Stärkster Serien-Abarth aller Zeiten wird ein Elektroauto

Cover Image for Stärkster Serien-Abarth aller Zeiten wird ein Elektroauto
Copyright ©

Abarth

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Fiats Sportwagenableger Abarth und das Team Motorsport von Konzernmutter Stellantis entwickeln derzeit gemeinsam ein neues Elektroauto für die italienische Traditionsmarke, das einen neuen Bestwert aufstellen werde: Mit einer Leistung von 177 kW (240 PS) ist es das stärkste Straßenauto in der Historie von Abarth, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Mit diesem Projekt setze Abarth seinen Weg der Elektrifizierung fort und bleibe gleichzeitig seinen Wurzeln treu mit der Strategie, die Motorleistung in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Partnerschaft zwischen Abarth und Stellantis Motorsport, die für alle Marken der gleichnamigen Gruppe verantwortliche Rennabteilung, sei auch als Hommage an die Geschichte von Abarth zu sehen. Die Marke mit dem Skorpion im Wappen stand demnach schon immer für den Technologietransfer aus dem Rennsport auf die Straße und für das Außergewöhnliche.

Aufbauend auf dieser Tradition arbeiten Abarth und Stellantis Motorsport gemeinsam an einer Plattform, die durch die Kombination von Motorsporterfahrung, technischem Know-how und Tausenden von Teststunden entstanden sei. Die neue Plattform trägt den Namen Perfo-eCMP und ist eine High-Performance-Variante der aktuellen eCMP-Architektur, die im Konzern Elektroautos wie den Opel Corsa-e und Mokka-e und dem Peugeot e-208 sowie dem Citroën e-C4 als Unterbau dient.

Das Ergebnis des Teamworks von Ingenieuren, Experten und Testfahrern von Abarth und Stellantis Motorsport sei eine Plattform, die nicht nur bei der Leistung, sondern auch in den Punkten Handling, Dynamik und Fahrstabilität Maßstäbe im Segment setzen will. Ein Merkmal sei beispielsweise das neu entwickelte Sperrdifferenzial, das an die spezifischen Bedürfnisse eines elektrischen Antriebsstrangs und dessen fahrdynamische Eigenschaften angepasst worden sei. Auch das Bremssystem sei im Vergleich zur konventionellen Plattformversion eCMP unter anderem mit größeren Scheiben zur besseren Wärmeableitung und Verringerung von Fading ausgestattet.

Darüber hinaus steht die neue Plattform auf Reifen mit neuartiger Materialtechnologie, die mit Hilfe von Know-how aus der Formel E konstruiert wurden. Sie sollen für eine bessere Bodenhaftung sorgen, ohne dabei Kompromisse bei Reichweite und Akustik nötig zu machen. Dank der weicheren Laufflächenmischung im Außen- und Mittelbereich sollen die Spezialreifen zusätzlichen Grip bei Kurvenfahrten bieten. Gleichzeitig verringere eine Polyurethaneinlage die Geräuschentwicklung um rund 20 Prozent.

Für das zukünftige Fahrzeugmodell von Abarth, ein Ableger des Fiat 600e, der 2025 erscheinen soll, sind Sportsitze vorgesehen, die einen optimalen Kompromiss aus Komfort und Seitenhalt garantieren. Die Polsterung besteht aus vier Schaumstoffsorten für eine individuelle Unterstützung unterschiedlicher Körperregionen. Auch die Sportsitze sollen dazu bei tragen, einen hohen Fahrspaß zu garantieren.

Abarth-Elektroauto-Motorsport
Abarth

Stellantis Motorsport wurde bei der Gründung der Gruppe ins Leben gerufen, um die Vergangenheit und die Gegenwart der einzelnen Marken zu beleben. Einige der 14 Konzernmarken sind tief im Motorsport verwurzelt, zahllose ihrer Rennfahrzeuge haben in ihren jeweiligen Kategorien in verschiedenen Epochen um Siege gekämpft. Die Marken der Stellantis Gruppe haben bis heute 27 Titel in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft erzielt und gewannen sieben Mal das 24-Stunden-Rennen in Le Mans und elf Mal die Rallye Dakar.

Aktuell ist die Stellantis Gruppe mit den Marken DS Automobiles und Maserati in der FIA Formel E-Weltmeisterschaft vertreten, bestreitet mit Peugeot die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und fertigt Rallyefahrzeuge der Typen Citroën C3 Rally2 und Peugeot 208 Rally4 für den weltweiten Einsatz durch private Kundenteams.

Quelle: Stellantis – Pressemitteilung vom 11.01.2024

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Cover Image for BEV, PHEV, FCEV, EREV und „hocheffizente“ Verbrenner: Wer blickt da noch durch?

BEV, PHEV, FCEV, EREV und „hocheffizente“ Verbrenner: Wer blickt da noch durch?

Michael Neißendorfer  —  

Ein Überblick über Autoantriebe, von Hybrid, Mildybrid, Brennstoffzelle, Elektroauto, Plug-in-Hybrid und Range-Extender bis zum „hocheffizienten“ Verbrenner.

Cover Image for Warum China seine Verbrenner auf dem Weltmarkt verramscht

Warum China seine Verbrenner auf dem Weltmarkt verramscht

Sebastian Henßler  —  

Chinas Staatskonzerne nutzen Exporte, um Einbrüche im Inland auszugleichen. Viele Regionen ohne Ladeinfrastruktur greifen zu chinesischen Benzinern.

Cover Image for Renault 5 erhält One-Pedal-Funktion für geschmeidigeres Fahren

Renault 5 erhält One-Pedal-Funktion für geschmeidigeres Fahren

Michael Neißendorfer  —  

Renault nutzt ein kleines Produktionsjubiläum dafür, einige Neuerungen für den Renault 5 anzukündigen, darunter die Einführung der One-Pedal-Funktion.

Cover Image for CO2-Debatte: Regierung hat keinen Plan von „hocheffizienten“ Verbrennern

CO2-Debatte: Regierung hat keinen Plan von „hocheffizienten“ Verbrennern

Sebastian Henßler  —  

„Hocheffiziente Verbrenner“ sollen die Zukunft sein, doch niemand kann erklären, was das bedeutet. Ein Blick auf eine Debatte, die Physik und Alltag ignoriert.

Cover Image for BMW legt sich strengeres CO2e-Ziel für 2035 auf

BMW legt sich strengeres CO2e-Ziel für 2035 auf

Sebastian Henßler  —  

BMW plant bis 2035 eine Reduktion von 60 Millionen Tonnen CO2e und setzt dabei auf erneuerbare Energien, Sekundärrohstoffe und effizientere Produktion.

Cover Image for Eon-Chef über Stromnetze: „Wir müssen jetzt handeln“

Eon-Chef über Stromnetze: „Wir müssen jetzt handeln“

Michael Neißendorfer  —  

Eon-Chef Birnbaum fordert harte Reformen, damit die „Erfolgsgeschichte“ Energiewende, wie er es nennt, weiter erfolgreich voranschreiten kann.