Sixt plant Kauf von 100.000 E-Fahrzeugen von BYD bis 2028

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BYD

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Der Autovermieter Sixt und BYD, der weltweit größte Hersteller von New Energy Vehicles (u.a. BEVs und PHEVs), haben eine Vereinbarung unterzeichnet: Der erste Schritt umfasst die Bestellung von Sixt für mehrere tausend vollelektrische Fahrzeuge bei BYD, von denen die ersten bereits im vierten Quartal 2022 für Sixt Kunden in Europa verfügbar sein werden. Die Bestellung ist der erste Schritt auf einem gemeinsamen Weg, der den Kauf von rund 100.000 weiteren Elektrofahrzeugen in den folgenden sechs Jahren vorsieht. Darüber hinaus wollen BYD und Sixt Möglichkeiten zur Kooperation in verschiedenen Regionen der Welt ausloten, so Sixt in einer aktuellen Mitteilung.

Beginnend für Kunden in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien will Sixt die erste Autovermietung in Europa sein, die Fahrzeuge von BYD anbietet. Das erste von BYD gelieferte Modell sei der vollelektrische ATTO 3, ein Elektro-SUV im C-Segment. Alle BYD-Modelle, die Teil der Sixt Flotte werden, sollen den Erwartungen und Bedürfnissen europäischer Kunden entsprechen. Sie sollen überzeugen mit hoher Qualität, umfangreicher Ausstattung sowie der von BYD selbst entwickelten Blade-Batterie, die für hohe Sicherheit, Haltbarkeit und Leistung steht.

Die Bestellung von BYD passt zu dem kürzlich bekannt gegebenen Versprechen von Sixt, den Anteil elektrifizierter Fahrzeuge in der Flotte deutlich zu erhöhen mit dem Ziel, die Begeisterung für E-Mobilität zu beschleunigen. Insbesondere das Sixt Angebot an Elektrofahrzeugen im Volumensegment werde von der Zusammenarbeit mit BYD profitieren. Die Sixt Flotte in Europa soll bis 2030 zu 70 bis 90 Prozent elektrifiziert sein, wobei eine breite Palette an Herstellern und Modellen abgedeckt werden soll.

Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der Strategie von Sixt, ein Wegbereiter für eine nachhaltige Zukunft im Mobilitätssektor zu sein. Sixt baut zudem eine eigene Ladeinfrastruktur auf, will die Sixt App und die zugrundeliegende Mobilitätsplattform ONE zu einem „Single Sign-On“ für hunderttausende öffentliche Ladepunkte ausbauen und seine Stationen und Standorte bereits bis Ende 2023 CO2-neutral aufstellen.

Kooperationen sind elementarer Bestandteil der Geschäftsstrategie von BYD. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Sixt, dem Autovermieter mit dem weltweit am schnellsten wachsenden Markenwert und einem sehr wichtigen Partner für BYD bei unseren ersten Schritten in den Vermietungsmarkt“, sagt Michael Shu, General Manager und Managing Director, BYD Europe und International Cooperation Division. „Unsere gemeinsame Vision wird es uns ermöglichen, unsere Ambitionen beim Thema Nachhaltigkeit zusammen zu verwirklichen“, wobei Europa den Anfang markiere.

Sixt bietet seinen Kunden jeden Tag einfach zu nutzende, flexible und grenzenlose Mobilität. BYD ist mit über einer Million produzierter Fahrzeuge im Zeitraum von Januar bis August 2022 der weltweit größte Fahrzeughersteller im Bereich E-Mobilität“, ergänzt Vinzenz Pflanz, Chief Business Officer (verantwortlich für Vertrieb und Fahrzeugeinkauf), Sixt SE. „Die Vereinbarung mit BYD ist ein wichtiger Meilenstein, um unser Versprechen einzulösen, deutlich mehr E-Autos auf die Straße zu bringen.“

Quelle: Sixt – Pressemitteilung vom 04.10.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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MMM:

Eben.
100.000 (neue) PKW wird BYD in Deutschland nicht mal über die gesamte Laufzeit in deutsche Privathände bringen. Das ist völlig abwegig.
Über Sixt werden Gebrauchtwagen kommen, man wird noch sehen, wie die sich einpreisen lassen. Und das werden überwiegend Atto 3 sein. Wer sich bei Sixt ein Premium SUV ordert, nimmt bestimmt verschiedene Marken in Kauf, aber nicht alles, was Räder hat. Bei einem „Hauptsache ich komme von A nach B“- Modell funktioniert das eher.
Bei aller Kritik (ob berechtigt oder nicht) an Tesla: dort hat man ein Image, bei BYD hat man nix. Made in China ist hierzulande noch immer der Inbegriff für Billigkram. Einen Tesla nimmt (fast) jeder, und wenn auch nur aus Interesse, mal einen gefahren zu haben.

Inwiefern sich BYD außerdem aus dem Zugriff staatlicher Autoritäten winden kann, um die Kundendaten zu schützen, steht nochmal auf einem anderen Blatt.

Sicher: vielen ist das egal. Aber nicht allen.

Läubli:

Es bringt zumindest mal Produktionsvolumen und einen sicheren Absatz, das ist für den gewünschten Rocket Launch sicher eine gute Idee für Europa. Was danach daraus wird ist fraglich, aber immerhin sollen dann ja die 100’000 FZ unterwegs und handelbar sein. Bis es so viele Privatkunden gäbe, würde sonst sicher viel zu lange dauern.

David:

Da werden Sie einen guten Preis bekommen haben. Trotzdem ist es gefährlich, ein Auto, dass kaum in Stückzahlen auf dem Markt zu erwarten ist, so zu vertickern. Denn man muss das aus Sicht des privaten Interessenten sehen: Da kommen also pro Jahr 5000 Autos dieses Typs in Deutschland gebraucht auf dem Markt, Ex-Mietautos, entsprechend benutzt, die dann auch entsprechend günstig sind. Das macht auch etwas mit den Restwerten der wenigen Privatfahrzeuge.

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