Die VW AG pusht im Moment massiv die angestrebte Elektroautooffensive, welche dazu beitragen soll, dass ein Anteil von 25% der abgesetzten Fahrzeuge im Jahr 2025 Elektroautos sind. Hierzu steht die Zahl von mehr als 30 rein batterieelektrischen Fahrzeugen im Raum. Hört sich natürlich erst einmal viel an, aber wenn man wie von VW-Chef Matthias Müller angekündigt zum “weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität” aufsteigen will, darf man nicht tief stapeln.
Nun fordert die angestrebte, zukünftige Entwicklung erste Opfer. So ließ Personalvorstand Karlheinz Blessing verlauten, dass die Elektrooffensive und andere Marktentwicklungen tausende Stellen kosten wird. In einem Interview mit der FAZ kündigte Blessing an, dass der VW-Konzern in den nächsten Jahren tausende Stelle streichen wird:
“Es geht nicht darum, ein paar hundert Arbeitsplätze abzubauen, über die Jahre betrachtet wird es weltweit um eine fünfstellige Zahl gehen.” – Karlheinz Blessing, Personalvorstand VW AG
Allerdings bekräftigte Blessing auch die Tatsache, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen unter den derzeit mehr als 600.000 Beschäftigten geben wird. Ausschlaggebender Grund für die Stellenstreichungen sei laut Blessing, dass für die Produktion von Elektroautos weniger Komponenten als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor erforderlich seien. Daher ist es zumindest aus unternehmerischer Sicht nachvollziehbar, dass in der Fertigung langfristig weniger Mitarbeiter benötigt werden. Eine Veränderung, welche auch ohne den Abgas-Skandal auf den VW-Konzern zugekommen wäre – nun eben ein wenig schneller als gedacht.
Quelle: Reuters – Volkswagen plant langfristig Abbau von mehr als zehntausend Jobs