Opel Corsa Electric: Neues Design & effizienter denn je

Cover Image for Opel Corsa Electric: Neues Design & effizienter denn je
Copyright ©

Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 6 min

Opel sieht sich inmitten der Megatrends Digitalisierung und Elektrifizierung und strebt an, diese Entwicklungen aktiv mitzugestalten, während die Rüsselsheimer gleichzeitig ihre Internationalisierung vorantreiben. Der „Opel Spirit“ steht für die Nähe zur Marke und die einfache Interaktion mit den Kunden. Etwas, was man mit dem Technik- und Design-Update des Opel Corsa Electric auf die Straße bringen möchte.

Opel Corsa: Elektro-Bestseller mit Potenzial

Der Opel Corsa, seit über 40 Jahren auf dem Markt, ist ein Bestseller für Opel, insbesondere in Deutschland und Großbritannien. Mit modernem Design, fortschrittlicher Technologie und Elektrifizierungsoptionen repräsentiert der Corsa die Vision von Opel für die Zukunft, wie man uns bei der Vorstellung des Opel Corsa Electric Long Range zu verstehen gab.

Dass der vollelektrische Corsa ankommt, belegen die Verkaufszahlen. 2022 wurden 165.000 Einheiten verkauft. Was dazu führte, dass er sowohl 2022 als auch im Jahr zuvor in Deutschland der meistverkaufte Kleinwagen war. Bisher ist jeder dritte verkaufte Opel Corsa einer mit Elektromotor. Das soll sich in den kommenden Jahren noch deutlich steigern, denn die Elektroversion werde nach der Modellpflege attraktiver denn je und so lautet die Zielgröße, jeden zweiten Corsa zu einem Elektromodell zu machen.

Opel Corsa und Corsa Electric bei Leasing-Rate gleichauf? Nicht ganz

Der zuvor eingebundene Clip steht für den Corsa Electric mit Design- und Technik-Update. Ab dem 21. Oktober startet er in den Handel. Beim Absatz soll helfen, dass Opel seine Elektromodelle jetzt zu den gleichen Leasing-Raten anbietet wie die Verbrenner-Version des jeweiligen Modells. Doch aufgepasst, auf die Details kommt es an.

Kunden sollten das Leasingangebot des Opel Corsa genau prüfen. Die Monatsrate beträgt sowohl für den Verbrenner „Corsa Edition“ als auch für den Corsa Electric 169 Euro, aber die Bedingungen variieren. Der Verbrenner erfordert keine Anzahlung und bietet 10.000 km/Jahr über 48 Monate. Der Corsa Electric verlangt eine Anzahlung von 4500 Euro, die de m staatlichen Umweltbonus für 2023 entspricht und rückerstattet werden kann. Allerdings sind hier nur 5000 km/Jahr über 24 Monate inkludiert. Das Elektro-Leasing hat also im Vergleich zum Verbrenner-Corsa deutlich ungünstigere Konditionen.

Opel Corsa Electric Long Range: Neues Design, mehr Reichweite und gesteigerte Effizienz

Der in Rüsselsheim entwickelte Opel Corsa Electric sowie Corsa Electric Long Range wurde frisch überarbeitet und stand im Mittelpunkt der Vorstellung in Rüsselsheim. Zukünftig haben Corsa-Fahrer die Wahl, ob sie sich für die kleinere Version mit dem bekannten 100 kW / 136 PS starken Triebwerk und einer Reichweite von knapp 360 Kilometern begnügen oder lieber doch die etwas kräftigere Variante wählen, die 115 kW / 156 PS / 260 Nm Drehmoment stark ist und bis zu 405 Kilometer weit kommt, ehe die nächste Ladesäule angefahren werden muss. Der Energieverbrauch nach WLTP wird mit 14,2 kWh auf 100 km angegeben.

Wenig hat sich durch die Modellpflege dagegen beim Ladetempo getan, denn von 20 bis 80 Prozent nachzuladen dauert nach wie vor rund eine halbe Stunde (27 Minuten). Gespeist wird der Corsa Electric Long Range durch eine Batterie mit einer Kapazität von 51 kWh. Diese ist so in das Fahrzeug integriert, dass der Innenraum weder in der ersten noch in der zweiten Sitzreihe beeinträchtigt wird. Durch Optimierung am Akku konnte die Anzahl der Zellen sowie Module reduziert werden, was zu weniger Gesamtgewicht (5 Kilogramm) bei besserer Effizienz führt.

Auch optisch hat sich etwas getan. Der neue Corsa präsentiert sich mit einem überarbeiteten Design, darunter der Opel-Blitz, der sich harmonisch in die Front integriert, und vollständigen LED-Scheinwerfern als Standardausstattung. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der neuen Außenfarbe „Grafik Grau“ und dem überarbeiteten Innenraum mit einem 10-Zoll-Touchscreen-Infotainmentsystem, das kabellose Konnektivität und Updates bietet sowie mit neuer Software aufwartet.

Der Corsa bietet auch komfortable Sitzoptionen, darunter einen Alcantara-Sitz mit Massagefunktion. Trotz aller Neuerungen bleibe der geräumige Innenraum mit einer geteilten Rücksitzbank und einer Ladekapazität von bis zu 1081 Litern (Verbrenner) erhalten. Beim Elektro-Corsa bewegt man sich hier bei einem Ladevolumen, das zwischen 267 und 1042 Litern liegt.

Die Einstiegsversion des Opel Corsa Electric mit 100 kW (136 PS) bleibt preislich bei 34.650 Euro und bietet eine Reichweite von knapp 360 km mit seinem 50-kWh-Akku. Das ist zwar deutlich teurer als das Basis-Verbrennermodell mit 75 PS für 19.800 Euro, bietet dafür aber mehr Leistung und ein Plus bei der Ausstattung. Die stärkere 156-PS Corsa-e-Version beginnt bei 38.045 Euro. Für nur etwa 4000 Euro mehr ist das Basis-Tesla Model 3 erhältlich, um eine kleine Einordnung vorzunehmen.

Opel Corsa Electric Long Range: Effizienzmonster?

Fahren konnten wir den Corsa Electric in der Long Range Variante von Opel ebenfalls. Dabei lässt sich bereits zu Beginn festhalten: Im Fahrbetrieb ist von dem neuen Antrieb nicht viel zu spüren. Er fährt sich insbesondere durch die straffe Fahrwerksabstimmung so dynamisch, wie man es von ihm kennt. Keine Veränderungen bietet der neue Elektromotor an der Vorderachse, leider auch nicht bei der allzu schmalen Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h.

Ob man den WLTP-Verbrauch von 14,2 kWh auf 100 km erreicht, liegt nicht nur am ausgewählten Fahrmodus Eco, Normal oder Sport, sondern auch am eigenen Druck aufs Strompedal. Zudem macht es natürlich einen Unterschied, wo man den Corsa Electric fährt: in der Stadt, auf der Landstraße oder über die Autobahn. Wir sind ihn auf einer Strecke von ca. 90 Kilometer gefahren, rund um Rüsselsheim. Vom Streckenprofil haben wir alles mitgenommen, was geht.

Man gewöhnt sich rasch an das feste Federungsverhalten von Vorder- und Hinterachse bei 16- oder 17-Zoll-Rädern. Zudem bietet die Lenkung in unterschiedlichen Geschwindigkeitsbereichen eine solide Rückmeldung vom Straßenbelag. Im Eco- und Normal-Modus schwimmt der Elektro-Corsa gut mit im Verkehr. Wird auf Sport gestellt, zieht er schon besser und macht mehr Laune. Geht aber auch zulasten der Reichweite, man kennt das Spiel.

Am Ende unserer Testfahrt stand ein Verbrauch von 12,5 kWh auf 100 km auf dem digitalen Tacho, erreicht im Normal-Modus. Ein Wert, der freudig überrascht, da deutlich unter dem WLTP-Wert und das trotz der Tatsache, dass ich mir beim Fahren nicht eingeschränkt vorkam. Hier hat man in der Tat wohl einiges richtig gemacht.

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Hell:

Hast du denn nicht gelesen, dass der niedrige Verbrauch die einzige nennenswerte Verbesserung des neuen Corsa Electric ist – neben der bahnbrechenden neuen Außenfarbe ‚Grafik Grau‘ natürlich.

Spiritogre:

Ich finde die aktuellen Opel Designs auch völlig in Ordnung aber Opel (und ich hatte drei Stück bisher) ist technisch einfach unglaublich schwach, das ist bei den Benzinern so, viel zu hoher Verbrauch, und jetzt bei den Elektrischen ebenfalls, wobei das für den gesamten Stellantis-Konzern gilt.

Georg Laackman:

Der Corsa ist nun eines der hübschesten Elektroautos am Markt.
Und auch die Opel-Lenkräder sind klar gestaltet und einfach gut anzuschaun.
Und was das Fehlen von zum Beispiel Ladeplanung usw. angeht: Normalfahrer brauchen sowas nicht – das wird viel zu hoch bewertet. Denn, je mehr Schischi-Gedöns desto mehr Ablenkung.
Ich weiß ich weiß – dafür bekomm ich nur Negativdaumen von all den überdrehten Nerds…

Robert:

das liegt aber vor allem daran das es derzeit nichts billigeres gibt und manche eben unbdingt eine modernes auto wollen schauen wir mal wie sich der E-corsa verkauft wenn mehrere E-Autos ab 2025 für 25.000 Euro geben soll wie den ID2 all, Tesla model 2 von Hyundai und Kia soll es auch Fahrzeuge für 25.000 Euro geben und auch vom Stellantis konzern selber von den Chinesen usw.
Das Stadt auto Dacia habe ich mal wegelassen da er nicht vergleichbar ist mit dem Corsa

brainDotExe:

Wenn man in die Zulassungszahlen schaut mehr als genug Leute.

Mit Nachlass und Förderung ist man nicht selten unter 30.000€

Peter:

Knapp 35.000 Euro für einen Kleinwagen in der Grundausstattung. Lol. Wer will so viel bezahlen?

Carsten:

Auf Ladeplanung könnte ich bei dem Wagen vielleicht noch verzichten. Aber weder AHK noch integrierter Fahrradträger ab Werk. Beim Astra finde ich die fehlende Ladeplanung noch schlimmer. Und nur die halbe Laufleistung und Leasingzeit gegenüber dem Verbrenner beim Leasing ist eher ein Marketinggag, Schade. Mit 7.500 km/a beim eCorsa bei gleichem Preis wäre es doch ein echtes Angebot.

Michael Neißendorfer:

Danke für die Anregung. Wir hatten den Corsa leider nur für eine kurze Ausfahrt. Ausführliches, unter anderem zur Ladeplanung, können wir erst nach einem längeren Test berichten. Schöne Grüße, Michael

Daniel:

Sind die Stellantis-Ingenieure eigentlich nicht in der Lage einmal z.B. im goingelectric-Forum zu schauen, was wirklich nervt und was man alles besser machen könnte?

Das scheint irgendwie alles nur Kosmetik zu sein, hier und da ein paar Prozent besser. Aber die wirklichen Schwachstellen scheinen die nicht zu beseitigen. Immer Sommer sind mit dem bisherigen 12,5kWh/100km für mich auch kein Problem.

Warum ich keinen Corsa-e mehr kaufen würde?
Immer verrostete Bremsen, nur ein Mini-Display für den Fahrer, die App hat seltenst empfang zum Corsa und reagiert total träge, jedesmal beim Einsteigen: Handbremse lösen, Lenkradheizung an, Eco-Modus rein, auf „R“, warum merkt der sich das nicht mal?
Und am allermeisten nervt die Heizung im Eco-Modus: Es kommt überhaupt nicht warm raus, wie wenn sie nicht geht. Die Standheizung verbraucht abartig viel Batterie, also nutze ich sie nicht mehr und ziehe eine dicke Jacke im Winter an.
Ich kann da nur Kopf-schütteln, viele Infos und Erklärungen sind im Goingelectric-Forum, aber anscheinend können und wollen die Ingenieure nichts wirklich verbessern.

Holger Kiehl:

Hier wird mir ein bisschen zu viel gelobt. Man hätte erwähnen können, dass der neue Corsa immer noch keine Ladeplanung kann. Bei den aufgerufenen Preisen und dem Anspruch, eine Long Range-Version zu bieten, ist das ein absolutes No-Go. Interessiert hätte mich, ob die zum Wagen gehörende App Fortschritte gemacht hat. Als Fahrer eines Corsa e Baujahr 2020 weiß ich, wie grottenschlecht sie bisher war und wahrscheinlich immer noch ist. Wie ich gehörte habe, kann man immer noch nicht eingeben, bis zu welchem State of Charge die Batterie geladen werden soll. Stellantis hat noch eine Menge zu tun, um ein wirklich gutes Elektroauto auf die Überholspur zu bringen.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Rohstoffexperte: „Ohne Lithium keine Energiewende“

Rohstoffexperte: „Ohne Lithium keine Energiewende“

Sebastian Henßler  —  

Warum Lithium mehr ist als der Treibstoff der E-Mobilität und wieso Europas Nachholbedarf in der globalen Rohstoffstrategie immer deutlicher wird.

Cover Image for VW und Nio sind die innovativsten E-Auto-Hersteller

VW und Nio sind die innovativsten E-Auto-Hersteller

Michael Neißendorfer  —  

Chinesische und deutsche Autohersteller liegen bei der Innovationsstärke der Elektromobilität zunehmend vorn. Das zeigt sich auch in den Verkaufszahlen.

Cover Image for Neuer Mercedes-Benz GLC lädt bis zu 320 kW stark

Neuer Mercedes-Benz GLC lädt bis zu 320 kW stark

Michael Neißendorfer  —  

Mercedes-Benz hat einige neue Details des elektrischen GLC verraten, der am 7. September auf der IAA in München offiziell vorgestellt wird.

Cover Image for Lucid stellt neuen Guiness-Buch-Rekord mit E-Auto auf

Lucid stellt neuen Guiness-Buch-Rekord mit E-Auto auf

Daniel Krenzer  —  

Erst nach mehr als 1200 Kilometern musste der Lucid Air an die Ladestation. Allerdings ging es viel bergab.

Cover Image for Polestar kann Absatz um mehr als 50 Prozent steigern

Polestar kann Absatz um mehr als 50 Prozent steigern

Michael Neißendorfer  —  

Polestar kommt nach längerer Durststrecke langsam in den Tritt und ist auf einem guten Kurs, sein Jahresziel von 60.000 verkauften Autos zu erreichen.

Cover Image for Omoda 9 SHS Plug-in-Hybrid mit erfolgreichem Europa-Debüt

Omoda 9 SHS Plug-in-Hybrid mit erfolgreichem Europa-Debüt

Michael Neißendorfer  —  

Im deutschen Straßenverkehr zeigt sich der Omoda 9 von Chery aus China bisher nicht. In anderen europäischen Ländern sieht das ganz anders aus.