VW ID.2 lässt noch lange auf sich warten

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

In diesem Jahr kommen unter anderem mit den beiden Franzosen Renault 5 sowie dem Citroën e-C3 erste vollwertige europäische Elektroautos mit Preisen um die 20.000 bis 25.000 Euro auf den Markt. Bis Volkswagen in diesem von vielen heiß herbeigesehnten Segment vertreten sein wird, dürfte aber noch einige Zeit verstreichen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll eine nennenswerte Produktion des VW-Einstiegsstromers erst Mitte des Jahres 2026 beginnen.

Zudem soll lediglich die Basisversion des Fahrzeuges ganz knapp unter 25.000 Euro bleiben, berichtet nun Auto Motor und Sport. „Als wir den Preis definiert haben, basierte das nicht auf Wunschdenken. Wir haben klare Maßnahmen auch auf Batterieebene definiert, damit wir den Preis auch erreichen“, sagte demnach VW-Entwicklungsvorstand Kai Grünitz. Steigende Rohstoffpreise sowie Inflation würden einen günstigeren Preis verhindern. Zwar werde das Fahrzeug 2025 offiziell vorgestellt, das Hochfahren der Produktion sei Stand heute allerdings erst für Mai 2026 vorgesehen.

Verliert VW im Kleinwagensegment?

Unter anderem das Fachmagazin Automobil Industrie Vogel sieht die Ankündigung des späten Marktstartes des günstigen Elektroautos von Volkswagen kritisch und schreibt: „Manche europäischen Wettbewerber von Volkswagen sind mit ihren Kleinwagenprogrammen deutlich früher bereit.“ So ist der Citroën e-C3 bereits bestellbar und soll noch in diesem Jahr auch in einer Basisversion für weniger als 20.000 Euro erhältlich sein. Auch Renault will nach dem Renault 5 für etwa 25.000 Euro in diesem Jahr bereits im kommenden Jahr ein Einstiegsmodell für ein elektrisches Stadtauto unter 20.000 Euro anbieten.

In diesem Segment würde sich der VW ID.2 also gar nicht mehr wirklich bewegen, eher ein zwar angestrebter, aber noch wenig konkreter VW ID.1 als Einstiegsmodell in der Größenordnung eines VW Up. Denn der VW ID.2 wird von den Ausmaßen her ungefähr der Größe eines aktuellen Polo entsprechen. Wirklich kleiner ist da aber auch ein Citroën e-C3 nicht – aber offenbar um bis zu 5000 Euro günstiger. So spekulierte zuletzt nicht nur das Handelsblatt darüber, ob Volkswagen dabei ist, nicht mehr Fahrzeuge für das breite Volk – was der Name ja ursprünglich aussagte – herstellen zu können.

Quelle: Ecomento – „VW: ID.2-Produktion soll erst ab Mai 2026 hochlaufen“; Automobil Industrie Vogel – „VW ID 2: Relevante Stückzahlen erst ab Mitte 2026“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Broesel:

„Ich wiederhole mich, die kleinen EVs werden oft herbeigesehnt, gekauft wird aber dann doch oft eher in ganz anderen Klassen.“
Merke: Auch durch mehrmalige Wiederholung wird Falsches nicht wahrer!

Norbert Seebach:

Bitte die Aussage als „Satire“ kennzeichnen, sonst kommt womöglich noch jemand auf die Idee, du meintest das ernst. Spass beiseite: die ID-Modelle des Konzerne waren bisher so gut wie unverkäuflich, weshalb man sie auch für die Hälfte des in D aufgerufenen Preises verscherbelt hat. Zwar soll der neue ID7 ein hervorragendes Auto sein, aber: zum einen hat VW inzwischen den Ruf (der sich hartnäckig hält), keine Software zu können, zum anderen kriegen die Xinesen von ihrem größenwahnsinnigen, aggressiv imperialistischen Diktator eingebläut, nur einheimische Produkte zu kaufen. In einer solchen Situation eine Milliarde in den Sand zu setzen, um in China Software abzukupfern – Während namhafte Firmen bereits aus dem Land fliehen, deute ich als Hinweis darauf, wie sehr der VW-Konzern darauf vertraut, notfalls wie gewohnt vom Steuerzahler gerettet zu werden.

Gastschreiber:

Ich wiederhole mich, die kleinen EVs werden oft herbeigesehnt, gekauft wird aber dann doch oft eher in ganz anderen Klassen. Ist doch beim Verbrenner auch nicht groß anders. Da gibt es ja die günstigen Alternativen, aber in den Top50 finden sich dann überwiegend eher hochpreisige Autos.
Und es ist klar, dass man mit den dicken Schlitten einfacher Marge machen kann als mit Entrylevelautos.
Für mich gehört zwar zu VW auch ein Angebot in dieser Einsteigerklasse und ich finde es schwach, dass man hier nichts anbietet. Aber das ist Unternehmensentscheidung.
Bin einmal gespannt, wie sich die Verkaufszahlen dieses Jahr so entwickeln, wenn die ersten, brauchbaren, kleineren günstigeren Autos als Elektro kommen.

rabo:

Warum noch Kleinwagen mit geringeren Gewinnmargen bauen? Heute bekommt doch fast jeder Lehrling einen „Dienstwagen“ der gehobenen Klasse oder SUV zur privaten Nutzung gestellt (Fachkräftemangel). Das würde unser Verkehrschaos nur noch größer machen.

Läubli:

Sagt Gerd, der aber nicht gerade als „Marktgenie“ bekannt ist. Tut mir leid… aber bei einer solchen Aussage gehört beispielsweise dazu, warum denn der ID.7 nach all den Dämpfern der restlichen ID. in China dieses Ding jetzt plötzlich besser performen soll? Ist es die Grösse? …oder die Software? Ich denke wohl beides nicht, davon gibt es genügend inländische und gute Produkte… die sogar besser sind.

Guido:

In China zählt nur noch Local4Local. Da sieht man nach Corona fast keine deutschen Autos mehr… Ich war da…

Smartino:

Es warten sicher mehr Leute auf einen bezahlbaren E- Kleinwagen als auf einen Bentley!

Smartino:

VW wusste schon vor 3 Jahren, dass ein bezahlbarer Wagen kommen muss. Macht also total mindestens 5 Jahre. Das mag vor 40 Jahren normal gewesen sein.
In der heutigen Zeit ist das eine Ewigkeit!
Die Frage ist doch: Wollen sie nicht oder können sie schlicht nicht schneller sein?

Philipp:

Das bestätigt meine Aussagen. 1955 war der Käfer so teuer wie heute ein Tiguan mit etwas Ausstattung. Ein Polo kostet gerade mal die Hälfte. Ich hatte mir aber bereits die entsprechenden Zahlen für 1938 und 1949 angesehen.

Und der Name Volkswagen wurde nicht erst 1955 festgelegt, sondern 1938 (dann kurz in KdF umgewandelt und ab 1945 wieder VW). Es zählt also eher was die Situation 1938 war, nicht erst 20 Jahre später.

Ein „Volkswagen“ war ursprünglich ein Tiguan, nicht ein Polo oder gar Up.

Und nochmals: Die Gehaltsspreizungen waren noch deutlich größer (ein Arzt hat deutlich mehr verdient als ein Hausbediensteter) als heute und der Anteil für Grundbedarf auch. Niemals, wirklich niemals hätte sich ein Geringverdiener ein Auto leisten können, nicht einmal die gesamte untere Einkommensgruppe.

Daniel:

Es wird keine eFuels für den Massenmarkt geben. Punkt.

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