Sixt-Flotte soll bis 2030 zu 70 bis 90 Prozent elektrifiziert sein

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Der Mobilitätsanbieter Sixt hat ein umfangreiches Maßnahmen-Paket beschlossen, um mehr Menschen für nachhaltige Mobilität zu begeistern. Im Zentrum des Nachhaltigkeitsprogramms stehen die Elektrifizierung der Flotte, die Errichtung einer eigenen Ladeinfrastruktur, der Ausbau der Mobilitätsplattform Sixt One zum Single Sign-on für hunderttausende Ladepunkte sowie eine noch frühere Klimaneutralität als Unternehmen.

Bis Ende 2023 werde der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge (inkl. PHEV und MHEV) in der weltweiten Sixt Flotte voraussichtlich 12 bis 15 Prozent betragen, so das Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung. Bis 2030 sollen in Europa 70 bis 90 Prozent der Fahrzeuge des Unternehmens elektrifiziert sein, allesamt buchbar über die Sixt App. Allein bis Ende 2022 will der Mietwagen-Anbieter seinen Kundinnen und Kunden 20 neue Elektro- und Plug-in-Modelle zur Verfügung stellen können – und ihnen so die größtmögliche Vielfalt bieten: z.B. von Audi, Opel, Renault, BMW, Peugeot bis hin zu Tesla.

Sixt will so laut eigener Definition ein „Begeisterungsbeschleuniger“ für die E-Mobilität werden. Das zeigt auch eine gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen TNS durchgeführte Studie: Rund 70 Prozent der befragten Sixt Kunden geben an, dass eine Mietwagen-Nutzung dazu beiträgt, Vorbehalte gegenüber E-Mobilität abzubauen (bzgl. Reichweite, Ladeinfrastruktur und Ladezeiten). Knapp zwei Drittel sehen die Mietwagennutzung als gute Möglichkeit, um Elektroautos kennenzulernen und für mehr als 55 Prozent ist die vorherige Nutzung eines elektrischen Mietwagens wichtig oder sehr wichtig für die Kaufentscheidung zugunsten eines solchen Fahrzeugs. In enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit können Sixt und die OEMs somit den Wandel hin zu klimafreundlicher E-Mobilität weiter beschleunigen.

Ladeinfrastruktur: Investitionen und Partnerschaften

Als weiteren Baustein seines Nachhaltigkeitsprogramms hatte Sixt bereits im vergangenen Jahr angekündigt, über die kommenden Jahre 50 Millionen Euro in seine eigene Ladeinfrastruktur in den Stationen zu investieren. Das Unternehmen will somit die Voraussetzung zum Laden einer größer werdenden Elektroflotte nach Fahrzeugrückgabe schaffen. Mit Hilfe von Partnern bietet Sixt seinen Kunden zudem im Laufe des kommenden Jahres einen flächendeckenden Zugang zum größten Teil aller öffentlich verfügbaren, aktuell 300.000 Ladepunkte in den europäischen Corporate Ländern. Dies geschieht über das neue Produkt Sixt Charge, das in die Sixt App integriert wird und somit nur einer einzigen Anmeldung bedarf.

Ein Ökosystem für klimafreundliche Mobilität

Schon heute ist die Sixt App und die dahinterliegende Mobilitätsplattform Sixt One Dreh- und Angelpunkt für die Nutzung der Mobilitätsangebote des Unternehmens. Sie vereint mit Auto- und Nutzfahrzeugvermietung, Carsharing, Fahrdiensten und Auto Abos zahlreiche Produkte, mit denen sich Mobilität möglichst nachhaltig gestalten lässt. Beispielsweise vermag ein einziges Shared-Fahrzeug, infolge optimierter Auslastung, eine Vielzahl an Autos in Privatbesitz zu ersetzen und notwendige Parkflächen zu reduzieren. Neue, technologisch besonders moderne Fahrzeuge, wie sie Teil der Sixt Rent-Flotte sind, stoßen zudem weniger CO2 aus als vergleichbare Fahrzeuge älteren Baujahrs.

Mit der Integration von Sixt Charge in die Sixt One Plattform liefert das Unternehmen nun außerdem einen starken zusätzlichen Anreiz für die Nutzung klimafreundlicher E-Fahrzeuge, weil die App neben der Fahrzeugbuchung in ein und demselben Ökosystem auch das Auffinden und die Nutzung von Ladepunkten ermöglichen wird.

Klimaneutralität: Stationen und Standorte CO2-neutral bis 2023

Jenseits einer weitreichend elektrifizierten Flotte für seine Kunden plant das Unternehmen außerdem, die im Betrieb der eigenen Stationen und Standorte anfallenden CO2-Emissionen so schnell und so weit wie möglich zu reduzieren – etwa über die großflächige Installation eigener Photovoltaikanlagen. Was Sixt vor Ort nicht einsparen kann, soll über Kompensationsprojekte ausgeglichen werden. Sixt will so bereits Ende 2023 – und damit fünf Jahre früher als bisher geplant – den Betrieb seiner Stationen und Standorte klimaneutral gestalten.

Wir bei Sixt glauben an Innovation, an Fortschritt, an Freiheit. Dies gilt auch für das brennendste Thema unserer Zeit, den Klimawandel“, sagt Alexander Sixt, Co-Vorstandvorsitzender von Sixt. „Da jede Miete eines E-Autos eine bezahlte Probefahrt ist, wird Sixt zum Begeisterungsbeschleuniger der E-Mobilität“, so der Manager. Aber es gehe ihm noch um mehr: „Mit der Kombination aus einer großen Vielfalt an Elektrofahrzeugen, dem einfachen Zugang zu flächendeckender Ladeinfrastruktur sowie der Klimaneutralität unseres Unternehmens wollen wir Wegbereiter für eine nachhaltige Zukunft sein.“

Quelle: Sixt – Pressemitteilung vom 20.09.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Hartmut:

Stimmt!

P45:

Ach ja, die ungeeichten. Die nicht rechtskonform sind. :(

David:

Sixt kommt mir fast ein wenig wie Tesla vor. Da wird groß versprochen, aber auf dem Platz passiert gar nichts. Wenn ich nur auf die einzige Sixt Station meiner Stadt schaue, einer Großstadt übrigens mit zahlungskräftiger Kundschaft, dann weiß ich, dass dort vor wenigen Wochen noch keine einzige funktionierende Lademöglichkeit war und habe eben geprüft, es kann aktuell kein einziges elektrisches Auto angemietet werden. So sieht der Realitätscheck aus!

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