Die französische Automarke DS, ein Ableger von Citroën, zeigt bei der Veranstaltung Chantilly Arts & Elegance (12. bis 15. September 2024) die Designstudie SM Tribute. Das Einzelstück des DS Design Studio Paris erinnert an den Citroën-Sportwagen SM aus den 1970er Jahren, der – ebenso wie die historische Citroën DS – als Erbe und Inspiration für die heutige eigenständige Marke DS Automobiles gilt. Höhepunkt der Veranstaltung auf dem Gelände des Schloss Chantilly in der Nähe von Paris ist der Concours d’Élégance, ein Schönheitswettbewerb für automobile Designs.
DS hat leider keine technischen Details des Konzepts bekannt gegeben. Man kann aber davon ausgehen, dass alle serienmäßigen Weiterentwicklungen des Konzepts elektrisch sein werden. DS will im kommenden Jahr zwei mittelgroße Premiumautos auf den Markt bringen: einen SUV, der auf dem Aero Sport Lounge-Konzept von 2020 basiert, und eine hochbeinige Limousine, die den heutigen DS 9 ersetzen wird. Beide werden auf der neuen STLA Medium-Architektur des Mutterkonzerns Stellantis basieren, die Plug-in-Hybrid- und reine Elektroantriebe aufnehmen kann.
„Wir arbeiten mit den Genen unserer ikonischen Modelle, um die Entwicklung zukünftiger Modelle voranzutreiben, die wir Ende des Jahrzehnts präsentieren werden“, erklärt Thierry Metroz, Design-Direktor DS Automobiles. „Wir knüpfen an das Jahr 2020 an. Unsere Präsenz in Chantilly mit dem SM Tribute ist die Fortsetzung unserer Aktivitäten in diesem Bereich und unterstreicht, dass wir dieses Thema nicht aus dem Auge verloren haben.“
Bereits vor vier Jahren teilte DS Automobiles eine Serie von Skizzen mit dem Hashtag #SM2020 in seinen sozialen Netzwerken. Diese Zeichnungen waren das Ergebnis eines internen Kreativwettbewerbs zwischen den Designern des DS Design Studio Paris. Aufgabe war die zeitgenössische Neuinterpretation des historischen Sportwagen SM, der 1970 auf den Markt kam.
„Unsere Community hat uns damals starke Botschaften gesendet“, erinnert sich Thierry Metroz. „Die erste Erkenntnis was war, dass die Fans unserer Marke sehr an den ikonischen Modellen aus der Historie hängen. Zweitens wurden wir aufgefordert, das historische Design zu respektieren.“
Das Team des DS Design Studio Paris lässt sich regelmäßig von den historischen Modellen DS und SM inspirieren, um Kreativität und Inspiration zu fördern. „Aber wir wollten noch weitergehen“, sagt Thierry Metroz. „Wir möchten unser Erbe durch unsere Ikonen DS und SM pflegen. Daraus schöpfen wir unser Engagement für avantgardistisches Design.“
Der SM Tribute will weitaus mehr sein als eine Hommage. Er feiere zehn Jahre Kunst und Eleganz seit der Gründung von DS Automobiles und der Teilnahme der Marke an der Premiere von Chantilly Arts & Elegance. Darüber hinaus trage das Showcar zur zukunftsorientierten Forschung des DS Design Studio Paris bei.
Eine aktuelle Designstudie als Hommage an den historischen SM
Das Team des DS Design Studio Paris ging an die Kreation des SM Tribute heran, als sei der historische SM im Verlauf der fünf zurückliegenden Jahrzehnten weiterentwickelt worden. Der SM war in den frühen 1970er Jahren das innovativste Automobil aus französischer Produktion. Die aerodynamisch fortschrittliche Karosserie des Grand Tourers wurde von Robert Opron gestaltet. Das Design war sowohl elegant als auch avantgardistisch. Ein leistungsstarker V6-Motor sorgte für außergewöhnliche Fahrleistungen.
Aber was den SM wirklich zu einem bemerkenswerten Auto machte, war die hydropneumatische Federung. Diese Technologie, die unvergleichlichen Fahrkomfort und beispielhafte Straßenlage ermöglicht, teilte sich der SM mit dem DS. Der rund 13.000 Mal produzierte SM ist bis heute ein Kultmodell, das von Sammlern auf der ganzen Welt geschätzt wird. Seine einzigartige Mischung aus Komfort, Leistung und Innovation macht ihn zu einer Automobillegende.
Dass der SM in der Historie des Automobils einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, liegt auch an seinem luxuriösen und aufwändig gestalteten Innenraum. Die hochwertigen Materialien, die präzise Verarbeitung und die durchdachte Ergonomie schufen eine besonders raffinierte Atmosphäre. Die Armaturentafel mit runden Instrumenten und dem markanten Lenkrad war sowohl funktional als auch ästhetisch. Der SM war für seine Zeit bemerkenswert, unter anderem waren elektrisch verstellbare Sitze, Klimaanlage und Servolenkung an Bord.
Frédéric Soubirou, Leiter Außendesign von DS Automobiles, kommentiert: „Wir ließen uns vom Stil mehrerer unterschiedlicher Varianten des SM inspirieren, darunter Prototypen und die beiden für den französischen Präsidenten gefertigten SM Présidentielle. Diese Fahrzeuge sind so einzigartig wie eine Signatur. Der SM vermittelt den Eindruck, über die Straße zu schweben.“
Diese Leichtigkeit, die Dynamik und Effizienz symbolisiert, spiegelt sich in der schlanken, aber muskulösen Silhouette der Designstudie SM Tribute wider. Die enge Verwandtschaft wird stark durch das ikonische Design der Fahrzeugfront und die lange Motorhaube charakterisiert.
„Wir haben einige Merkmale modernisiert“, fährt Frédéric Soubirou fort. Ein historischer Zweifarben-Look wurde in der Farbe Gold Leaf neu interpretiert, die bereits 1971 angeboten wurde. Der satinierte Lack ist per Hand mit einer Patina versehen und mit einem speziellen Schwarz kombiniert.
„Wir wollten Brücken zwischen verschiedenen Epochen schlagen. In den 1930er Jahren nahmen die prestigeträchtige französischen Marken häufig mit zweifarbigen Fahrzeugen an den renommierten Concours d’Élégance teil. 1970 kam der SM auf den Markt. Und den Abschluss bilden aktuelle Designtrends wie die spezielle Zweifarben-Lackierung, die wir bereits beim Konzeptfahrzeug DS Aero Sport Lounge umgesetzt haben. Diese Veredelungen sind zu einem Markenzeichen des Designs von DS Automobiles geworden“, sagt Vincent Lobry, Head of Colour, Materials and Finishes (CMF) Design DS Automobiles.
Beim historischen SM war der obere Teil des Kühlergrills durch eine Glasabdeckung ersetzt, die beide Scheinwerfer miteinander verband und auch den Kennzeichenhalter einschloss. Fünfzig Jahre später wird diese Glasfläche beim SM Tribute zu einem 3D-Bildschirm. Die Mitte ist beleuchtet und wird von einer Lichtsignatur eingerahmt, die aus drei Modulen auf jeder Seite besteht. Auch die acht diamantförmigen, vertikalen Tagfahrleuchten, die an einem Punkt wie ein Schiffsbug zusammenlaufen, orientieren sich am historischen Vorbild.
Das Profil der Designstudie behält die charakteristischen Linien des SM bei, die den Luftstrom harmonisch von vorne bis zum schmaleren Heck führen. Hinter zwei großen Seitenfenstern zeigen die hinteren Seitenscheiben eine S-förmige Trennung, wodurch sie zu schweben scheinen. Wie beim historischen Vorbild sind die Hinterräder des SM Tribute teilweise verkleidet, die Abdeckungen sind abnehmbar.
Während der SM Tribute die ikonischen Proportionen des SM mit einer Länge von 4,94 Metern (+3 Zentimeter) und einer Höhe von 1,34 Metern (+ 2 Zentimeter) annähernd beibehält, legt die Designstudie in der Breite deutlich um 14 Zentimeter auf 1,98 Meter zu. Dieser Kniff verleiht dem SM Tribute eine muskulöse Präsenz. Die reduzierte Bodenfreiheit von 12 Zentimetern (-3,5 Zentimeter) optimiert die aerodynamische Effizienz. Mit dem demselben Ziel rollt der SM Tribute auf 22-Zoll-Rädern, die mit aerodynamischen Einsätzen versehen sind.
Auch der Innenraum des SM Tribute greift die Formensprache des historischen Vorbilds auf
Das Cockpit des SM Tribute interpretiert das Design des SM von 1970 mit der charakteristischen Form des oberen Teils der Armaturentafel und der ovalen Gestaltung der Instrumente. Getreu dem avantgardistischen Geist des SM erfolgt die Anzeige per Projektion. Das Lenkrad ist in Steer-by-Wire-Technologie ausgeführt – die Verbindung zu den Vorderrädern ist nicht mechanisch, sondern rein elektrisch.
Der gesamte Innenraum ist sehr hell gehalten. Sitzbezüge und Verkleidungen sind in elfenbeinfarbenem Leder und Alcantara ausgeführt. Eine große Ablage an der Vorderseite der Armaturentafel biete den Rahmen für eine fast unendliche Auswahl an Oberflächen und Materialien. Die Sitzbezüge erinnern an die ikonische Polsterung des SM mit horizontalen Kedern.
„Das Design des oberen Teils der Instrumententafel zeigt eine klare Linie und zitiert den historischen SM“, sagt Luc Quirin, Interieur-Designer bei DS Automobiles. „Wir haben das damalige Design mit den neuesten Ergebnissen unserer Forschung kombiniert. Die Anzeige von Informationen erfolgt durch Projektion, ohne Bildschirm. Die Umgebung ist dadurch immersiver und gleichzeitig weniger einschränkend für den Fahrer und die Insassen“.
Lasergraviertes Leder auf den Türverkleidungen zeigt Muster, die von der dekorativen Kunst inspiriert sind. „Dieser Trend entstand zur gleichen Zeit wie die ersten Concours d’Élégance. Die Perlmutt-Dekorationen sind eine Anspielung auf die aktuellen Modelle“, ergänzt Vincent Lobry, Head of Colour, Materials and Finishes (CMF) Design DS Automobiles.
DS Chefdesigner Thierry Metroz fasst zusammen: „Der SM Tribute ist nicht nur ein Abbild des SM. Das Team des DS Design Studio Paris hat mit viel Freude an diesem ehrgeizigen Projekt gearbeitet. Wir haben den Geist und die Details des Originals respektiert. Wir haben den SM neu interpretiert. Gleichzeitig haben wir Elemente unserer tagtäglichen Arbeit integriert: Einige Details des SM Tribute werden sich in zukünftigen Modellen von DS Automobiles wiederfinden.“
Die Designstudie SM Tribute bei Chantilly Arts & Elegance
DS Automobiles war von Anbeginn an Partner von Chantilly Arts & Elegance seit der Premiere der Veranstaltung im Jahr 2014. Beim zehnjährigen Jubiläum dieser Partnerschaft präsentiert DS Automobiles den SM Tribute im Rahmen des Concours d‘Élégance, der am Sonntag (15. September 2024) in den französischen Gärten des Château de Chantilly stattfindet. Der SM Tribute wird von einem historischen SM begleitet.
Designstudien und Fahrzeuge von DS Automobiles wurden bei Chantilly Arts & Elegance schon mehrfach mit Auszeichnungen geehrt. 2016 siegte der DS E-Tense. Im vergangenen Jahr gewann der DS E-Tense Performance den Innovationspreis. Mehrere Modelle aus der Vergangenheit von DS Automobiles haben im Laufe der Jahre beim Concours d’État gewonnen, der historischen Fahrzeugen vorbehalten ist. Darunter waren der SM Mylord (zwei Trophäen) und die DS 19 La Croisette (eine Trophäe).
Besucher von Chantilly Arts & Elegance können sich außerdem auf weitere historische SM freuen, die in einem eigenen Bereich ausgestellt sind. Erwartet werden unter anderem ein viertüriger SM Opera, ein SM Mylord Cabriolet, ein SM, der 1974 am 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps teilnahm, ein SM Proto sowie weitere SM von Mitgliedern des Euro SM Club.
Quelle: DS – Pressemitteilung vom 11.09.2024