Volkswagen hatte ursprünglich vor, im Juni des kommenden Jahres die beiden Elektroautos ID.4 und ID.5 einer umfassende Modellpflege zu unterziehen. “Wie der Einkauf von Volkswagen seine Zulieferer wissen ließ, werden die neuen Autos statt in der Kalenderwoche 24 oder 25 kommenden Jahres im Werk Zwickau nun erst im Frühjahr 2026 anlaufen”, berichtet nun Edison. Der ID.3, das kleinere Elektroauto der ID.-Familie, erhielt bereits im vergangenen Sommer nach vier Jahren auf dem Markt ein Facelift.
Im Oktober letzten Jahres haben der ID.4 und ID.5 jedoch bereits ein technisches Update erfahren. Dazu gehörten ein neues Infotainmentsystem sowie ein effizienterer Motor für die heckgetriebenen Modelle mit einem 77 kWh-Akku. Diese technische Verbesserung führte zu einer Reichweitensteigerung von bis zu 17 Kilometern. Das geplante Facelift soll umfangreicher ausfallen, als ursprünglich angenommen, was die Verschiebung in den Produktionsstart erklärt. Laut Informationen aus dem Volkswagen-Einkauf wird die Fertigung der überarbeiteten Modelle nicht wie geplant Mitte 2025 starten, sondern erst Anfang 2026, in der 6. Kalenderwoche. Diese Verzögerung sei jedoch nicht auf das Sparprogramm des Unternehmens zurückzuführen, das derzeit mit dem Betriebsrat verhandelt wird. Vielmehr resultiere sie aus dem größeren Umfang der Maßnahmen, die an den beiden Elektro-SUVs vorgenommen werden sollen.
Optisch werden die überarbeiteten Modelle ein neues Design erhalten, das von Andreas Mindt, dem Chefdesigner von Volkswagen, entworfen wurde. Das Design orientiert sich an der klaren Formsprache des kommenden ID.2, was den Autos ein moderneres, frischeres und hochwertigeres Erscheinungsbild verleihen soll. Auch der Innenraum der beiden Modelle werde stark überarbeitet. Insider berichten gegenüber Edison, dass das Cockpit eine spürbare Aufwertung erfährt, indem die Armaturentafel um die A-Säule herumgeführt werde und nahezu nahtlos in die Türverkleidungen übergehe. Zudem werde das Infotainmentsystem überarbeitet und der Antriebsstrang optimiert, um sowohl die Dynamik als auch die Reichweite zu verbessern. Auch neue Batteriezellen sollen zu diesem Zweck eingeführt werden und zu einer spürbaren Erhöhung der Reichweite führen. Im Unternehmen werde von einem „großen Sprung“ gesprochen, vergleichbar mit der Entwicklung vom Golf V zum Golf VI.
Ursprünglich hatte Volkswagen geplant, den Modularen Elektro-Baukasten (MEB) weiterzuentwickeln und als MEB-Plus-Version für das Facelift des ID.4 und ID.5 zu nutzen. Auch für den ID.7, der Ende 2025 eine Modellpflege erhalten soll, war dieser Plan vorgesehen. Diese Pläne wurden jedoch verworfen, da die umfangreichen Maßnahmen auch mit der aktuellen MEB-Plattform bis 2026 realisierbar sind. Das umfangreiche Facelift wird dafür sorgen, dass die beiden Modelle bis mindestens 2028 wettbewerbsfähig bleiben. Dann soll die neue SSP-Plattform (Scalable Systems Platform) mit einer 800-Volt-Architektur auf den Markt kommen und kommende E-Autos von VW unterbauen.
Quelle: Edison – VW ID.4 und ID.5 kriegen großes Facelift – 2026