Stellantis kündigt die größte US-Investition seiner Unternehmensgeschichte an. In den kommenden vier Jahren sollen 13 Milliarden US-Dollar – umgerechnet gut 11 Milliarden Euro – in den Ausbau der Produktion, neue Modelle und modernisierte Antriebe fließen. Der Konzern will damit seine Position in einem der wichtigsten Automärkte der Welt stärken und mehr als 5000 neue Arbeitsplätze schaffen.
Mit dem Investitionspaket will Stellantis seine jährliche Produktionskapazität in den USA um rund 50 Prozent erhöhen. Zugleich sind fünf neue Automodelle geplant, die in zentralen Marktsegmenten starten sollen. Hinzu kommt die Entwicklung eines neuen Vierzylinder-Motors, der künftig an mehreren Standorten gefertigt wird.
„Diese Investition in den USA – die größte in der Geschichte des Unternehmens – wird unser Wachstum vorantreiben, unsere Produktionsstandorte stärken und mehr amerikanische Arbeitsplätze schaffen“, so Antonio Filosa, CEO und North America Chief Operating Officer. Ziel sei es, die Kund:innen stärker in den Mittelpunkt zu rücken und die Markenvielfalt des Konzerns auszubauen.
Filosa betonte, dass der Erfolg in den Vereinigten Staaten entscheidend für die weltweite Entwicklung von Stellantis sei: „Das Wachstum in den USA zu beschleunigen, hat seit meinem ersten Tag als CEO oberste Priorität. Erfolg in Amerika ist nicht nur gut für Stellantis in den USA – er ist gut für Stellantis insgesamt.“ Das Investitionsprogramm umfasst sowohl die Fertigung als auch Forschung, Entwicklung und Lieferantenstrukturen, um die geplante Produktstrategie bis 2029 vollständig umzusetzen.
Stellantis setzt auf Verbrenner und Range-Extender in den USA
In Illinois plant das Unternehmen, das stillgelegte Werk in Belvidere wiederzubeleben. Mehr als 600 Millionen Dollar – etwa 510 Millionen Euro – sollen dort in die Produktion der Modelle Jeep Cherokee und Jeep Compass fließen. Mit dem Produktionsstart im Jahr 2027 entstehen nach Unternehmensangaben etwa 3300 neue Arbeitsplätze.
Auch in Ohio steht eine Erweiterung an. Rund 400 Millionen Dollar – umgerechnet 340 Millionen Euro – fließen in den Toledo Assembly Complex, wo künftig ein neuer mittelgroßer SUV produziert wird. Der Standort, an dem bereits der Jeep Wrangler und der Jeep Gladiator entstehen, soll damit um rund 900 Arbeitsplätze wachsen. Parallel dazu werden Modernisierungen und technische Updates für beide Modelle fortgesetzt. Zudem erhält die benachbarte Toledo Machining Plant neue Komponentenfertigungen, um die geplante Produktvielfalt zu unterstützen.
In Michigan bereitet Stellantis die Produktion eines großen SUVs mit Range-Extender-Technologie vor. Das Modell wird ab 2028 in der Warren Truck Assembly Plant gebaut. Die Umrüstung des Werks erfordert Investitionen von knapp 100 Millionen Dollar – etwa 85 Millionen Euro – und schafft rund 900 neue Arbeitsplätze. Ein weiteres Projekt betrifft den Detroit Assembly Complex Jefferson, der für die nächste Generation des Dodge Durango umgebaut wird. Dafür sind 130 Millionen Dollar – rund 110 Millionen Euro – vorgesehen, die Fertigung soll 2029 beginnen.
Indiana spielt eine Schlüsselrolle bei der Motorenproduktion. Dort investiert Stellantis mehr als 100 Millionen Dollar – etwa 85 Millionen Euro – in seine Kokomo-Werke, um ab 2026 den neuen Vierzylinder-Motor mit der Bezeichnung GMET4 EVO zu fertigen. Rund 100 zusätzliche Arbeitsplätze sollen entstehen. Filosa bezeichnete diesen Schritt als strategisch bedeutsam, um die USA als Standort für moderne Antriebstechnologien zu sichern.
Stellantis beschäftigt in den Vereinigten Staaten derzeit über 48.000 Menschen in 34 Werken, Forschungszentren und Vertriebsstandorten in 14 Bundesstaaten. Das Netzwerk umfasst 2600 Händler und fast 2300 Zulieferer, die eng mit den Produktionsstandorten verbunden sind. Die neue Investition baut auf den bereits im Januar 2025 angekündigten Modernisierungsmaßnahmen auf und gilt als klares Signal für die langfristige Verpflichtung des Konzerns gegenüber dem US-Markt.
Quelle: Stellantis – Pressemitteilung per Mail