Skoda verschiebt neuen Elektro-Kombi auf 2028

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Skoda hat die Einführung eines wichtigen neuen Elektroautos verschoben und die Lebensdauer seiner kleinen Verbrenner-Modelle verlängert. Grund dafür ist die sinkende Nachfrage nach E-Autos in Europa, wie die britische Autocar berichtet. Der tschechische Hersteller hatte ursprünglich geplant, sechs elektrische Modelle innerhalb der nächsten zwei Jahre auf den Markt zu bringen: darunter die neuen Elroq- und Epiq-Crossover, die Serienversion des Vision-7S-Konzepts, einen 4,7 Meter langen Kombi sowie Updates für den Enyaq und den Enyaq Coupé.

Jetzt wurde jedoch entschieden, den Kombi, der voraussichtlich den Namen Octavia tragen wird, erst Ende 2027 oder 2028 zu veröffentlichen. CEO Klaus Zellmer erklärte, dass angesichts der Verlangsamung beim Übergang zu batterieelektrischen Autos der Zeitplan überprüft werde. Die Reihenfolge der geplanten Modelle sieht nun den Enyaq Coupé, den Elroq, danach den Epiq und den SUV auf Basis des 7S-Konzepts vor. Der Kombi könnte danach folgen.

Die kleinen Verbrenner-Modelle Fabia, Kamiq und Scala bleiben hingegen bis 2030 im Angebot. Zuvor war vorgesehen, diese Modelle bereits bis 2027 auslaufen zu lassen. Zellmer begründete die Entscheidung mit der aktuellen Entwicklung bei den E-Auto-Verkäufen, die langsamer als erwartet voranschreite. Der CEO der Marke betonte, dass Skoda auf die Wünsche der Verbraucher:innen eingehe und sich nicht von Vorgaben für die Antriebsart leiten lasse. Flexibilität sei für das Unternehmen zentral. Gründe für den Rückgang der E-Auto-Verkäufe sieht er unter anderem in Lücken und Mängeln der Ladeinfrastruktur, Reichweitenängsten und hohen Kaufpreise für Elektroautos.

Auch Martin Jahn, Marketing-Chef von Skoda, gestand ein, dass der neue Elroq mit Blick auf die Profitabilität eine Herausforderung darstelle. Das Modell müsse jedoch zu einem attraktiven Preis angeboten werden, um den Absatz zu fördern und die CO₂-Ziele für 2025 zu erreichen. Die Kostensenkung, insbesondere bei Batterien, steht daher im Fokus.

Zellmer sieht auch die geringe Vielfalt bei den Karosserieformen als Hindernis für das Wachstum von E-Autos. Viele Käufer entscheiden sich für bestimmte Modelle, weil sie in speziellen Situationen ein großes Ladevolumen benötigen – oft aus emotionalen, nicht rationalen Gründen. Er betonte, dass es Zeit brauche, bis sich das Verhalten der Kunden an die neuen Technologien anpasse. Daher werde Skoda weiterhin Alternativen anbieten.

Quelle: Autocar.co.uk – Skoda extends small combustion car lifespans in EV slowdown

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Pirre:

Sorry, aber das ist Quatsch. Der Octavia ist gemäß Absatz das erfolgreichste Skoda Modell und deckt ein wichtiges und sehr gefragtes Auto-Segment ab: Das erschwingliche Familienauto. Es ist mehr als ärgerlich – und wird Skoda vermutlich auf Jahre treue Kunden kosten – dass hier das x-te SUV Modell bevorzugt wird, mit dem Famieln idR wenig anfangen können. Übernehmen’s halt die Asiaten. Schade drum…

Pirre:

Keine e-Autos zu vernünftigen Preisen bauen, aber dann den mangelnden Absatz beklagen. Genau mein Humor.

Josef:

Kombifahrzeuge haben sich mit der Einführung der SUV erledigt. SUV bieten mehr Innen- und Gepäckraum bei weniger Flächenverbrauch.

Pedro G.:

Stellantis hat auch Kombis !?

Pedro G.:

ID.7 Tourer wäre ein Kombi aus dem gleichen Konzern aber zu TEUER ?

Frederik:

„Zellmer sieht auch die geringe Vielfalt bei den Karosserieformen als Hindernis für das Wachstum von E-Autos.“

Und dann den Kombi verschieben und stattdessen lieber die x-ten SUVs in allen Fahrzeugklassen anbieten, genau mein Humor.

egon_meier:

nicht weil es SUV gibt sondern weil die Kunden SUV bevorzugen.
Es gibt auch Kombi aber die will fast niemand mehr.

pani:

Kombimarkt weltweit NULL. Warum wohl? Richtig, weil es das SUV gibt.

pani:

Bist du sicher, dass Ihr noch wirklich den großen Kofferaum des Oktavia braucht? Vielleicht reicht ja schon der Wechsel des Gepäcks von Koffern zu Reisetaschen. Ich könnte mir vorstellen, dass man mit ein wenig Knautscherei einige Liter Kofferraum kompensieren könnte.
Der kommende Elroq ist doch eine (fast) eierlegende Wollmilchsau. Ich hab’s an anderer Stelle geschrieben : Der Elroq wird im Herbst nächsten Jahres die Liste der in D meist verkauften E-Autos locker anführen. Jetzt ist es der Enyaq.

Talis:

Der riesige Unterschied: Das eine Fahrzeug gibt es dann, das andere nicht.

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