Audi geht neue Wege: Direktverkauf von E-Autos ab 2024

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Ab dem 1. Januar 2024 läutet Audi in Deutschland ein neues Zeitalter des Fahrzeugverkaufs ein. Wie die Automobilwoche, eine Schwesterpublikation von Automotive News Europe, berichtet, plant der Automobilhersteller, auf ein Direktverkaufsmodell für seine Elektrofahrzeuge umzustellen.

Mit dieser radikalen Veränderung will Audi seine Händler in eine neue Rolle versetzen. Ab 2024 werden sie nicht mehr Elektroautos von Audi kaufen und an Endkunden weiterverkaufen. Stattdessen werden sie im Namen von Audi handeln und die E-Autos direkt an die Kunden vermitteln. Diese Umstellung hat bedeutende Auswirkungen auf den gesamten Verkaufsprozess. Vor allem für Kunden bedeutet das sogenannte Agenturmodell das Ende der Händlerrabatte, da Vertriebspartner keinen Einfluss mehr auf den Endpreis haben werden. Damit setzt Audi auf Transparenz und einheitliche Preise im Direktverkauf seiner Elektroautos.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die neue Verkaufsstrategie ausschließlich für E-Autos gilt. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor werden weiterhin auf herkömmliche Weise über die Händler verkauft. Die Entscheidung für dieses neue Modell erfolgte dem Bericht zufolge nicht ohne Widerstand.

Nach intensiven Verhandlungen mit seinen Händlern habe Audi vereinbart, eine feste Provision von 6 Prozent und eine flexible Zahlung von zwischen 1,5 und 2,5 Prozent zu zahlen. Der flexible Anteil soll jedoch in den Jahren 2025 und 2026 allmählich auf 1,5 Prozent sinken, wie Händlerquellen berichten. Audi ist nicht der einzige Autohersteller, der solche Veränderungen in Erwägung zieht. Auch Konkurrenten wie Mercedes-Benz und BMW stellen auf das Agenturmodell um. Mercedes startet diesen Monat mit dem Direktverkauf in Deutschland, während BMW plant, sein Vertriebsmodell erst 2026 zu wechseln.

Das neue Direktverkaufsmodell ist ein mutiger Schritt in eine neue Ära der Automobilindustrie. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen diese Veränderungen auf die Kundenzufriedenheit und den Fahrzeugabsatz haben werden. Denn nachdem VW-Vertragshändler für die E-Autos bereits die Umstellung auf das Agenturmodell hinnehmen mussten – und dagegen Sturm laufen –, erfolgte dann auch noch eine Bereinigung des Vertriebsnetzes. Ob dies bei Audi ebenfalls zu erwarten ist, wird sich zeigen.

Quelle: AutomotiveNewsEurope – Audi will switch to direct-sales model for EVs in Germany next year

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Horst Roter:

Ich verfolge aus Interesse auch den AUTOHAUS-Newsletter. Die Agenturfrage ist dort seit Monaten DAS große Thema.
Letztendlich geht alles um die Marge: Wieviele Prozent vom Verkaufspreis bekommt die Agentur für ihre erbrachten Dienstleistungen vom Hersteller zugestanden bzw. welcher Wert wird als auskömmlich und angemessen angesehen von den beteiligten Seiten? Da gibt’s natürlich Auffassungsunterschiede wie so oft im Wirtschaftsleben.

Läubli:

Ja das stimmt, am Anfang haben die Deutschen das System belächelt – jetzt machen die es selbst. Das Ding muss also doch gut sein! :)

brainDotExe:

Das mag sein, nur wird das Auto hinter ihm an zweiter oder dritter Stelle kommen ;)

War bei meinem Großvater und Vater auch nicht anders.

Bis dahin sind ja wahrscheinlich noch einige Jahre. Bei Kindern sehe ich mich eigentlich erst so mit Ende 30.

Smartino:

Wenn du mal Kinder haben solltest wird der kleine Wonneproppen deine Weltanschauung radikal verändern. Du wirst nie zu im sagen: „Ich liebe mein Auto mehr als dich!“ Da bin ich mir ganz sicher!

brainDotExe:

aber, dass die Deutschen auf den Zug der Direktvermarktung aufsteigen, ist ein Deutscher Abstieg

Das befürworte ich auch nicht, ich denke damit werden die Rabatte niedriger ausfallen und im Endeffekt der Kunde mehr bezahlen.

ups Brain, hier bist du anscheinend nicht mehr so beliebt… so viele Dislikes, ich würde mir da mal was überlegen

Nur weil meine Meinung nicht unbedingt jedem gefällt werde ich davon nicht abweichen ;)
Das macht eine freie Gesellschaft nunmal aus.

Läubli:

Ja Brain… aber, dass die Deutschen auf den Zug der Direktvermarktung aufsteigen, ist ein Deutscher Abstieg – das kannst du nicht leugnen – um beim Thema hier zu bleiben.

PS: ups Brain, hier bist du anscheinend nicht mehr so beliebt… so viele Dislikes, ich würde mir da mal was überlegen. ;-)

Rob:

Das Geschäft läuft weiterhin über den Handel. Kein online Kauf.
Er ist lediglich durch die Umstellung der Erfüllungsgehilfe und hat keinen Einfluss mehr auf die Preise.

Sehr sehr schwierig für den Handel

Fritz:

Dann springen die autohändler auf andere Marken um, die Chance für China und co ist eingeläutet

brainDotExe:

für mich ist ein Auto mit dem ich möglichst billig und wartungarm von A nach B komme mehr nicht

Das ist ja auch dein gutes Recht.
Nur projeziere das nicht auf alle anderen.
Für viele ist ein Auto viel mehr.

Robert:

ging mir genauso über 30 Jahre deutsche Autos gefahren aber jetzt habe ich genug von der minderwertigen Qualität die den Preis nicht widerspiegelt sogar der Chef meiner Autowerkstatt sagte schon früher hätte er Audi & VW bedenkenlos empfohlen heute kriegt man so eine Aussage kauf die nen billigen Dacia auch mit mehr Reparaturen ist das um welten billiger, auch er hat bemerkt das die Qualität deutscher Autos seit Jahren sinkt und sie deutlich Reparaturanfälliger sind als früher. deshalb kaufe ich keine Deutschen Autos mehr und probiere die Ausländischen aus und für mich ist ein Auto mit dem ich möglichst billig und wartungarm von A nach B komme mehr nicht

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