Mercedes-Benz Vision EQXX fährt Langstrecke mit 7,4 kWh Stromverbrauch

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Mercedes-Benz (Symbolbild)

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 4 min

Auf seiner dritten Langstreckenfahrt über mehr als 1000 Kilometer hat der Technologieträger Vision EQXX von Mercedes-Benz bewiesen, dass auch die Arabische Wüste kein Hindernis für Energieeffizienz ist. Auf einem Streckenprofil, das verkehrsreiche Straßen in der Stadt und die offene Wüste umfasste, erreichte das zukunftsweisende Testfahrzeug einen Stromverbrauch von 7,4 kWh/100 km. Dies entspricht einem Äquivalent von etwa 0,9 l/100 km bei einem benzinbetriebenen Fahrzeug. Bei Außentemperaturen von bis zu 34 Grad Celsius übertraf der Vision EQXX seine eigene bisherige Bestmarke deutlich.

Mit einem herausragenden Verbrauchswert von nur 7,4 kWh/100 km liefert der Vision EQXX weiterhin wertvolle Daten für die laufende Entwicklung fortschrittlicher elektrischer Effizienztechnologien. Wie erwartet haben alle Systeme unter den Wüstenbedingungen perfekt funktioniert und die Herausforderungen wie Straßenbeschaffenheit, Temperatur und Staub mit Leichtigkeit gemeistert. Ein weiterer Beweis dafür, dass der Elektroantrieb reif für die globalen Märkte ist“, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands und Chief Technology Officer von Mercedes-Benz

Ausgangspunkt für die Langstreckenfahrt auf der Arabischen Halbinsel war das Mercedes-Benz Center in Riad, Saudi-Arabien. Das Ziel war das kürzlich eröffnete Mercedes-Benz Brand Center in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Gesamtfahrtzeit für die 1010 Kilometer lange Strecke betrug mit Pausen 14 Stunden und 42 Minuten.

Nachdem der Vision EQXX Riad um 4:15 Uhr morgens mit einer vollen Batterie verlassen hatte, verfügte er bei seiner Ankunft in Dubai um 19:57 Uhr noch über eine Restreichweite von 309 Kilometern. Die Strecke umfasste sowohl städtische und vorstädtische Abschnitte in Riad und Dubai als auch längere Autobahnabschnitte durch die offene Wüste. Während der Fahrt war der Vision EQXX im Schnitt mit knapp 80 km/h unterwegs.

Weitere Testmöglichkeiten für Technologien wie Thermomanagement und Solardach

Der Vision EQXX hat bereits zweimal bewiesen, dass er mit einer einzigen Ladung mehr als 1000 Kilometer zurücklegen kann (Sindelfingen – Cassis und Untertürkheim – Silverstone). Ziel des dritten Roadtrips war es, die Effizienz in allen Bereichen weiter zu verbessern und die Systemleistung unter extremen Wüstenbedingungen zu erproben.

In der trockenen Wüstenhitze von bis zu 34 Grad Celsius war das Wärmemanagementsystem des Fahrzeugs von besonderem Nutzen. Das intelligente On-Demand-System hielt den elektrischen Antriebsstrang und den Fahrzeuginnenraum kühl. Die Klimaanlage war während der Fahrt in Betrieb und hatte dabei nur minimal negative Auswirkungen auf die Effizienz, unter anderem dank einer speziellen Wärmepumpe. Eine weiterentwickelte Version dieser Wärmepumpe ist in das auf der IAA Mobility 2023 vorgestellte Concept CLA Class integriert. Das seriennahe Konzept gibt einen Ausblick auf die künftige Modellfamilie auf Basis der Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA), die von einem umfangreichen Technologietransfer des Vision EQXX profitieren soll.

Mercedes-Benz-Vision-EQXX-Entwicklung
Mercedes-Benz

Die schonungslose Wüstensonne bot den Ingenieurinnen und Ingenieuren die Gelegenheit, die Leistung des Solardachs des Vision EQXX genau zu prüfen. Die 117 Solarzellen versorgen diverse Nebenverbraucher mit Strom, was den Energiebedarf des Hochspannungssystems reduziert und die Gesamteffizienz weiter steigert. Auf der Fahrt nach Dubai konnten so 1,8 kWh Solarstrom erzeugt werden, was die Gesamtreichweite um rund 24 Kilometer erhöhte. Die Forschungsarbeit zu den Vorteilen dieser Technologie für die Serienproduktion wird fortgesetzt.

Für die vergleichende Analyse mit früheren Testfahrten waren auch die gesammelten Daten zum Einfluss von Wind und Sonne auf die Effizienz relevant. Neben der Temperatur wurden auch der Winkel und die Richtung der Sonneneinstrahlung gemessen.

Digitale Helfer erhöhen die Reichweite

Einer der wichtigsten Faktoren für die Effizienz eines jeden Fahrzeugs ist und bleibt der Mensch am Steuer. Das Team für die Effizienzfahrt bestand aus erfahrenen Expertinnen und Experten mit spezifischen Testaufgaben. Um effizienter zu fahren, nutzten sie den intelligenten Effizienz-Assistenten des Fahrzeugs voll aus. Er sammelt eine Vielzahl von Informationen und generiert in Echtzeit Empfehlungen für eine energiesparende Fahrweise. Dazu gehören Daten wie die Richtung und Intensität von Sonne und Wind.

Bei schwierigen Seitenwinden entlang der Küste in den Vereinigten Arabischen Emiraten half das System den Fahrern beispielsweise, ihre Geschwindigkeit entsprechend anzupassen. Für eine maximale Sonnenausbeute bei Stopps konnte das Team den Vision EQXX mit Hilfe des Solar-Informationsdisplays (Tech View) optimal ausrichten.

Mercedes-Benz-Vision-EQXX-Verbrauch
Mercedes-Benz

Auch mehr als zwei Jahre nach seiner Vorstellung ist der Vision EQXX ein echter Publikumsmagnet. In dieser Zeit hat er 23.340 Kilometer zur Erprobung seiner innovativen elektrischen Technologien unter einer Vielzahl von anspruchsvollen realen Bedingungen zurückgelegt. In einer Region, die oft mit Supersportwagen und großen SUVs assoziiert wird, stieß der Vision EQXX mit seinen kompakten Abmessungen und schlanken Proportionen auf großes Interesse. Da die Ladeinfrastruktur in vielen Teilen der Welt noch immer lückenhaft ist, war dies zudem eine wertvolle Gelegenheit, die Effizienz von Elektroautos mit großer Reichweite unter realen Bedingungen zu demonstrieren – ein weiterer wichtiger Aspekt der Elektrifizierungsstrategie von Mercedes-Benz.

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 15.03.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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