Lucid Motors hat gemeinsam mit den Quartalsergebnissen bekanntgegeben, dass es die Produktionsprognose für 2025 auf 18.000 bis 20.000 Fahrzeuge senkt. Der US-amerikanische Hersteller für Elektroautos korrigiert damit die bisherige Jahresprognose mit dem Ziel von 20.000 Einheiten nach unten und schraubt die Erwartungen zurück. Infolge der Veröffentlichung fiel die Aktie von Lucid um 7,8 Prozent.
Neben der gesenkten Gesamtjahresprognose wurde auch das Quartalsergebnis öffentlich. So erzielte Lucid im zweiten Quartal einen Umsatz von umgerechnet knapp 223 Millionen Euro, weniger als erwartet, und beendete den Zeitraum mit einer Gesamtliquidität von rund 4,17 Milliarden Euro.
In der ersten Jahreshälfte 2025 hat Lucid knapp über 6000 Fahrzeuge produziert, von denen 3309 auf das zweite Quartal entfielen. Entsprechend muss der Hersteller sein Tempo nun mehr als verdoppeln, um selbst das neu gesetzte Ziel zu erreichen. Dafür muss Lucid zwischen Juli und Dezember 12.000 bis 14.000 Einheiten produzieren.
Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist das ein ambitioniertes Ziel. Im ersten vollen Produktionsjahr 2022 stellte das Unternehmen 7180 Fahrzeuge her. In den Jahren 2023 und 2024 waren es 8428 bzw. 9029 Elektroautos. Auch die 2021 erstmals prognostizierten Auslieferungsziele waren ambitioniert. So waren damals 20.000 ausgelieferte Fahrzeuge für 2022, 49.000 im Jahr 2023, 90.000 im Jahr 2024 und 135.000 im Jahr 2025 geplant. Hinter diesen Zielen blieb Lucid weit zurück, denn tatsächlich ausgeliefert wurden 2022 lediglich 4369 Fahrzeuge, 2023 knapp 6000 und 2024 nur 10.241.
Globale Schwierigkeiten in der Branche
Insgesamt ist diese Ankündigung von Lucid ein weiteres Anzeichen für die turbulenten Entwicklungen in der Branche rund um Elektroautos. Während die US-Zölle die Halbjahresergebnisse des Automobilkonzerns Stellantis beeinträchtigt haben und der Konkurrenzdruck aus China vor allem bei Renault zu Buche ging, äußerte sich Lucid nicht konkret zu dem Grund der veränderten Prognose. Lediglich, dass es sich im letzten Quartal mit einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld konfrontiert gesehen habe, wurde von Finanzvorstand Taoufiq Boussaid öffentlich. In den USA stehen Hersteller von Elektroautos zudem dadurch unter Druck, dass die Regierung unter Trump die strengen Vorschriften zur Mobilitätswende lockert. Das senkt wiederum die Nachfrage.
Die Aussichten bei Lucid stehen allerdings mittelfristig nicht schlecht. Ab 2026 startet der Hersteller gemeinsam mit Uber und dem Start-up für autonomes Fahren Nuro ein Robotaxi-Projekt. Innerhalb von sechs Jahren sollen 20.000 Robotaxis eingesetzt werden, wofür Uber fast 258 Millionen Euro in Lucid investiert. Damit soll die Produktionslinie modernisiert werden, damit Lucid die Technologie von Nuro in das Modell Gravity integrieren kann.
Quellen: Eletric Vehicles – Lucid Cuts 2025 Production Guidance to 18,000-20,000 Vehicles / Automotive News – Lucid lowers production outlook in sign of turmoil for EV makers