Volkswagens Batterieunternehmen Powerco gab vor wenigen Tagen bekannt, dass es nach Verzögerungen nun mit dem Bau von Kanadas größter Batteriefabrik für Elektroautos beginnt. Mit dem neuen Werk in St. Thomas, das drei große Gebäude und eine Gesamtfläche von fast 80.000 Quadratmetern umfasst, sollen nach Angaben der Pressemitteilung Kanadas Zukunft in der Elektroauto-Fertigung gefestigt, das Wirtschaftswachstum gefördert und Arbeitsplätze geschaffen werden.
Der Produktionsbeginn in Ontario ist für 2027 geplant und wird damit voraussichtlich früher sein, als der immer wieder nach hinten verschobene Produktionsstart im spanischen Werk von Powerco Sagunt. Die Fabrik in St. Thomas ist neben Sagunt und Salzgitter die dritte und weltweit größte Batteriefabrik des Herstellers.
„Elektroautos sind die Zukunft der globalen Automobilbranche und wir sind stolz darauf, eine so bedeutende Investition anzuführen und Kanada an die Spitze der innovativen Produktion von Elektroautobatterien zu bringen“, so Frank Blome, CEO von Powerco. „Unser Ziel ist es, einen globalen Batterie-Marktführer mit einer starken Präsenz in Europa und Nordamerika aufzubauen.“
Milliardeninvestition für Gigafactory
Die Fabrik entsteht in Zusammenarbeit mit dem lokalen Bauunternehmen Magil Construction Canada und Steelcon, wobei der Bau der Fabrik auf Tempo ausgelegt ist und eine enorme Menge an Material benötigt wird: Allein für das Fundament sollen mehr als 32.000 Kubikmeter Beton und etwa 4850 Tonnen Bewehrungsstahl zum Einsatz kommen. Das Unternehmen selbst spricht von einer rasanten Dynamik.
Powerco wurde 2022 als Tochtergesellschaft des Volkswagen-Konzerns gegründet und hat seinen kanadischen Hauptsitz in St. Thomas, Ontario. In die neue Gigafactory werden umgerechnet bis zu 4,3 Milliarden Euro investiert. Bei voller Auslastung sollen jährlich bis zu 90 Gigawattstunden Batteriezellen hergestellt werden.
Nach der Fertigstellung soll die Gigafactory die Einheitszelle von Powerco nach Kanada bringen. Die kanadische Automobilindustrie hat in der letzten Zeit einige Rückschläge einstecken müssen, weshalb der Bau des Batteriewerks ein wichtiges Signal für das Land ist. Erst zuletzt wurde die Produktion des Elektrotransporters Brightdrop von General Motors eingestellt und ein Jeep-Modell des Konzerns Stellantis in die USA verlegt.
Hoffnung für die kanadische Automobilbranche
Entsprechend sei die Gigafabrik von Powerco ein wichtiger Schritt, um Kanada zu einem weltweit führenden Standort in der Elektroauto- und Batterieindustrie zu machen, so Melanie Joly, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Industrie von Kanada. Außerdem werde der Bau gut bezahlte Arbeitsplätze schaffen, während Kanada auf eine sauberere, nachhaltigere und widerstandsfähigere Wirtschaft hinarbeite, sagte Joly weiter.
Entsprechend sei die Personalbeschaffung bereits in vollem Gange und es seien bereits über 100 Bewerbungen eingegangen, so die Pressemitteilung. Der Premierminister von Ontario ging sogar noch einen Schritt weiter: „Ontario hat die besten Arbeitskräfte der Welt und die einmalige Investition von Powerco ist der Beweis dafür, dass wir hier alles haben, was wir brauchen, um die wettbewerbsfähigste Wirtschaft der G7 aufzubauen“, sagte Doug Ford.
Quelle: Powerco – Pressemitteilung vom 28. Oktober 2025








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