VW investiert Milliarden für „alte“ Xpeng-Plattform

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Die Volkswagen Group hat ihre Bemühungen zur Stärkung ihrer Position auf dem chinesischen Automobilmarkt intensiviert. Dies erfolgt durch strategische Partnerschaften zwischen der Marke VW und Xpeng sowie zwischen Audi und SAIC. Volkswagen hat eine technologische Rahmenvereinbarung mit dem chinesischen Elektroauto-Start-Up Xpeng unterzeichnet. In dieser Zusammenarbeit ist zunächst die gemeinsame Entwicklung von zwei Elektromodellen der Marke VW für das Mittelklasse-Segment geplant.

Aufbauen sollen diese E-Autos auf einer Plattform von Xpeng und werden speziell für den chinesischen Markt entwickelt. Ab dem Jahr 2026 sollen diese das Angebot um die MEB-E-Autos erweitern. Interessanterweise hat sich herausgestellt, dass die beiden neuen Modelle, die aus der Zusammenarbeit zwischen Volkswagen und Xpeng hervorgehen, die Edward-Plattform von Xpeng nutzen werden. Diese Plattform ist älter als die kürzlich vorgestellte SEPA 2.0-Plattform, die im neuen Xpeng G6 verwendet wird. Trotz der Investition von Volkswagen in Xpeng wird also eine ältere Plattform für die neuen Modelle verwendet.

Die Edward-Plattform ist bereits in den aktuellen Modellen Xpeng P7 und G9 im Einsatz und hat sich in der Praxis bewährt. Sie bietet eine solide Basis für die Entwicklung neuer Elektroautos und ermöglicht es Volkswagen, schnell auf den chinesischen Markt zu reagieren. Ferner könnte die Nutzung einer bereits bestehenden und erprobten Plattform dazu beitragen, die Entwicklungszeit und -kosten zu reduzieren.

Es ist auch wichtig zu bedenken, dass die Edward-Plattform trotz ihres Alters immer noch eine hochmoderne Technologie darstellt. Sie bietet eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern und unterstützt fortschrittliche Funktionen wie autonomes Fahren und V2X-Kommunikation. Ferner hat der CEO von Volkswagen, Oliver Blume, in einer Pressekonferenz bestätigt, dass die Edward-Plattform mit der Technologie von Volkswagen kombiniert wird. Dies lässt darauf schließen, dass die neuen Modelle, die aus der Zusammenarbeit zwischen Volkswagen und Xpeng hervorgehen, eine Mischung aus den Stärken beider Unternehmen darstellen werden.

Letzteres gilt es natürlich aufzuzeigen und zu beweisen. Bis 2026 ist noch ein wenig Zeit. Insgesamt zeigt die Entscheidung für die Edward-Plattform, dass Volkswagen und Xpeng pragmatisch und flexibel agieren, um die Herausforderungen des chinesischen Marktes zu meistern. Muss gar nicht so verkehrt sein.

Quelle: Automotive News Europe – VW to use Xpeng’s older ‚Edward‘ platform for new EVs

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

„Dass VW dort gute Autos bauen wird ist nicht gesichert – sie werden marktgerechte Fahrzeuge bauen.“

Dass VW dort marktgerechte Fahrzeuge bauen wird, ist nicht gesichert!

Hardy_Stuttgart:

Ca. 50% der EV-Technik sind die Akkus. Auch die technologische Entwicklung läuft fundamental in dieser Sparte. Der Software wird möglicherweise zu viel Aufmerksamkeit gegeben. Es ist durchaus möglich, dass dieser Anteil in Zukunft „Brot ohne Butter“ wird. Insbes. weil in der EU keine Selbstfahrtechnologie eine Zulassung bekommen wird in absehbarer Zeit.
Dass VW sich mit XPeng zusammenese findet, ist nur marginal sinnvoll. Besser wäre eine Akkuproduktion zusammen mit Baidu gewesen und Geely. Die Nähe zu Volvo besteht ja noch und der ges. asiatische Markt + USA wäre integriert. CATL u BYD bauen über die Hälfte aller Akkus, die weltweit verbaut werden. VW bringt sich mit XPeng in eine chin. Sackgasse ohne sich selbst beliefern zu können. Dazu ist diese Entscheidung aut. vs Indien! Head in Malaysia wäre besser gewesen oder Indonesien, um frei Oriduktionsstätten in Asien zu ebtwickeln. Statt dessen kommt jetzt pro oder vs China – das wird hinderlich. Bin jetzt schon gespannt, wer VW rettet zunächst. Da wird die Hälfte im Konzern wegbrechen?

Wolfbrecht Gösebert:

„…das Software-Problem haben aber alle Autobauer aus der alten Welt. Und frag‘ mal einen Tesla-Fahrer der ersten paar Jahre.“

Pffft, du vermischt hier ohne Sinn Probleme aus der Vergangenheit bzw. Anderer mit ganz akuten Problemen des VW-Konzerns!

Roland:

Ich finde Du redest Dir wieder einmal mehr die Situation schön. Es ist keine sehr gute Idee sich mit einem Partner zu verbünden dessen erklärtes Ziel es ist den gesamten Automobilen Markt zu übernehmen.

Und dass Sie dabei nicht zimperlich sind ist bekannt. VW hat mit der Zusammenarbeit mit BYD gerade Ihre Bankrotterklärung unterschrieben. Was soll da noch übrigbleiben?

Akku, Elektronik, Software, Antrieb, die ganzen gewinnbringenden Bereiche kaufen Sie jetzt von BYD. VW wird so zum reinen Fertiger und kann nichts mehr selber steuern.

Das gut zu finden, dazu braucht es schon eine gehörige Portion Fantasie und Ignoranz. Oder eben einen Egon mit einem ganz dicken Brett vor dem Kopf.

Roland:

Wenn ich Du wäre würde ich den Ball aber ganz flach halten. Tesla ist im Gegensatz zum massivst auf dem Chinesischen Markt geförderten BYD Konzern ein Ausländer, den die Chinesische Führung gerade dabei ist bestmöglich zu gängeln. Da herrscht kein freier Markt.

Wenn sich die Deutschen neuerdings von den Chinesen Stück für Stück auffressen lassen ist dass beileibe kein Ruhmesblatt. Ich finde das echt eine Katastrophe.

Es gleicht einer Bankrotterklärung der einst so stolzen Deutschen Autoindustrie, wenn Sie nicht mehr in der Lage sind selber mit eigenem Können konkurrenzfähige Autos zu bauen.

Was für ein Verlust für die Automobile Zukunft wenn es soweit kommt. Es gibt also absolut keinen Grund sich als Deutscher über Tesla lustig zu machen.

Es wäre viel intelligenter mit Tesla zusammen zu arbeiten gegen die Gefahr aus China. Im Gegensatz zu China würde Musk die Deutschen nicht vom Markt verdrängen wollen.

Sein Ziel ist ein vollkommen anderes. Er ist ein Spinner, ohne jeden Zweifel. Aber er hat die Vision der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Wieso hätte er sonst den grossen Wettbewerbsvorteil der SuC aufgegeben und alle am riesigen, selbst aufgebauten Ladenetz teilhaben lassen?

Harald:

Sicher ok, aber muss es eine (veraltete) alte Plattform sein. Niemand muss das Rad neu erfinden.

Harald:

So etwas nennt man Versagen des Produktmanagements und Vertriebes.

der Vertrieb kann nur verkaufen was man ihm zur Seite stellt. Denke mit dem Vorstand über Verbesserungen der BEV zu diskutieren, grenzt schon an Aufstand.
Bei der nächsten Ausdünnung der Belegschaft werden genau diese Köpfe rollen…. Bsp. das geplante Agenturmodell…. der Vertriebspartner soll nur noch eine Vermittlungsprovision erhalten, nur blöd, davon kann kein Autohaus überleben.
Scheint Strategie zu sein, dass man andere Einnahmequellen sucht, evtl. das billige Motoröl für über 40€ / Liter zwingend vorzuschreiben?
Viele BEV Fahrer werden bestimmt noch den (guten) alten Verbrenner in der Garage haben. Mit solcher Abzocke klappt der Umschwung zu weniger Verbrenner und weniger Mobilität.


MMM:

Vergleiche mit VW sind für Tesla in China einfach.
Aber mach den Vergleich doch mal mit BYD.
Dann gibt es schon deutlich weniger „geschnitten Brot“.

MMM:

Wobei ja nicht gesagt ist, dass VW für alle Zeit Plattformen aus China kaufen muss.
jetzt kauft man halt eine – und schaut sich die Technik an. Wenn man alles kennt: danke!
So haben es die Chinesen ja über Jahrzehnte gemacht, und hatten damit offensichtlich Erfolg. Ford baut den Explorer auf dem MEB auf, die haben sowas auch früher schon gemacht – das war einfach billiger als selbst machen.
Was in 10 Jahren kommt, was eine China-Plattform in D bietet, ob sich China-Technik ab einem gewissen Preis bei uns nur in deutscher Verpackung verkaufen lässt, wer hier wieviel daran verdient… das wissen wir alles noch nicht.

egon_meier:

„Schön, wie du das Versagen von VW in China schön redest. Selbst das Management sieht es anders, denn dort wird das Geld verdient und mit dem Teilegeschäft.“

Es geht bei diesem Beitrag ganz alleien darum, ob der Zukauf einer Plattform irgendwas negatives ist.
Ich habe nur dargestellt, dass der Zukauf von Innovation völlig normal im Business ist ..

Das VW in China keine marktgerechte Modelle hat ist unbestritten.

Wie in den USA – da fehlen dicke SUV und Pickups mit fetten Spritverichtern.

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