Uber investiert 300 Millionen Dollar in Robotaxi-Projekt mit Lucid

Cover Image for Uber investiert 300 Millionen Dollar in Robotaxi-Projekt mit Lucid
Copyright ©

Lucid

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Drei Größen aus der Mobilitäts- und Technologiebranche bündeln ihre Kräfte: Der Autohersteller Lucid Motors, der Fahrdienst Uber und das auf autonome Fahrzeuge spezialisierte Unternehmen Nuro haben ein globales Robotaxi-Programm angekündigt, das exklusiv auf der Uber-Plattform zum Einsatz kommen soll. Im Zentrum steht ein speziell für den Ride-Hailing-Dienst konzipiertes Fahrzeug auf Basis des Lucid Gravity – ausgestattet mit dem Level-4-Autonomie-System von Nuro, so die drei Unternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung.

Der erste Prototyp des Lucid-Robotaxis sei bereits autonom auf einer geschlossenen Teststrecke auf Nuros Testgelände in Las Vegas unterwegs, teilte das Unternehmen mit. Ende 2026 soll der erste Rollout in einer US-Großstadt erfolgen. In den folgenden sechs Jahren will Uber mindestens 20.000 dieser hochautomatisierten Fahrzeuge auf die Straße bringen, in Dutzenden Märkten weltweit. Die Fahrzeuge sollen entweder direkt von Uber oder über Partnerflotten betrieben und ausschließlich über die Uber-App buchbar sein.

Mit dem Lucid Gravity setzt die Partnerschaft auf ein Elektroauto mit hoher Reichweite von bis zu 724 km laut US-amerikanischer EPA-Messung, redundanter Elektronikarchitektur und viel Platz im Innenraum – ideale Voraussetzungen für den Einsatz im Dauerbetrieb urbaner Flotten. Die Integration des Nuro Driver Systems soll bereits ab Werk erfolgen, die finale Softwarekonfiguration übernimmt Nuro, sobald das Fahrzeug von Uber in Betrieb genommen wird.

Für Nuro ist das Projekt ein weiterer Meilenstein: „Wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass unser autonomes System sicher, skalierbar und herstellerunabhängig funktioniert“, so CEO und Mitgründer Jiajun Zhu. Der Nuro Driver wurde bereits in mehreren US-Städten im Realbetrieb getestet, nun soll er zum Herzstück eines globalen Robotaxi-Dienstes werden.

Uber selbst bringt seine enorme Reichweite mit: Mit durchschnittlich 34 Millionen Fahrten pro Tag in 70 Ländern ist die Plattform prädestiniert, autonome Mobilität in den Alltag der Menschen zu bringen. CEO Dara Khosrowshahi spricht von einem „magischen Moment“, den man gemeinsam mit Lucid und Nuro nun global verfügbar machen wolle.

Strategische Investitionen in Technologiepartner

Als Teil der Partnerschaft investiert Uber mehrere hundert Millionen US-Dollar in Lucid und Nuro – ein klares Zeichen für die langfristige Ausrichtung. Davon sollen 300 Millionen Dollar, umgerechnet fast 260 Millionen Euro, an Lucid gehen, wie der Elektroautohersteller in einer separaten Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC mitteilte. Für Lucid eröffnet die neue Partnerschaft weitere Perspektiven: „Unsere Technologieplattform ist prädestiniert für den autonomen Einsatz. Diese Partnerschaft ist ein wichtiger Schritt, unser Innovationspotenzial in einem Billionenmarkt auszurollen“, so Interims-CEO Marc Winterhoff.

Was hier entsteht, ist mehr als nur ein weiteres Robotaxi-Projekt: Mit der Kombination aus Lucids Hightech-Plattform, Nuros erprobtem Level-4-System und Ubers globalem Zugang entsteht ein Ökosystem, das vollautonome Mobilität in einem industriellen Maßstab realisieren könnte.

Quelle: Lucid – Pressemitteilung vom 17.07.2025 / Reuters – Uber to invest $300 million in EV maker Lucid as part of robotaxi deal

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Ähnliche Artikel

Cover Image for Citroën-CEO: „E-Mobilität darf kein Luxus bleiben“

Citroën-CEO: „E-Mobilität darf kein Luxus bleiben“

Sebastian Henßler  —  

Citroën-CEO Xavier Chardon über Komfort als Markenkern, bezahlbare E-Autos – und die Rolle der Marke als Herausforderer im europäischen Markt.

Cover Image for Diese günstigen 7 E-Autos schaffen mindestens 250 Kilometer reale Reichweite

Diese günstigen 7 E-Autos schaffen mindestens 250 Kilometer reale Reichweite

Daniel Krenzer  —  

Elektroautos von um die 30.000 Euro und weniger gibt es inzwischen eine ganze Menge, doch welche schaffen reale 250 Kilometer am Stück?

Cover Image for Circunomics will Datendrehscheibe der Akku-Branche werden

Circunomics will Datendrehscheibe der Akku-Branche werden

Sebastian Henßler  —  

Circunomics nutzt Millionen Batteriedaten, um Second-Life-Potenziale zu bewerten, Recyclingprozesse zu digitalisieren und faire Marktpreise zu sichern.

Cover Image for Tesla erhöht Reichweite bei Model 3 und Y auf bis zu 750 km

Tesla erhöht Reichweite bei Model 3 und Y auf bis zu 750 km

Sebastian Henßler  —  

Tesla frischt Model 3 und Model Y auf: mehr WLTP-Reichweite, neue Frontkamera und Blinkerhebel im Model 3, Preise unverändert, Upgrades im Konfigurator.

Cover Image for Gebrauchte Elektroautos: Tipps für den sicheren Kauf

Gebrauchte Elektroautos: Tipps für den sicheren Kauf

Michael Neißendorfer  —  

Der TÜV-Verband gibt Tipps: Vom Akkuzustand über die Ladefähigkeit bis zum Bremsen-Check: Worauf Käufer bei einem gebrauchten E-Auto achten sollten.

Cover Image for SAP-Fuhrparkchef Krautwasser verteidigt E-Auto-Strategie

SAP-Fuhrparkchef Krautwasser verteidigt E-Auto-Strategie

Sebastian Henßler  —  

Fuhrparkchef Krautwasser verteidigt SAPs Kurs: „Im Unterhalt sind die E-Autos einfach günstiger“ – und zwei Drittel der CO₂-Emissionen hängen am Fuhrpark.