearbeitet, insbesondere mit Blick auf Themen wie Kreislaufwirtschaft.

Künftig stehen erneut Veränderungen an. Im zweiten Halbjahr 2026 werden einige Modelle an andere Standorte abgegeben. Gleichzeitig sieht die Werksleitung Potenzial in neuen Geschäftsfeldern, vor allem beim Recycling. Die Idee: Zwickau könnte sich neben der Produktion ein zweites Standbein aufbauen und erneut Vorreiter im Konzern werden – diesmal im Bereich nachhaltiger Kreisläufe.

Quelle: Volkswagen – Per Mail

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Thomas:

Ich kann Voökswagen Zwickau nur beglückwünschen zu dieser Leistung.
Und wünsche den Mitarbeitern vor Ort viel Glück und Erfolg in der Zukunft.
Das stand heute an diesem Standort sämtliche VW und Cupra Fahrzeuge abgezogen werden und nur ein Audi Modell übrig bleibt welches sich aktuell schon nicht mehr so gut verkauft lässt böses ahnen für den einstigen Pionier im Volkswagen Konzern aber die Zeit wird es zeigen was die Aussagen der Manager wert sind.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Polestar kann Absatz um mehr als 50 Prozent steigern

Polestar kann Absatz um mehr als 50 Prozent steigern

Michael Neißendorfer  —  

Polestar kommt nach längerer Durststrecke langsam in den Tritt und ist auf einem guten Kurs, sein Jahresziel von 60.000 verkauften Autos zu erreichen.

Cover Image for Omoda 9 SHS Plug-in-Hybrid mit erfolgreichem Europa-Debüt

Omoda 9 SHS Plug-in-Hybrid mit erfolgreichem Europa-Debüt

Michael Neißendorfer  —  

Im deutschen Straßenverkehr zeigt sich der Omoda 9 von Chery aus China bisher nicht. In anderen europäischen Ländern sieht das ganz anders aus.

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.