Ehemaliger Leapmotor-Importeur reicht Klage gegen Stellantis ein

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Stellantis

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Kaum auf dem europäischen Markt angekommen gibt es schon Ärger für Leapmotor: Das von Didier Sirgue geführte französische Unternehmen SN Diffusion-EVE hat Stellantis wegen einer vorzeitigen Beendigung seines Vertrags als offizieller Leapmotor-Importeur für Frankreich verklagt. Der Händler sollte den Leapmotor T03 eigentlich in Frankreich noch bis zum 15. Januar 2025 vermarkten dürfen, doch die Beteiligung von Stellantis an dem chinesischen Hersteller habe dieses Geschäft vorzeitig beendet.

SN Diffusion-EVE fordert daher eine Entschädigung für die vorzeitige Beendigung seines Vertrags. Dem französischen Journal de l’Automobile sagte er, dass sein Vertrag zum 1. Mai 2024 plötzlich und mit sofortiger Wirkung gekündigt worden sei. Bereits im Frühjahr 2022 hatte Sirgue demnach die ersten T03 nach Frankreich gebracht und bei 55 Händlern ausgestellt.

Im Oktober 2023 dann hat Stellantis einen Anteil von 21 Prozent an Leapmotor übernommen, ebenfalls mit dem Ziel, die Modelle des chinesischen Herstellers nach Europa zu bringen. „Genau ab diesem Datum begannen die Störungen zwischen SN/EVE und Leapmotor“, sagte Sirgue dem Automagazin, die in der vorzeitigen Kündigung mehrere Monate vor dem zugesicherten Vertragsende gipfelte.

Insgesamt habe Sirgue in den zwei Vermarktungsjahren ungefähr tausend Autos von Leapmotor zugelassen. Aktuell habe er noch etwa hundert Fahrzeuge im Bestand, „die der Hersteller aufgrund der Beendigung meines Vertrags vertraglich zurücknehmen muss“, argumentiert Sirgue, der angibt, zwei Millionen Euro in die Vermarktung der Marke Leapmotor in Frankreich investiert zu haben.

Man könnte sich fragen, warum Stellantis nicht einfach bis zum Ende des Vertrags mit SN Diffusion gewartet hat, um Leapmotor in Frankreich an den Start zu bringen. Didier Sirgue äußerte dazu eine Vermutung: „Anfang 2024 hatte Stellantis noch geplant, die Marke zunächst in den Ländern Südeuropas einzuführen und erst 2025 nach Frankreich zu kommen. Für einen Hersteller französischer Herkunft wäre es aber seltsam gewesen, mit Leapmotor ausgerechnet auf dem eigenen Markt nicht präsent zu sein. Aus diesem Grund änderte der Hersteller seine Meinung, was zur vorzeitigen Kündigung meines Vertrags führte“, so der Unternehmer. Und da er weder von Leapmotor noch von Stellantis Antworten auf seine Fragen bekommen hat, leitete er nun ein Gerichtsverfahren ein.

Quelle: Le Journal de l’Automobile – L’ancien importateur de Leapmotor porte plainte contre Stellantis

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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