Das plant Mazda für die automobile Zukunft

Das plant Mazda für die automobile Zukunft
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Mazda

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Autohersteller Mazda, bislang in Sachen alternative Antriebe eher nicht erwähnenswert aufgefallen, hat nun auch eine langfristige Vision für die Mobilität der Zukunft vorgestellt: Im „Nachhaltigen Zoom-Zoom 2030“ skizziert der Hersteller seine anvisierten Technologien für das Jahr 2030 und darüber hinaus. Ab 2035 schließlich will Mazda nur noch in irgendeiner Form elektrifizierte Fahrzeuge im Programm haben, vom Mild-Hybrid über Plug-in-Hybrid zum reinen Elektroauto.

Bereits 2019 will der japanische Hersteller Hybridversionen seiner Bestseller Mazda 3 und CX-3 anbieten, 2020 soll ein Elektroauto mit Range-Extender folgen. Für 2021 ist ein Plug-in-Hybrid geplant. Das Elektroauto wird dem Plug-in vorgezogen. Ein ungewöhnlicher Schritt, den Mazda damit begründet, den reinen Stromer fürs Erreichen seines CO2-Flottenziels zu benötigen.

Auch mit einem völlig neuen Motorenkonzept will der Hersteller seine Fahrzeuge sparsamer und effizienter machen: Die neue Motorengeneration namens Skyactiv-X soll, sofern die Entwicklung läuft wie geplant, im Jahr 2019 eingeführt werden. Skyactiv-X wäre der weltweit erste Serien-Benzinmotor mit Kompressionszündung, bei der sich das homogen-magere Kraftstoff-Luft-Gemisch wie bei einem Dieselmotor spontan selbst entzündet, wenn es im Brennraum komprimiert wird. Die Stickstoff-Emissionen sollen trotz der sehr mageren Verbrennung auf vergleichsweise niedrigem Niveau bleiben. Die Effizienz des Motors soll mit der neuen Technologie um 20 bis 30 Prozent steigen, was laut Hersteller dazu führe, dass das Aggregat beim Verbrauch sogar unter dem Niveau eines aktuellen Dieselmotors bleibe. Letzteren will Mazda trotz der aktuellen Debatte um den in die Kritik geratenen Antrieb immer noch weiterentwickeln.

Im Jahr 2020 will Mazda zudem das autonome Fahren forcieren, im Einklang mit dem derzeit in der Entwicklung befindlichen Mazda Co-Pilot Concept, das dem Fahrer nach wie vor die wesentliche Fahrzeugkontrolle überlässt. Das System soll ab 2025 zum Serienumfang aller Modelle gehören.

Mehr als nur Autos im Blick

Im 2007 erstmals vorgestellten Zoom-Zoom Nachhaltigkeitsprogramm fasste das Unternehmen maximalen Fahrspaß, herausragende Effizienz und höchste Sicherheit zusammen. In Anbetracht des raschen Wandels in der Automobilindustrie bietet die neue Vision eine längerfristige Perspektive und zeigt auf, wie Mazda zur Lösung von Gesellschafts- und Umweltproblemen beitragen will. Das Nachhaltigkeitsprogramm von Mazda beinhaltet deshalb auch über die eigentlichen Fahrzeuge hinaus weitere Initiativen zur Bewahrung der Umwelt:

  • Ausweitung der Maßnahmen zur CO2-Reduzierung auf „Well-to-Wheel“-Basis, die neben den direkten Fahrzeugemissionen auch den Energieaufwand für Energieförderung bzw. Energiegewinnung, Verarbeitung und Transport der Energieträger vollumfänglich berücksichtigt
  • Reduzierung des unternehmensweiten „Well-to-Wheel“-CO2-Ausstoßes um 50 Prozent bis 2030 gegenüber den Vergleichswerten von 2010; langfristiges Ziel bis 2050: Reduzierung um 90 Prozent
  • Weitere Forschung und Entwicklung, um den Verbrennungsmotor so weit wie möglich zu perfektionieren. Dies wird aufgrund des zukünftig nach wie vor hohen globalen Anteils von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor in Kombination mit effektiver Unterstützung durch Elektrifizierung den größten Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen leisten
  • Einführung von Elektrofahrzeugen und anderer Technologien zum elektrischen Fahren ab 2019 zunächst in den Regionen, die einen hohen Anteil erneuerbarer Energien zur Stromerzeugung aufweisen oder bestimmte Autos „aussperren“, um die lokalen Emissionen zu reduzieren

Quellen: Mazda – Pressemitteilung vom 08.08.2017 // Autoexpress.co.uk – Mazda to electrify entire range by 2035

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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