Stellantis kündigt Elektro-Wohnmobile an

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Stellantis

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Stellantis Pro One hat den Produktionsstart des Cargo Box BEV angekündigt, der im italienischen Werk Atessa (Chieti) hergestellt wird, wo auch die Large Vans Citroën Jumper, Fiat Ducato, Opel Movano und Peugeot Boxer produziert werden. Diese nehmen mit einem Anteil von über 30 Prozent konstant die Führungsposition auf dem europäischen LCV-Markt ein, so Stellantis in einer aktuellen Mitteilung.

Der rein elektrische Cargo Box bietet bei den genannten E-Transportern Ladevolumen von 18,3 m³, wobei der Innenraum 4230 mm in der Länge, 2032 mm in der Breite und 2150 mm in der Höhe misst. Er basiert auf der batterieelektrischen Chassis-Cab-Version mit einem maximalen Drehmoment von 410 Nm und einer Leistung von 200 kW (270 PS), gepaart mit einer 110 kWh-Batterie, die eine Reichweite von bis zu 323 km nach WLTP-Messung ermöglicht. Für Kunden, die zusätzlichen Laderaum benötigen, ist er auch in der Konfiguration L4 erhältlich, die das Ladevolumen auf 20,5 m³ bei einer Innenlänge von 4500 mm und einer Höhe von 2300 mm vergrößert.

Um möglichst viele Bedürfnisse seiner Kundschaft abzudecken, kündigte Stellantis Pro One nun auch eine vollelektrische Version für Freizeitfahrzeuge bzw. Wohnmobile an. Arnaud Leclerc, Global Head von Stellantis CustomFit, verweist auf die Marktdaten und erklärt hierzu: „Stellantis Pro One hat in den letzten 20 Jahren mehr als 2 Millionen Wohnmobile verkauft, und 75 Prozent des zirkulierenden Segments sind auf Ducato-Basis aufgebaut. Wir sind bereit, eine BEV-Baureihe auf den Markt zu bringen, um die Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen.“

Um das Angebot der Large-Van-Baureihe zu erweitern, führt Stellantis Pro One zudem die 22-kW-AC-Ladung als Standard ein. Eine Komplettladung kann nun bequem über Nacht erfolgen, sodass das Fahrzeug zu Beginn des nächsten Arbeitstages wieder voll einsatzbereit ist. Die 22-kW-AC-Ladung ermöglicht eine vollständige Aufladung in knapp sechs Stunden, also in der Hälfte der Zeit im Vergleich zur vorherigen 11-kW-Lösung.

Das Werk in Atessa ist mit mehr als 1,2 Millionen Quadratmetern Fläche nicht nur das größte Werk in Europa, das ausschließlich leichte Nutzfahrzeuge herstellt, sondern auch ein globaler Maßstab: 80 Prozent der Produktion sind für den Export in 75 Länder weltweit bestimmt.

Mit einem 15 km langen Montageband, der größten Karosseriewerkstatt der Stellantis Gruppe und einer ständig modernisierten Lackieranlage, die den neuesten Kriterien der Energie- und Umweltverträglichkeit entspreche, könne Atessa mehr als 1200 verschiedene Konfigurationen herstellen, von Wohnwagen über Umbauten bis hin zu Fahrzeugen für den Gütertransport. Mit 14 Motoren, 4 Getriebetypen, mehr als 300 Optionen und 8 Transportergrößen stellt das Werk ein komplettes Produktionsökosystem dar, das mehr als 2500 verschiedene Versionen anbieten kann.

Quelle: Stellantis – Pressemitteilung vom 03.07.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Peter:

Fiat verspricht Kompatibilität mit bestehenden Bordnetzen. Mit dem ePTO (Electric Power Take-Off) soll es möglich sein, Strom gezielt für Verbraucher wie Herd, Heizung oder Klimaanlage zu entnehmen – eine wichtige Voraussetzung für autarkes Campen. Quelle: Promobil

steinpilz:

Ich freu mich auf die Womo. Hoffentlich gibt es auch bezahlbare.

Günther Huck:

Wir sind seit drei Jahren mit dem vollelektrischen Camper unterwegs. Das Basisfahrzeug ist ein eDucato der Serie 1 und ein ehemaliges DHL Paketfahrzeug aus 2017.
Inzwischen waren wir von Dänemark, Holland, über Tschechien, Österreich,Deutschland, Italien, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Albanien bis Griechenland. Die Erfahrung war durchwegs positiv und trotz der fehlenden DC-Lademöglichkeit und der Reichweite von „nur“ 200km mit 70kwh würden wir nie mehr auf fossiles Reisen Umsteigen.
Näheres könnt‘ ihr auf meiner Webseite erfahren.
Aber Vorsicht bei der Wahl des Basisfahrzeuges! Die technischen Unterschiede sind teils gravierend und die Hersteller nicht immer freizügig (und ehrlich) mit Informationen.

https://bsky.app/profile/guentherhuck.bsky.social

Wolfbrecht Gösebert:

Interessant für die WoMo-Version wird u.a. sein, welche Last der Aufbau auf dem Fahrgestell noch „dazuladen“ UND wie hoch (niedrig!) der Boden werden kann. Modernste elektrische Kabine/Fahrgestellversionen schaffen da Abmessungen von gerade eben über 490 mm. Ich würde im übrigen von so einem Fahrzeug erwarten, dass ein reinelektrischer Ganzjahres-Betrieb incl. Kochen + Heizen möglich ist (damit der ganze „Gaszirkus“ entfällt!) und ob es Versionen mit integrierter solarer Stand-Unterstützung geben wird …

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