Sixt: Alle Vorstände fahren inzwischen elektrisch

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Derzeit sind 22 Prozent aller Sixt-Fahrzeuge in der europäischen Corporate-Flotte Elektroautos, bis 2030 soll der Wert auf mindestens 70 Prozent, vielleicht sogar 90 Prozent steigen. Das berichtet Sixt-Vorstand Vinzenz Pflanz im Gespräch mit der „Automobilwoche“. Der Autovermieter spiele eine wichtige Rolle dabei, die Akzeptanz der Elektromobilität zu beschleunigen. „Wir verstehen uns als Begeisterungsbeschleuniger“, sagt Pflanz. Viele Kunden würden die Gelegenheit nutzen, mal unverbindlich ein Elektroauto auszuprobieren. Eine Sixt-Umfrage habe ergeben, dass dies für 55 Prozent der Befragten maßgeblich für eine Kaufentscheidung sei.

Von zwei Prozent im Jahr 2019 sei der Anteil von E-Autos in der europäischen Sixt-Flotte inzwischen auf 22 Prozent angestiegen. „Die Akzeptanz ist bei uns steigend und die Auslastung nähert sich der von Verbrenner-Fahrzeugen in unserer Flotte an“, sagt Pflanz im Interview. Bei Langzeitmieten gehe es vor allem um finanzielle Gesichtspunkte, dabei zitiert die „Automobilwoche“ Pflanz: „Von September an soll der Umweltbonus auch für gewerbliche Abnehmer gestrichen werden, was vermutlich zu einem deutlichen weiteren Einbruch bei der Kaufnachfrage neuer E-Fahrzeugen führen wird.“ Offenbar hat er Zweifel, dass so die 15 Millionen angestrebten E-Autos bis 2030 auf deutschen Straßen unterwegs sein könnten.

Pflanz verteidigt BYD-Kauf

Bis 2028 will Sixt 100.000 Fahrzeuge vom chinesischen Hersteller BYD in die Flotte integrieren. Dafür wurde Sixt kritisiert, Pflanz verteidigt diesen Schritt: „Das sind sehr ernstzunehmende Fahrzeuge, zahlreiche Tests, unter anderem vom ADAC, bestätigen das.“ Er selbst teste derzeit den BYD Atto 3. Man wolle den Kunden einen breiten Hersteller-Mix anbieten. Dazu gehörten weitere asiatische Hersteller wie Nio oder MG, „aber selbstverständlich wollen wir unsere Strategie auch mit unseren langjährigen Premium-Partnern wie BMW, Mercedes und Audi weiter ausbauen„.

Alle Vorstände bei Sixt fahren laut Pflanz inzwischen elektrische Fahrzeuge – und das, obwohl die Firma vor einigen Jahren noch als Elektromobilitäts-Skeptiker galt. „Die Technologie und damit die Attraktivität elektrischer Fahrzeuge ist heute viel weiter als noch vor einigen Jahren“, erläutert das Vorstandsmitglied. Und inzwischen sei klar, dass sich die Dringlichkeit beim Kampf gegen den Klimawandel weiter verschärft habe.

Quelle: Automobilwoche – „Interview: Sixt-Vorstand Pflanz: Wir fahren elektrisch“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Heiner Klafs:

Na, Sie haben etwas eigenartige Vorstellungen und Ahnung(en) die Vorstände von DAX-Unternehmen betreffend:) So ein Forum hier ist eben netter Spaßplatz. Enjoy.

Marc:

Letztes Jahr war letztes Jahr. Da hatte die Sixtstation bei mir am Ort keine Ladesäule. Keine, nicht mal eine Steckdose, so dass Plug-In Hybride mit fast leerem Akku übergeben wurden. Mal gucken, wie es jetzt ist. Die Vorstände fahren übrigens bei vielen deutschen Konzernen elektrisch, weil sie gelernt haben, das tut gar nicht weh. Alles über 200 km wird eh mit dem Hubschrauber erledigt.

Gastschreiber:

Das sind dann also 4 Personen oder wie groß ist der Vorstand?
Nun, mit BYD im Angebot würde ich wenigstens beim nächsten Mal einen elektrischen Ersatzwagen bekommen können. Aber mit einem Atto 3 ist man auf der Langstrecke des Alltags am A…
Bei meinem Unfall letztes Jahr wollte ich elektrisch fahren, aber Sixt wollte nicht, angeblich zu großes Risiko zu viele Kilometer auf das Auto zu bekommen.
Parallel kam die BYD Meldung mit der Strategie, mit solchen Partnerschaften mit Sixt, kann man schön die Statistik bei den Zulassungen tunen. Wie werthaltig so ein Geschäft ist, das wird sich herausstellen.

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