Fords erstes MEB-Elektroauto soll US-orientiertes Design erhalten

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Michael Neißendorfer
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Es gibt Neuigkeiten zu Fords erstem Elektroauto, das auf VWs Elektroauto-Plattform MEB entsteht und ab 2023 produziert werden soll: Einem Bericht von Autocar zufolge soll sich das für den europäischen Markt entwickelte Auto beim Design am Aussehen seiner großen Brüder aus den USA orientieren, wie Fords Europa-Chef Stuart Rowley sagte. Er wolle Fords amerikanisches Erbe als Differenzierungsmerkmal nutzen: „Ford ist jetzt die einzige amerikanische Marke in Europa, und darauf können wir aufbauen. Viele Menschen fühlen sich von einigen dieser Eigenschaften angezogen, und nur Ford kann solche Produkte auf den Markt bringen“, sagte er.

Rowley deutete an, dass Kernmodelle des US-Marktes wie die neuen SUVs Bronco und Explorer als Designgrundlage für europäische Modelle verwendet werden könnten, ähnlich wie der Mach-E auf Elemente des legendären Sportwagens Mustang zurückgreift. Konkret bedeutet dies, dass Fords neues Europa-Modell, dessen fahrbarer Untersatz von Volkswagen stammt, von den Proportionen eher einem ID.4 ähneln dürfte als einem ID.3, der eher Golf-Format hat.

Für seinen regional ausgerichteten Crossover, der unterhalb des Mustang Mach-E positioniert sein wird, investiert Ford eine Milliarde US-Dollar (etwa 800 Millionen Euro) in den Produktionsstandort Köln. Die Partnerschaft mit Volkswagen ist darauf ausgelegt, dass Ford zwischen 2023 und 2029 600.000 Stück des noch nicht benannten E-Autos produzieren kann. Anpassungen nach oben sollen durchaus im Bereich des Möglichen sein, heißt es aus Branchenkreisen.

Da die technischen Daten des MEB-Baukastens hinlänglich bekannt sind, sollten die Leistungswerte des kommenden Ford-Elektroautos keine großen Überraschungen bieten. Es darf aber davon ausgegangen werden, dass sich Ford eher am oberen Ende des Leistungsvermögens der MEB-Plattform orientieren wird, also nehmen wir das Performance-Modell VW ID.4 GTX als Maßstab: Das kommt auf allradgetriebene 220 kW / 299 PS, sprintet innerhalb von gut sechs Sekunden auf Tempo 100 und kommt mit einer Akkuladung bis zu 480 Kilometer weit. Um auch weniger zahlungswillige Kunden anzusprechen, dürfte Ford aber auch weniger leistungs- und reichweitenstarke und somit günstigere Varianten ins Portfolio nehmen. Der MEB-Baukasten hält auch dafür die passenden Teile bereit.

Quelle: Autocar – Ford’s first VW-based EV to be US-flavoured crossover

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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