Vergleichstest: Neuer BMW iX2 gegen drei etablierte E-SUV

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BMW

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Der Münchner Autohersteller BMW bietet inzwischen mit dem BMW iX2 auch ein kompaktes E-SUV in sportlicher Optik an. Wir konnten uns bereits ein persönliches Bild von dem Elektroauto machen. Die Auto Motor und Sport (AMS) hat in ihrer Ausgabe 17/2024 das Modell gegen die etablierten Elektroautos Audi Q4 e-tron, Kia EV6 und Volvo C40 (inzwischen Volvo EC40) antreten lassen.

Vorgefahren ist der BMW iX2 als Testwagen in der Ausstattungslinie eDrive30 mit dem M-Sportpaket. Mit 230 kW (313 PS) Systemleistung ist der Münchner in diesem Allrad-Quartett am schwächsten motorisiert, das stärkste Modell ist der Volvo mit 300 kW (408 PS) Systemleistung. Der Volvo ist mit 4,44 Metern am kürzesten, der BMW ist elf Zentimeter länger, am längsten ist der Kia mit knapp 4,70 Metern.

Mit knapp 65 kWh Nettokapazität hat der BMW iX2 in diesem Vergleich den kleinsten Akku an Bord, die anderen drei Modelle weisen jeweils 77 bis 79 kWh auf. Dennoch ist der Kia etwas leichter. Beim Testverbrauch ist der BMW jedoch das sparsamste Modell, er benötigte im Schnitt 22,9 kWh, gefolgt vom Audi mit 23,1 kWh, dem Volvo mit 23,7 kWh und dem Kia mit 24,6 kWh. Dafür lädt der Koreaner mit 800-Volt-Technik an Bord absolut wie relativ zum Verbrauch am schnellsten. 200 frische Kilometer sind in 15 Minuten in den EV6 nachgeladen, der Volvo benötigt 19 Minuten, der Audi 20. Mit 27 Minuten ist der BMW hier im Nachteil.

BMW im Test das günstigste E-Auto

Blicken wir in die Punktevergabe: Zumindest die Kategorie Umwelt kann sich der BMW in diesem Quartett sichern. Doch in den Eigenschaftswertungen muss sich der Münchner jedes Mal Mitbewerbern geschlagen geben. So setzt sich der Audi bei Karosserie, Komfort und Antrieb durch, der Kia gewinnt bei Sicherheit und Fahrverhalten. Bei den Kosten hingegen steht am Ende der Volvo vorne, wenn auch nur knapp vor dem BMW iX2, der hier ebenfalls eher gut abschneidet.

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Kia

In der Endabrechnung bleibt für den BMW iX2 mit 583 von 1000 möglichen Punkten jedoch nur Platz drei. Allerdings ist er unter den vier Testwagen der günstigste, er kostet in der vorgefahrenen Ausstattung 61.800 Euro. Am teuersten ist der Volvo mit knapp 68.000 Euro. Dieser hat jedoch die Tester im Gesamtpaket am wenigsten überzeugt und landet mit 552 Punkten auf Rang vier. Zweiter wird der Kia EV6 mit 590 Zählern, einen recht komfortablen Sieg fährt jedoch der Audi Q4 55 e-tron Quattro ein, der 613 Punkte erhält. Er ist laut AMS-Redaktion das ausgewogenste der vier Elektroautos.

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Audi

Quelle: Auto Motor und Sport (17/2024, S. 30 bis 41) – „Schräge Typen…“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Gerd:

BMW erzielt ja durchaus BEV-Achtungserfolge, auch wenn diese hart erkämpft werden müssen.
Der Leasingfaktor z.B. beim I7 liegt aktuell bei rund 0,4, auch den I4 gibt es mit hohen Nachlässen.
Für meinen Geschmack ist BMW mit seinem Proll-Design allerdings derzeit unkaufbar. Dazu zunehmend Frontantrieb, was absolut nichts mehr mit „sheer driving pleasure“ zu tun hat.

Gastschreiber:

Es wird Zeit, dass BMW Akku und Ladeleistung auf ein modernes Niveau bringt. Feedback von der Ladesäule und von Kollegen, wenn es um die Langstrecke geht, dann verlangt BMW die meiste Geduld, im Winter noch extremer.
Wer nicht den Allrad nimmt, bekommt m.E. einen Frontantrieb, für mich ein NoGo bei Elektros, da selbst schwächere Autos da schon mit den Rädern zu scharren beginnen.
Optik ist Geschmacksache, meinen trifft BMW inzwischen nicht mehr.

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