Batterierecycling von Toyota und Redwood wird ausgeweitet

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Maria Glaser
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Bereits seit 2022 arbeitet Toyota gemeinsam mit Redwood Materials, um das Recycling von Batterien aus den Hybridfahrzeugen der Automarke voranzubringen. Nun wurde die Zusammenarbeit auf die Batterieproduktion von Toyota im Werk North Carolina ausgeweitet.

Redwood, ein US-amerikanisches Unternehmen des Tesla-Mitbegründers Jeffrey Brian Straubel, arbeitet an der Aufbereitung wichtiger Materialien in der Batterieproduktion. Vor allem geht es dabei um Kathodenmaterialien (Cathode Active Material, CAM) sowie um die Kupferfolie an den Anoden der Lithium-Ionen-Akkus.

Da diese Materialien einen großen Teil der Kosten einer Batteriezelle ausmachen und derzeit noch ausschließlich außerhalb der USA hergestellt werden, hat es sich das US-Unternehmen Redwood zur Aufgabe gemacht, die Materialproduktion innerhalb der USA zu etablieren, eine US-Lieferkette für Batteriekomponenten aufzubauen und dabei auf Recycling zu setzen.

Dafür werde das Unternehmen nach eigenen Angaben in den nächsten Jahren Milliarden von Dollar in Technologie und Anlagen investieren. Derzeit wird beispielsweise eine Anlage in Nevada weiter ausgebaut und bald soll der Bau eines zweiten Batteriewerks im US-Bundesstaat South Carolina beginnen, um die Produktionskapazitäten auf 100 Gigawattstunden pro Jahr zu steigern. An beiden Standorten werden die Batteriematerialien hergestellt, wiederverwertet und veredelt.

Zusammenarbeit von Toyota und Redwood

Nachdem sich die gemeinsame Arbeit von Toyota und Redwood seit 2022 vor allem auf das Sammeln und Testen sowie die Wiederaufbereitung von Batterien aus Toyota-Hybridfahrzeugen konzentrierte, wurde die Kooperation der Unternehmen nun ausgeweitet.

Für das sich im Bau befindliche Toyota-Werk in North Carolina, wo ab 2025 Batterien für Elektroautos und Plug-in-Hybride hergestellt werden sollen, sollen künftig sowohl CAM als auch Anoden-Kupferfolie von Redwood bezogen werden. Das Bauprojekt wird mit ca. 14 Milliarden Dollar von Toyota finanziert.

„Durch die Beschleunigung unserer Recycling-Bemühungen und die Beschaffung einheimischer Komponenten kommen wir unserem Ziel näher, ein geschlossenes Batterie-Ökosystem zu schaffen, das immer wichtiger wird, je mehr Fahrzeuge mit Batterien auf den Straßen Nordamerikas unterwegs sind.“ – Christopher Yang, Vizepräsident des Toyota-Konzerns Nordamerika

Redwood zufolge werde nun aufbauend auf der vorherigen Arbeit mit Toyota das Recycling der Elektro- und Hybridfahrzeuge der Automarke übernommen. Außerdem werde die Beschaffung von Metallen unterstützt, aus denen die Komponenten hergestellt werden, die schließlich wieder in den neuen Fahrzeugen zum Einsatz kommen.

Konkrete Ziele für nachhaltigere Produktion

Für die Zusammenarbeit streben die Unternehmen konkrete Mindestanteile als Recyclingziele an: jeweils 20 Prozent bei Nickel sowie Lithium, 50 Prozent bei Kobalt in der Kathode sowie 100 Prozent bei Kupfer in der Kupferfolie der Anode. Für die großangelegte Produktion werden zwar möglichst viele recycelte Batteriematerialien verwendet, jedoch müsse sie trotzdem mit nachhaltig abgebauten Materialien ergänzt werden.

Zwar wurden keine genauen Angaben zum finanziellen Umfang der Zusammenarbeit bekannt, jedoch sei mit Toyota für Redwood der erste langfristige End-to-End-Liefervertrag abgeschlossen worden, was laut Straubel von entsprechender Bedeutung für sein Unternehmen sei.

Quelle: Charged – Toyota to source recycled EV battery components from Redwood Materials

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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