Sixt bestellt 250.000 Autos bei Stellantis

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Stellantis

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Da gab es sicher einen „kleinen“ Mengenrabatt: Der Autovermieter Sixt und der Autokonzern Stellantis haben vereinbart, dass Sixt im Laufe der nächsten drei Jahre bis zu 250.000 Fahrzeuge von Stellantis für seine Vermietflotte in Europa und Nordamerika erwerben kann. Die Vereinbarung umfasst einen Gesamtwert von mehreren Milliarden Euro. Erste Auslieferungen in signifikantem Umfang sollen noch im ersten Quartal 2024 erfolgen und sich dann über den weiteren Jahresverlauf erstrecken.

Zu den 14 Fahrzeugmarken von Stellantis zählen unter anderem Alfa Romeo, Chrysler, Citroën, DS, Fiat, Jeep, Lancia, Opel, Peugeot und der Luxushersteller Maserati. Die Lieferungen an Sixt umfassen der entsprechenden Mitteilung zufolge verschiedene Fahrzeugklassen, von Stadtautos über SUV bis hin zu Fahrzeugen aus dem Van & Truck Segment (einschließlich 7- und 9-Sitzer), sowie sämtliche Antriebsarten einschließlich Elektroautos. Wie viele Fahrzeuge konkret mit welcher Antriebsform in die Sixt-Flotte übergehen, teilten die beiden Unternehmen leider nicht mit.

Bei Volumina, die über die bereits für 2024 konkret eingeplanten Liefermengen hinausgehen, können Bestellmengen, deren Zusammensetzung sowie Liefertermine flexibel gemäß des Flottenbedarfs und der Nachfrage gehandhabt werden. Darüber hinaus loten Stellantis und Sixt potenzielle weitere Kooperationsmöglichkeiten in verschiedenen Regionen der Welt aus, beispielsweise bei Mobilisights, dem Data-as-a-Service (DaaS)-Dienst von Stellantis. Mit Mobilisights lassen sich Datenpakete bereitstellen, die auch durch Sixt für die Entwicklung und Lizenzierung neuartiger B2B-Produkte, -Anwendungen und -Dienste genutzt werden können.

Im Zuge der Auslieferungen von Stellantis werde die Zahl voll vernetzter Fahrzeuge in der Vermietflotte von Sixt signifikant steigen. Damit stehen deutlich mehr Fahrzeuge zur Verfügung, bei denen Telemetriedaten wie Tankfüllung oder Kilometerstand bei der Fahrzeugrückgabe automatisch an Sixt übermittelt werden können. Dadurch ist es dem Autovermieter möglich, Prozesse an seinen Stationen effizienter zu gestalten und Kunden von kürzeren Bearbeitungszeiten sowie einer noch besseren Fahrzeugverfügbarkeit profitieren zu lassen.

Wie Sixt und Stellantis nachhaltiger werden wollen

Beide Unternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, die Mobilität nachhaltiger zu gestalten. Im Rahmen seines „Dare Forward 2030“-Plans hat Stellantis angekündigt, bis 2030 in Europa einen Absatzmix von 100 Prozent vollelektrischer Pkw und in den Vereinigten Staaten von 50 Prozent vollelektrischer Pkw und leichter Nutzfahrzeuge zu erreichen. Vor diesem Hintergrund hat sich das Unternehmen bereits etwa 400 Gigawattstunden Batteriekapazität gesichert, zum teil über eigene Batteriefabriken. Stellantis befindet sich laut eigener Aussage auf dem besten Weg, bis 2038 das Ziel von Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen (inklusive Scope 1-3). Dann noch verbleibende Emissionen werden im einstelligen Prozentbereich kompensiert.

Die Anschaffung von Fahrzeugen mit klimafreundlichen Antrieben wie bei Elektroautos wiederum zahle zugleich auf das Ziel von Sixt ein, den CO2-Fußabdruck seiner Vermietflotte deutlich zu reduzieren – und auch auf das Ziel, den Anteil elektrifizierter Fahrzeuge in Europa bis 2030 auf 70 bis 90 Prozent zu erhöhen. Dieser Anspruch sei ein entscheidender Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Sixt, wie das Unternehmen betont. Bereits Ende 2022 hat Sixt eine Großbestellung aufgegeben und 100.000 Elektrofahrzeuge beim chinesischen Hersteller BYD geordert. 

Diese Strategie umfasse darüber hinaus Investitionen in die eigene Ladeinfrastruktur, den weitergehenden Ausbau der Sixt App zu einem Ökosystem für nachhaltige Mobilitätsangebote einschließlich des Zugangs zu Hunderttausenden von öffentlichen Ladepunkten sowie die Verringerung der CO2-Emissionen an den eigenen Stationen und Standorten so schnell und so weit wie möglich.

Quelle: Stellantis / Sixt – Pressemitteilung vom 16.01.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Jakob Sperling:

Stellantis macht sich mehr und mehr richtig gut. Das freut den Aktionär.

Jetzt dann noch die neuen Elektro-Einstiegsmodelle von Citroën, Fiat und Opel.
Das könnte eine ziemlich grosse Sache werden. Hoffentlich haben sie genug Produktionskapazität geplant. Das wird wohl klappen; Stellantis weiss, wie man skaliert.

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