Honda glaubt weiter an die Zukunft der Brennstoffzelle

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Daniel Krenzer
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Beim japanischen Autohersteller Honda ist man davon überzeugt, dass die Ära der Brennstoffzellen-Fahrzeuge noch kommt, vielleicht aber erst ab 2040. Das berichtet das britische Fachmagazin Autocar. Just ab diesem Jahr geht Honda demnach davon aus, ausschließlich batterieelektrische und wasserstoffelektrische Fahrzeuge, also solche mit Brennstoffzellentechnologie, zu verkaufen. Wie die Anteile dabei verteilt sein könnten, lässt der Hersteller bislang noch offen.

Honda ist einer der Pioniere dieser Technologie. 2008 kam erstmals ein mit Wasserstoff angetriebener Honda Clarity auf den asiatischen Markt, erst 2022 wurde er abgesehen von einer zwischenzeitlichen Unterbrechung eingestellt. Zusammen mit den Japanern von Toyota, den Koreanern von Hyundai und – mit Abstrichen – den Bemühungen von BMW gehört Honda somit zu den wenigen Autoherstellern, die sich offensiv zu dieser Technologie bekennen. „Ich denke, dass die Ära der batteriebetriebenen Elektroautos zuerst kommt und die nächste Phase die Brennstoffzellenautos sind“, sagte laut Bericht Hondas Chef für Elektromobilität Inoue Katsushi.

Zukunft vor allem bei Nutzfahrzeugen?

Dass sich der Honda Clarity genauso wie der Toyota Mirai oder der Hyundai Nexo nur in geringer Stückzahl absetzen ließen, ist laut Katsushi keineswegs ein Zeichen dafür, dass Brennstoffzellenautos keine Chance hätten. „Damals war die Infrastruktur nicht gut genug, es handelte sich um ein experimentelles Modell und die Kosten waren zu hoch„, sagte er. Vor allem bei Nutzfahrzeugen, später dann aber auch bei Pkw werde diese Technologie eine Zukunft haben, ist er überzeugt. Da Wasserstoff unter hohen Verlusten zunächst aus Strom gewonnen werden und dann unter hohen Sicherheitsvorkehrungen und technischem Aufwand transportiert und aufbewahrt werden muss, zweifeln viele seine Sinnhaftigkeit zumindest im Pkw-Bereich nachvollziehbarerweise an.

Die nächste Generation von Brennstoffzellenantrieben soll jedoch wettbewerbsfähiger sein, kündigt Honda an. In einem Projekt, in das auch Mitsubishi involviert ist, werde versucht, „die wirtschaftliche Belastung der Kunden durch die Installation und den Betrieb von stationären Brennstoffzellensystemen zu verringern, was zur Dekarbonisierung der elektrischen Energie beitragen wird“. Toyota hatte sich jüngst deutlich weniger optimistisch geäußert und das Brennstoffzellen-Projekt Mirai mehr oder weniger für gescheitert erklärt.

Quelle: Autocar – „Honda predicts new era for hydrogen fuel cell cars“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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