Im Interview mit der WirtschaftsWoche (PayWall) hat sich Opel-Chef Michael Lohscheller über den aktuellen Stand bei Opel und den Plänen für die Zukunft ausgelassen. So sei Opel nach der Übernahme durch PSA bereits deutlich effizienter geworden. Dennoch müsse man laut Lohscheller weiter an der eigenen Zukunftsfähigkeit arbeiten. E-Mobilität spielt hierbei eine entscheidende Rolle, wie wir in unserem Ausblick auf die elektrifizierte Zukunft ab 2019 bereits aufgezeigt haben.
Veränderung der Automobilindustrie im Schnelldurchlauf
Die Autoindustrie wird sich laut Lohscheller in den nächsten fünf Jahren „stärker verändern als in den vergangenen 50“. Daher bereite man sich auch auf alle Megatrends vor, wozu auch mehrere neue rein und teilelektrische Modelle im eigenen Portfolio gehören. Die Elektrifizierung der Marke soll den Rüsselsheimer neuen Aufschwung verleihen. „Das Thema Elektromobilität wird der Marke Opel sehr gut tun“, wie Lohscheller zu verstehen gibt.
Unter dem Dach des französischen Autokonzerns PSA wird Opel künftig eine Führungsrolle bei niedrigen CO2-Emissionen anstreben. Hierzu setzt man, wie bereits erwähnt, zunächst weiterhin auf effiziente Verbrenner, wird langfristig aber vor allem auf teil- und vollelektrische Modelle umsteigen. Opel wird hierdurch langfristig zur voll elektrifizierten europäischen Pkw-Marke.
Viel Erfolg verspricht man sich vonseiten Opel viel von der vollelektrischen Version des Opel Corsa. Der Bestseller, dessen erste Generation bereits 1982 Premiere feierte, wurde komplett neu entwickelt und wartet erstmals mit einer rein elektrischen Variante auf. Lohscheller gibt zu verstehen, dass der Corsa aus seiner Sicht „ein echtes Volks-Elektroauto“ werden kann. Erste Gehversuche gab es bereits mit dem Ampera-e, der aber noch mit Technik des früheren Mutterkonzerns General Motors unterwegs war.
Lohscheller gibt zudem einen weiteren Ausblick auf die ehrgeizigen Elektrifizierungspläne von Opel. Mit dem ebenfalls komplett neuen Vivaro erhält ab 2020 auch der Transporter eine rein batterie-elektrische Variante. Ebenfalls werden Fans des Opel Mokka X auf ihre Kosten kommen, denn der Nachfolger des subkompakten SUVs wird ab 2020 vom Band rollen. Unmittelbar ab Produktionsstart wird es dabei auch eine vollelektrische Variante geben.
Batteriezellen aus eigener Fertigung spielen auch bei Opel eine Rolle
In Bezug auf das Thema Batteriezellen verfolgt Opel derzeit die Strategie diese von Lieferanten zu beziehen. Lohscheller glaubt allerdings nicht, „dass man langfristig erfolgreich ist, wenn man bei den Batterien von externen Lieferanten abhängig ist“. Daher unterstütze er auch die von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vorangetriebene Akkufertigung deutscher Firmen. Er mahnt im Interview mit der WirtschaftsWoche daher auch zurecht an: „Wir müssen das Thema Batterie in Deutschland und Europa voll beherrschen“, da ansonsten beim Durchbruch von Elektro-Pkw in den Massenmarkt die Abhängigkeit von asiatischen Batterielieferanten drohe.
„Wir bereiten uns auf alle Megatrends vor“ – auch Brennstoffzelle und Wasserstoff spielen eine Rolle
Lohscheller konzentriere sich mit Opel allerdings nicht nur auf reine Elektroautos, sondern gibt auch Antriebe mit Brennstoffzelle und Wasserstoff eine Chance. Das Unternehmen sei für diese Technik das Kompetenzzentrum für den gesamten PSA-Konzern.
Quelle: Ecomento.de – Opel-Chef: “Das Thema Elektromobilität wird der Marke sehr gut tun”