E-Autos: VW hält 26 Prozent Marktanteil in Europa

Cover Image for E-Autos: VW hält 26 Prozent Marktanteil in Europa
Copyright ©

Razbitnov / Shutterstock.com

Maria Glaser
Maria Glaser
  —  Lesedauer 3 min

Volkswagen hat vor wenigen Tagen die Auslieferungszahlen des ersten Quartals 2025 veröffentlicht. Dabei zeichnen sich zwar Rückgänge in China ab, die jedoch durch Zugewinne auf anderen Märkten ausgeglichen werden konnten. Die Trends sind ein Indikator von wirtschaftlichen, aber auch politischen Entwicklungen.

Der Absatz von Elektroautos des Volkswagen-Konzerns in Europa stieg im ersten Quartal dieses Jahres um 113 Prozent, womit der Konzern im Bereich der Elektromobilität mit einem Marktanteil von 26 Prozent europäischer Marktführer ist. Dabei waren der Pressemitteilung des Konzerns zufolge unter anderem die Modelle VW ID.7 Tourer und der Audi Q6 e-tron beliebt.

„Unsere vollelektrischen Auslieferungen haben wir im ersten Quartal weltweit um rund 60 Prozent gesteigert. Insbesondere in Europa konnten wir unsere führende Position in diesem Segment mit einer Verdopplung der Auslieferungen deutlich ausbauen. Der Anteil reiner Elektromodelle an unserem Gesamtvolumen in Westeuropa verdoppelte sich damit ebenfalls auf rund 19 Prozent. Wir haben in unserer Heimatregion insgesamt ein gutes Momentum […]. Insgesamt sind die globalen Auslieferungen bis Ende März leicht gestiegen. Zugewinne in Nord- und Südamerika sowie in Europa haben den erwarteten Rückgang in China überkompensiert.“ – Marco Schubert, Mitglied der Erweiterten Konzernleitung bei Volkswagen für Vertrieb

Außerdem, so Schubert, plane der Volkswagen-Konzern mit neuen Modellen, die zu weiter steigenden Zahlen führen sollen. Mit insgesamt knapp 29 Prozent mehr Auftragseingängen für Autos mit Verbrennungs- und Elektromotoren in Westeuropa im ersten Quartal zeichnet sich einerseits ab, dass die Nachfrage nach Elektroautos in Europa wieder stärker zunimmt, und andererseits, dass die europäische Kundschaft zunehmend auf lokale Hersteller setzt.

Dies dürfte einerseits an den Importzöllen der EU auf chinesische Elektroautos liegen, aber auch an den jüngsten Verunsicherungen des Markts durch die Zollpolitik Donald Trumps. Außerdem kurbeln stetig strengere EU-Emissionsziele die Nachfrage nach Elektroautos immer weiter an.

Wachstum in den USA

Auch auf dem US-amerikanischen Markt konnte ein Zuwachs der Verkäufe von Elektroautos um 51 Prozent verzeichnet werden, womit die Verkäufe insgesamt um 6,2 Prozent stiegen. Von den neuen US-Importzöllen ist Volkswagen stark betroffen. Ein großer Teil der in den USA vertriebenen Autos wird in Mexiko produziert und alle Fahrzeuge der Marken Porsche, Audi und Lamborghini, die zum VW-Konzern gehören, werden aus Europa importiert. Damit ist der Konzern dem sich anbahnenden Handelskrieg stark ausgesetzt. Dass Volkswagen sein Wachstum auf dem US-amerikanischen Markt bei weiter bestehenden oder sich verschärfenden Zöllen beibehalten kann, scheint unwahrscheinlich.

Starker Rückgang in China

Der VW-Absatz von Elektroautos auf dem chinesischen Markt ist im ersten Quartal um 37 Prozent gesunken. Insgesamt ging damit der Absatz in China um knapp 7 Prozent zurück. Auch andere deutsche Hersteller, wie beispielsweise Mercedes-Benz, haben Absatzeinbrüche in China verzeichnet.

Der chinesische Markt für Elektroautos ist hart umkämpft und die Billigpreisstrategien lokaler, chinesischer Hersteller können von ausländischen Unternehmen kaum unterboten werden. Entsprechend verlagern sich dort die Marktanteile. Um wieder an Anteilen zu gewinnen, will Volkswagen laut Reuters neue Versionen des ID.3 und ID.4X auf den Markt bringen. Außerdem ist geplant, dass der VW-Konzern auf der diesjährigen Shanghai Auto Show Ende April ein neues Audi-Serienmodell sowie drei VW-Modelle präsentiert.

Im Segment der Verbrennungsmotoren hält Volkswagen jedoch mit 22 Prozent noch immer einen großen Anteil in China.

Quelle:  Volkswagen – Pressemitteilung vom 09.04.2025 / Reuters – Volkswagen’s EV sales rise in Europe, plunge in China

worthy pixel img
Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for Audi zeigt weiteres E-Auto speziell für China

Audi zeigt weiteres E-Auto speziell für China

Michael Neißendorfer  —  

Audi setzt die bisher größte Produktoffensive in China, dem mit Abstand wichtigsten Einzelmarkt, konsequent fort – mit einem schnittigen E-SUV.

Cover Image for Genesis bringt den GV60 Magma 2026 auf die Straße

Genesis bringt den GV60 Magma 2026 auf die Straße

Sebastian Henßler  —  

Der GV60 Magma übertragt Magmas Performance-Vision erstmals in die Serie, setzt auf aerodynamisches Design und kommt 2026 als Hochleistungsmodell von Genesis.

Cover Image for Genesis zeigt Magma GT Concept als sportliche Zukunftsvision

Genesis zeigt Magma GT Concept als sportliche Zukunftsvision

Sebastian Henßler  —  

Genesis setzt mit dem Magma GT Concept auf eine neue Leistungsrichtung und verbindet Luxus mit Motorsportcharakter als Basis für kommende Hochleistungsmodelle.

Cover Image for Ein Hyundai fürs Grobe: Der Offroad-SUV Crater Concept

Ein Hyundai fürs Grobe: Der Offroad-SUV Crater Concept

Michael Neißendorfer  —  

Kommt da noch mehr? Die Designstudie Crater Concept könnte ein Hinweis auf ein künftiges Serienmodell oder eine XRT-Variante eines bestehenden Modells sein.

Cover Image for Konservative Verbrenner-Liebe gefährdet deutsche Autoindustrie

Konservative Verbrenner-Liebe gefährdet deutsche Autoindustrie

Daniel Krenzer  —  

Die Analyse lässt nur einen Schluss zu: Wem etwas an der deutschen Wirtschaft und dem Wohlstand liegt, der sollte dem Verbrenner abschwören.

Cover Image for Warum die Deutschlandnetz-Preise „marktüblich“ sind

Warum die Deutschlandnetz-Preise „marktüblich“ sind

Sebastian Henßler  —  

Bei Preisen wird auf Marktlogik und AFIR verwiesen. Roaming bleibt ein Problem, doch neue Meldepflichten sollen Transparenz schaffen und Ad-hoc-Laden stärken.