Porsche plant Sparmaßnahmen und Stellenabbau

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Porsche | Lutz Meschke, Mitglied des Vorstandes, Finanzen und IT, Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Porsche steht vor Herausforderungen. Im Jahr 2024 sank der Absatz auf 310.718 Autos, was einem Rückgang von drei Prozent entspricht. Während sich Märkte wie Europa und Nordamerika stabil entwickelten, fiel der Rückgang in China mit 28 Prozent besonders stark aus. Dort halten sich Käufer:innen im Luxussegment zurück. Dennoch verzeichnete Porsche Rekorde: Der Porsche 911 erreichte erstmals über 50.000 Verkäufe, und der Cayenne überschritt die Marke von 100.000 Einheiten. Vom elektrischen Macan wurden im letzten Quartal 18.000 Autos ausgeliefert. Sparmaßnahmen und Stellenabbau stehen für 2025 laut der Automobilwoche dennoch auf der Agenda.

Das Unternehmen betont seine Erfolge im Bestandsmanagement. Händler verkauften Fahrzeuge zügig und ohne hohe Rabatte. Laut Insidern hatte dies einen positiven Effekt auf den Cashflow im vierten Quartal. Dennoch bleibt der Blick auf 2025 verhalten. Der Absatz könnte unter die Marke von 300.000 fallen, und die Rendite wird auf maximal 15 Prozent geschätzt. Schon 2024 musste das Unternehmen seine ursprünglichen Ziele nach unten korrigieren. Interne und externe Faktoren belasten die Prognose.

Geopolitische Unsicherheiten und mögliche Zölle für den US-Markt wirken sich negativ aus. In China bleibt eine Erholung aus. Hausgemachte Probleme wie die Modellpolitik verschärfen die Lage. Der elektrische Macan kommt in einem schwierigen Marktumfeld, in dem der Hochlauf der Elektromobilität hinter den Erwartungen zurückbleibt. Modelle wie der 718-Nachfolger mit Cayman und Boxster lassen auf sich warten. Gleichzeitig wird der Taycan nur noch in einer Schicht produziert, was die Produktionszahlen weiter verringert.

Intern spreche man von einer „Rekalibrierung“, um das Unternehmen für kommende Jahre widerstandsfähiger zu machen. Ziel sei es, ab 2026 wieder stärker zu wachsen. Der Vorstand plant demnach Maßnahmen, um Fixkosten zu senken und das Produktportfolio flexibler zu gestalten. Finanzchef Lutz Meschke soll bereits erklärt haben, die Kostenstrukturen auf ein Niveau von 250.000 verkauften Autos anzupassen. Konkrete Schritte sollen in einem neuen Sparprogramm zusammengefasst werden. Dazu gehören Überlegungen, das Modellprogramm anzupassen. Eine Verbrenner-Version des Luxus-SUV K1 oder eine neue Auflage des Cayenne könnten notwendig werden. Dies würde hohe Investitionen erfordern.

Gleichzeitig bleibt die Versorgungslage bei Zulieferern angespannt. Vor allem fehlende Elektrokomponenten verursachen Probleme. Porsche musste in der Vergangenheit bereits Zulieferer finanziell unterstützen, um Produktionsausfälle zu vermeiden. Die Verhandlungen über das Sparprogramm laufen bereits. Sie umfassen alle Unternehmensbereiche wie Einkauf, Produktion und Vertrieb. Auch Stellenstreichungen im vierstelligen Bereich sollen Teil der Überlegungen sein. Das Unternehmen betone jedoch, dass alle Maßnahmen sozialverträglich umgesetzt werden sollen, etwa durch Vorruhestandsregelungen. Zu den genauen Plänen äußerte sich Porsche bisher nicht.

Quelle: Automobilwoche – Exklusiv: Durststrecke bei Porsche auch 2025 – Sparprogramm kommt

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Dr. Kralle:

Selbst wenn es so wäre (was ich durchaus bezweifle, wenn man das ganze Interieur als Beispiel nimmt). Interessiert aber anscheinend nicht, Denn die Chinesen kaufen den SU7 und nicht den Taycan. Und auch in BRD kauf keiner die Autos zu dem Preis, weil auch hier eher der Gedanke ist, dass es eben nicht die Speerspitze ist.

Spiritogre:

Ha, träume weiter. Der Taycan ist schon die Speerspitze der Elektroautos, da kommt ein SU7 lange nicht mit.

Peter:

Das liegt eher daran das ein Porsche Taycan für 120k ein veraltetes/altbackenes Fahrzeug ist, aus chin. Sicht, und man für 55k das deutlich bessere und modernere Fahrzeug bekommt.

Robert:

nicht nur das es liegt mit Sicherheit auch daran daß Deutsche Politiker sich bei ihren Chinabesuchen zuletzt sich wie der berühmte Elefant im Porzellanladen benommen haben, und China massiv beleidigt haben, da wundert man sich nicht das viele Chinesen sich dann beim Autokauf patriotisch verhalten

Rolando:

Die Chinesen kaufen mehr und mehr „Made in China“. Das liegt auch daran das man die Entwicklungen verschlafen hat. Das Rad lässt sich nicht mehr zurückdrehen zumal die Chinesen im eigenen Land viel günstiger sind als die Ausländer.

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