Leapmotor plant langfristige Etablierung in Europa

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Leapmotor

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Leapmotor ist die neueste Marke, die im Stellantis-Konzern Einzug hält, und kommt in rasantem Tempo aus China auf den europäischen Markt. Durch das Gemeinschaftsunternehmen Leapmotor International, das zu 51 Prozent Stellantis gehört, konnte die Marke innerhalb eines Jahres nach Vertragsunterzeichnung ihre ersten Modelle nach Europa bringen. Tianshu Xin, der Chef von Leapmotor International und ehemalige Leiter des China-Geschäfts von Stellantis, führt die schnelle Expansion auf die enge Zusammenarbeit beider Partner zurück. Doch für Xin ist die Einführung der Marke in Europa nur der Anfang – er sieht viel Potenzial für eine tiefere Partnerschaft, die weit über den reinen Vertrieb hinausgehen könnte, wie die Automobilwoche berichtet.

Die Marke hebt sich gezielt von anderen chinesischen Marken ab, die ebenfalls den europäischen Markt anvisieren. Laut Xin hat Leapmotor sich vom Start weg ein breit aufgestelltes Händler- und Servicenetzwerk gesichert, das die Basis für die langfristige Marktentwicklung bildet. Im Gegensatz zu vielen anderen setzt Leapmotor vorerst weniger auf Masse, sondern darauf, sich stabil zu etablieren. Mit einer klaren Ausrichtung auf Geschwindigkeit und einem umfassenden Serviceangebot will Leapmotor das Vertrauen europäischer Käufer gewinnen. Wobei gerade in Frankreich Klagen eines ehemaligen Importeurs erhoben wurden, da sich dieser nicht fair behandelt fühle.

Eine Besonderheit bei Leapmotor ist, dass etwa 60 Prozent der Fahrzeugteile – von der Elektronikarchitektur über die softwaredefinierte Plattform bis hin zu den zentralen Komponenten des Antriebs – in Eigenregie entwickelt und gefertigt werden. Steuergeräte, Inverter und der Elektromotor stammen direkt aus der Produktion des Unternehmens. Diese Unabhängigkeit bei den Kernkomponenten gibt dem Unternehmen ein hohes Maß an Kontrolle über die Technik seiner Autos. Nur die Batteriezellen selbst werden von externen Anbietern bezogen, während das übrige Batteriesystem aus eigener Fertigung stammt.

Ein weiterer zentraler Aspekt der Leapmotor-Strategie ist das Design-to-Cost-Prinzip. Jede Fahrzeugkomponente wird dabei schon in der Entwicklungsphase auf ihre Kostenstruktur überprüft. So lässt sich die Produktion effizient gestalten, ohne dass bei wichtigen Autoeigenschaften Abstriche gemacht werden. Dieser Ansatz ähnelt der Herangehensweise von Dacia, der Budget-Marke von Renault, die bewusst auf kostspielige Extras verzichtet und sich auf die wesentlichen Merkmale konzentriert, die für die Fahrqualität entscheidend sind.

Quelle: Automobilwoche – Leapmotor-CEO zu E-Autos: „In maximal drei Jahren Preisgleichheit“

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Pedro G.:

Was mir noch nicht klar ist kommen alle Teile und Komponenten aus China und werden dann in Europa zusammen gebaut ?
Das Fiat-Werk Miafiosi ist dafür zu Teuer ?

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