Chinesen fordern Stellantis zu mehr Tempo bei E-Autos auf

Cover Image for Chinesen fordern Stellantis zu mehr Tempo bei E-Autos auf
Copyright ©

HJBC / Shutterstock / 2454331065

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Bei einem Besuch in China hat der neue Stellantis-Geschäftsführer Antonio Filosa von chinesischen Parteifunktionären sprichwörtlich die Ohren lang gezogen bekommen. Wie die Automobilwoche berichtet, wurde Filosa „dazu aufgefordert, den Umstieg auf Elektrofahrzeuge in China schneller voranzutreiben“. Filosa habe daraufhin zugesichert, künftig enger mit der Provinzregierung von Hubei zusammenzuarbeiten, um gemeinsam mit Partner Dongfeng die Anzahl eigener Elektroautos auf dem chinesischen Markt zeitnah zu erhöhen. Das Joint Venture der europäischen Hersteller-Gruppe, zu der auch Opel gehört, gemeinsam mit Dongfeng befindet sich in Hubei.

Zudem arbeitet Stellantis inzwischen mit Leapmotor zusammen und beteiligt sich auch an dem Hersteller, der inzwischen auch in mehreren europäischen Ländern inklusive Deutschland immer präsenter wird. 2024 hatte Stellantis in China nur noch etwas mehr als 68.000 Autos verkauft, was einem weiteren Rückgang um 15 Prozent im Vorjahresvergleich entsprach. Und in den ersten sieben Monaten dieses Jahres ging es um weitere beinahe 30 Prozent bergab und somit stark in Richtung Bedeutungslosigkeit. Zu den besten Zeiten hatte das 1992 gegründete Joint Venture noch etwa 700.000 Autos im Jahr in China absetzen können.

Nur ein eigenes E-Auto in China

In China ist der Absatz von Autos mit Verbrennungsmotoren stark rückläufig. Der Markt ist weltweit der größte für Elektroautos, inklusive Plug-in-Hybriden ist mittlerweile die Mehrzahl der Neuzulassungen elektrisch angetrieben. Der Nachfrage kann Stellantis dort bislang aber nicht nachkommen, einzig die Elektro-Limousine Citroën Elysee wird in China als vollelektrisiertes Modell ohne Leapmotor-Logo angeboten.

In Europa bieten unter anderem die Marken Peugeot, Opel und Fiat eine ganze Reihe an Elektroautos an. Diese gehören zwar oft zu den eher preiswerten Modellen, können allerdings technisch nur schwerlich mit anderen Herstellern mithalten, vor allem was die Ladeperformance und Batteriegröße angeht. In China tun sich selbst Hersteller wie Mercedes und Volkswagen zunehmend schwer, da ist es schwer vorstellbar, dass die von Stellantis in Europa angebotenen Elektroautos allzu viele Chinesen von hinter dem KI-gestützten Elektroherd vorlocken.

Quelle: Automobilwoche – Zu wenig Elektroautos: China macht Druck auf neuen Stellantis-CEO

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Cover Image for Verbrenner-Debatte: „Spanien wird nicht vom Elektroauto abrücken“

Verbrenner-Debatte: „Spanien wird nicht vom Elektroauto abrücken“

Michael Neißendorfer  —  

Bis 2035 sollen 95 Prozent aller in Spanien produzierten Autos rein elektrisch oder Plug-in-Hybride sein.

Cover Image for Ostafrika als Vorreiter auf dem Weg zur Elektromobilität

Ostafrika als Vorreiter auf dem Weg zur Elektromobilität

Michael Neißendorfer  —  

Eine aktuelle Studie zeigt beachtliche Trends in Ländern, die wohl nur wenige als Vorreiterstaaten sehen: Äthiopien, Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda.

Cover Image for Japanerin findet das perfekte Brummen für E-Autos

Japanerin findet das perfekte Brummen für E-Autos

Daniel Krenzer  —  

Japanische Akustik-Forscher haben herausgefunden, wie E-Autos wirklich klingen müssen, um nicht überhört zu werden, aber dennoch leise zu sein.

Cover Image for Hyundai und Kia kündigen V2G für Europa an

Hyundai und Kia kündigen V2G für Europa an

Michael Neißendorfer  —  

V2G in Europa und Korea, V2H in den USA: Hyundai und Kia ermöglichen mit ersten Modellen das bidirektionale Laden von E-Autos.

Cover Image for Toyota: Antriebsvielfalt als strategische Notwendigkeit

Toyota: Antriebsvielfalt als strategische Notwendigkeit

Laura Horst  —  

Toyota setzt auf dem Weg zur Dekarbonisierung auf mehrere Antriebsformen. Bis 2030 will der Hersteller weltweit 15 neue E-Auto-Modelle in die Märkte bringen.

Cover Image for Hudson eBuddy startet als günstiger E-Transporter

Hudson eBuddy startet als günstiger E-Transporter

Sebastian Henßler  —  

Der Hudson eBuddy bietet ab 14.900 Euro netto viel Ausstattung, bis zu 850 kg Zuladung und 150 km Reichweite – ein kompakter E-Transporter für kurze Wege.