VW: Spanien bestätigt Förderung für milliardenschweres E-Auto-Projekt

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Volkswagen

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Das Elektro-Kleinwagenprojekt von Volkswagen und Seat/ Cupra in Spanien ist in trockenen Tüchern: Der VW-Konzern hatte den Start des Projekts von einer umfassenden staatlichen Förderung seitens der spanischen Politik abhängig gemacht. Berichten zufolge sollen VW und Seat mit der Förderhöhe nicht zufrieden gewesen sein und mit dem Ende des Projekts gedroht haben. Hier hat es nun eine Einigung gegeben: „Heute ist ein historischer Tag für uns alle“, wird Seat-Vorstandschef Wayne Griffiths zu der nun gewährten Staatshilfe in einer Mitteilung des Herstellers zitiert. Diese soll im Rahmen des eMobility-Förderprogramms PERTE in einer ersten Tranche bei gut 400 Millionen Euro liegen.

Volkswagen und rund 60 weitere an dem Vorhaben beteiligte Unternehmen stemmen den Rest der Gesamtinvestition, die bei gut zehn Milliarden Euro liegen soll. Spanien, Europas zweitgrößter Autoproduzent nach Deutschland, soll so zu einem europäischen Drehkreuz für die Elektroauto- und Batterieproduktion werden.

Geplant sind Umbauten an den Seat-Standorten Martorell in der Nähe von Barcelona sowie des Werks in Pamplona für die Fertigung von E-Autos sowie der Aufbau einer neuen Gigafactory zur Herstellung von Batteriezellen in Sagunt am Stadtrand von Valencia. Dort sollen gut 3000 neue Arbeitsplätze entstehen und jährlich Batteriezellen mit einer Gesamtkapazität von bis zu 40 Gigawattstunden (GWh) produziert werden. Die Batteriefabrik wird Spaniens erste und die dritte von sechs geplanten VW-Batteriewerken in Europa sein. Ab 2026 soll die Batteriefabrik Zellen an Autowerke in Martorell und Pamplona liefern.

Die zwei Werke in Spanien sollen die bereits mehrfach angekündigte elektrische Kleinwagen-Baureihe für mehrere Marken des VW-Konzerns auf die Räder bringen, die „zum Einstiegspreis von deutlich unter 25.000 Euro“ erhältlich sein soll, wie Volkswagen-Markenchef Thomas Schäfer verspricht. In Spanien profitiert Volkswagen von günstigen Lohnkosten, sie liegen gut ein Drittel niedriger als hierzulande.

Wie wie es schon beim weitestgehend baugleichen Elektro-Trio VW e-Up, Seat mii electric und Skoda Citigo-e der Fall war, sollen drei Konzernmarken bedient werden – nur dass die Spanier diesmal Seats Performance-Ableger Cupra auserkoren haben. Erste Skizzen deuten auf ein besonders kompaktes SUV hin, etwa in der Größe von VW Polo und Seat Ibiza. Das VW-Modell soll ID.2 heißen, der Cupra soll als Raval auf die Straße kommen, der Skoda als Elroq. Der Produktionsstart ist für 2025 geplant.

Quelle: Seat – Pressemitteilung vom 09.11.2022 / Automotive News Europe – VW’s Seat to go ahead with Spanish e-car, battery project / Handelsblatt – „Einstiegspreis unter 25.000 Euro“ – Volkswagen produziert in Spanien neue Elektro-Kleinwagen

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Läubli:

Ich denke, hätte sich VW zu Google ins Bett gelegt, wären die schon weiter mit ihrer Software, ach ja, Audi verwendet Google ja schon in der Routenplanung (Verkehrsmeldungen) …das finde ich auch gut, denn bessere, aktuellere und für den Konsumenten günstigere Software gibt es für eine Navi nicht, dazu kommt, dass das jeder schon von seinem Smartphone kennt und damit vertraut ist. Auch die Karten App auf dem IPhone ist top aktuell… quasi dieselbe App verwendet bekanntlich Tesla für die Routenplanung, aber gegenüber Google Maps inkl. Ladeplanung, das kann Google noch nicht, viele Autohersteller ebenfalls noch nicht – das ist Mercedes wohl fast der einzige Deutsche, der das zuverlässig kann. Genau dieser Punkt ist aber sehr wichtig für Langstreckenfahrer!
Fakt ist, dass die VW Software immer noch in den Kinderschuhen steckt und vieles nicht „modern“ läuft oder gar nicht läuft… Fahrerprofile usw. sind Standards, das muss von Anfang an funktionieren, sonst verärgert man die Kunden sehr schnell. VW kommt eben aus der Autobranche und genau da hat in den ganzen Jahren jeder Anbieter die Software gänzlich versäumt… jetzt aufzuholen braucht Zeit. Beim aktuellen Golf schläft einem das Gesicht ein, wenn man im Navi etwas eingibt, solches muss man auch sehen, das ist sehr wichtig und wird von der Deutschen Autocommunity sehr gerne verschwiegen und nur die Konkurrenz schlecht geredet. Sorry, aber die Software von VW ist eigentlich, offen beurteilt, absolut katastrophal… wenn man es mit Mercedes, MG, Smart oder Tesla vergleicht! Aber kommen wird es auch bei VW, alle „erfahrenen“ Autohersteller müssen da was ändern, zügig! Auch in diesen Belangen der Software werden es schlussendlich alle Tesla gleich machen „müssen“…das kann man schon beim neuen Smart und MG klar erkennen, gute Ladeplanungen in der Routenberechnung mit Zeit und SoC an jedem Stopp, praktische Features wie Hundemodus usw. – das ist gute Software, die Konsumentenfreundlich ist, und das alles obendrein noch per App aus der Ferne ohne Störungen und Probleme steuerbar!! Solches funktioniert bei Tesla vorbildlich. Nun muss Tesla noch das FSD-Problem in den Griff kriegen, dann passt dort auch soweit schon alles. Der Scheibenwischer und Fernlichtassistent funktioniert seit dem letzten Update von Tesla-Vision jetzt schon sehr gut, selbst bei Nebel, Dunkelheit oder Regen, da tut sich endlich was!
Es kommt also… auch bei allen anderen Herstellern, denn das Allermeiste kann in den heutigen Autos relativ einfach über OTA Updates getan werden. Da müssen nur noch die Softwarespezialisten ernsthaft ran, dann passt das.

Carsten:

Beispiel Enyaq, mit dem Update auf 3.0 wurden Fahrerprofile eingeführt die jedoch alle das gleiche sehen, selbst ein Gast kann da Daten des Hauptnutzers sehen. Oder vor 3.0 wurden die Fahrersitzpositionen auch auf dem jeweiligen Schlüssel gespeichert, auch das ist weg. Es geht hier nicht im Forenmärchen sondern um geordnete SW-Entwicklung mit einer sauberen QS bzw. Tests, bin seit über 20 Jahren in der IT tätig, glaube daher zu wissen wovon ich spreche. Ja Bugs wird’s immer in produktiven SW-Produkten geben aber hier sind Sachen in den Betrieb gegangen wo man sich schon fragen kann ob die SW-Entwickler auch Kontakt mit Nutzern vorab aufgenommen haben oder alleine auf die eine oder andere nicht so tolle Idee gekommen sind. Stichworte Benutzerführung, Benutzeroberfläche.

egon_meier:

„Solange aber VW das Problem mit der Software nicht in den Griff bekommt, Stichwort „CARIAD“

Dahinter steht dieses allgegenwärtige Forenmärchen von der Software bei VW, die nicht funktioniert.
Die Software funktioniert besser als bei Tesla – was viele Tests ergeben haben. Dass es dabei Baustellen gibt (bei VW eben noch OTA) und die Roadmap für die Zukunft noch Fragen und Probleme aufzeigt(bei TEsls wäre das FSD und zig andere ungelöste Probleme) hat damit nichts zu tun.
Software ist ein ständiger Prozess und mit jedem Schritt gibt es neue Fragen und Entscheidungen und Verzögerungen … ist bei VW nicht anders und wird so bleiben.

Was sagt man zu Renault, die sich zu Google ins Bett legen?

Nik8888:

Leider noch immer nichts verstanden
Die Disruption ist die Fahrzeug-IT
so wie das iPhone ein Computer ist, der auch telefonieren kann, wird das Auto zum Computer, der auch selbst gefahren werden kann. Das wars dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. „Freude am Fahren“, 100 Jahre Motoren und Getriebeperfektion usw. spielt im Massensegment der Zukunft keine Rolle mehr.
Ein ID4 ist auch nur ein Tastentelefon. Hoffen wir, dass der ID2 einen großen Schritt in Richtung Computer macht und die Technik von VW kommt.

Carsten:

Solange aber VW das Problem mit der Software nicht in den Griff bekommt, Stichwort „CARIAD, nützen auch passable Preise nichts. Es gibt derzeit noch einige echte Bugs in dieser Software die den Übergang nicht erleichtern. Freue mich trotzdem aber auf unseren Eny, wenn der dann mal im nächsten Jahr endlich ankommt.

David:

Wichtig ist, dass man ein Fahrzeug für 25.000 € anbieten kann, das größeren Kreisen der Bevölkerung den Einstieg in die Elektromobilität ermöglicht. Das wird man dem VW-Konzern glauben können, denn die MEB-Plattform ist gnadenlos günstig und wenn erst einmal richtig skaliert wird und Millionen ausgestoßen werden, ist das einzelne Fahrzeug extrem günstig zu fertigen.

Genau das bricht Konkurrenten gerade das Genick, so dass sie neu konstruieren müssen. Sie haben zu teuer geplant. Ihr Erstlingswerk basierte auf der Annahme, dass man hohe Stückzahlen in der Mittelklasse absetzen kann. Dabei hatte man nicht verstanden, dass in Kernländern die hohen Stückzahlen im Premium-Bereich aus dem Firmenkunden-Segment kommen, in das man aus verschiedenen Gründen nicht herein kommt. Auch hatte man völlig unterschätzt, dass die anderen extrem schnell gleichwertige bis technisch überlegene Angebote an den Markt bekommen.

Das war ja diese arrogante Frage bestimmter Fangruppen, wo denn die angeblich fertig entwickelten Entwürfe der deutschen Hersteller wären, die dann zur rechten Zeit auf den Markt kämen. Nun, sie kamen -wie der i4- und sind gnadenlos gut. Alles in allem beweist das nur einmal mehr, es handelte sich nicht um eine Disruption, sondern nur um einen Antriebswechsel. Ein Elektroauto ist im wesentlichen ein Auto und da sind die traditionellen Hersteller einfach besser.

egon_meier:

bei denen fehlt sogar das Panzertape .. aber was soll“s .. die bauen sowieso nur Verbrenner um. Da kann man den Grill auch lassen.

Bevor mir Einäugigkeit vorgeworfen wird: Die Kühlergrill-Verliebtheit ist bei Audi ähnlich (und BMW). Das ist dann eben der Zielgruppe geschuldet.
Mercedes hat den Kniff raus. Windschlüpfrige Plexiglasschreibe überm Grill mit Sternchen und er kann bleiben. Haben die sich das patentieren lassen?

Peter:

Du verallgemeinerst halt Deinen individuellen persönlichen Geschmack.

Es hat schon seinen Grund, warum am Design von Fahrzeugen sehr viele Menschen sehr lange arbeiten. Und zwar nicht nur Ingenieure und Designer, sondern auch Marketingmenschen und Kommunikationsprofis. Und weshalb die Designchefs in Gold aufgewogen werden.
VWs werden weltweit gern gekauft, deshalb ist VW (nach Toyota) die Nummer 2 im Markt. Obwohl sie nicht billiger sind und obwohl sie nichts besonders besser könnten, als die Konkurrenz.
Aber natürlich. Ein Weltkonzern mit fetter Entwicklungsabteilung hat natürlich keine Ahnung, wie man Autos designt und was die eigene Kundschaft bevorzugt.

Läubli:

und „entscheiden“ tut das Herz und die Augen. ;)

Peter:

Ich würde Polestar noch dazu nehmen.

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