Der japanische Autohersteller Mazda nähert sich einem Medienbericht zufolge der Wiederbelebung des Wankelmotors – als Range Extender für seine künftigen Elektroautos, wovon das erste 2019 in den USA starten soll. Für Europa sei es laut Automotive News jedoch wahrscheinlicher, das reine Elektroautos angeboten werden, da hier die zurückgelegte Distanzen im Schnitt kürzer seien, als in Nordamerika. Der Einsatz eines Reichweitenverlängerers erübrige sich somit.
Mitsuo Hitomi, Leiter der weltweiten Teams für Antriebe, sagte, die Wankel-Technologie werde „wahrscheinlich“ als Range-Extender-Motor dienen, um Strom für batteriebetriebene Autos zu erzeugen. Ein Wankelmotor sei ideal als Range Extender, weil er kompakt und leistungsstark und dabei schwingungsarm sei, so Hitomi. Zudem habe Mazda so einen Weg gefunden, um die Technologie am Leben zu erhalten.
Bereits vor 50 Jahren präsentierte Mazda den legendären Supersportwagen Cosmo Sport 110 S (siehe Beitragsfoto) als erstes Modell der Marke mit einem nach dem Kreiskolben-Prinzip arbeitenden Triebwerk, das weder Hubkolben noch Zylinder benötigt. Stattdessen ersetzen rotierende Scheiben das Auf und Ab der Kolben – mit dem Resultat vibrationsarmer Laufruhe, minimaler Lärmemissionen, platzsparender Bauweise und geringen Gewichts. Für den Einsatz als Range Extender im Elektroauto eigentlich ideale Voraussetzungen. Allerdings hat der Wankelmotor einen um knapp 15 Prozent erhöhten Verbrauch im Vergleich zum Zylinder-Motor.
Mazda ist bis heute der einzige Hersteller, der Kreiskolben-Motoren in Millionenauflage produziert. Das Potential der Wankel-Technik, die auch von Wasserstoff als Energieträger befeuert werden kann, demonstrierte eine ganze Flotte von Mazda RX-8 Hydrogen RE und Mazda Premacy bzw. Mazda5 RE, die ab 2006 mit Wasserstoffantrieb in Japan und Norwegen unterwegs waren.
Quelle: Automotive News – Mazda rotary: What goes around comes around // Mazda – Pressemitteilung vom 30.05.2017