Der niederländische E-Auto-Hersteller Lightyear machte bisher nicht nur durch die verwendete Solartechnologie von sich reden, jetzt schickt man sich auch an, den effizientesten Antrieb der Welt einzusetzen. Dazu wurde gemeinsam mit dem slowenischen Unternehmen Elaphe der In-Wheel Motor weiterentwickelt. Dabei sitzt der Elektromotor direkt im Rad. Da dieses System kein Getriebe benötigt und insgesamt leichter als ein konventioneller E-Antrieb ist, steigt die Effizienz.
Der Lightyear One ist mit diesem System ausgestattet, jedes Rad wird von einem eigenen Elektromotor angetrieben. Zuvor wurde schon an der Aerodynamik optimiert, mit einem Cw-Wert von 0,20 ist der Lightyear One aktuell der aeordynamischte Fünfsitzer auf dem Markt. Gemeinsam mit dem innovativen In-Wheel-Anrieb soll der Lightyear One überhaupt das effizienteste E-Auto der Welt werden, 97 Prozent der bereitgestellten Energie sollen auch tatsächlich am Rad ankommen. Das wäre tatsächlich ein herausragender Wert.
Lightyears Partner Elaphe wurden bereits in den 1980ern gegründet und hat jahrzehntelange Erfahrung mit dem Design, dem Testing und der Produktion von In-Wheel-Motoren. In den letzten Jahren hat man verstärkt an der Zuverlässigkeit und Haltbarkeit des Antriebs gearbeitet. Die Technologie wurde einem rigorosen Testverfahren unterzogen, bevor sie im Lightyear One zum Einsatz kam. Gemeinsam will man die emissionslose Mobilität so auf ein neues Level heben.
Bausteine wie der In-Wheel-Motor, die Umrichtertechnologie, die Solarzellen am Dach, das aerodynamische Design und die Reifenperformance ermöglichen dem Lightyear One heute bereits die höchste Energieeffizienz und die niedrigsten Verbrauchsraten aller Elektroautos auf dem Markt. Allein die Solarzellen auf dem Dach sollen im besten Fall eine zusätzliche Reichweite von knapp 9.500 Kilometern pro Jahr bringen. Die ersten 150 Autos – die sogenannte „Pioneer Edition“ – ist zu einem Stückpreis von 150.000 Euro bereits ausverkauft. Im Mai diesen Jahres wurde außerdem bekanntgegeben, dass MyWheels, der niederländische Marktführer im Carsharing, den Lightyear One in seine Flotte aufnimmt – genauso wie LeasePlan.
Der bereits in der Entwicklung befindliche Lightyear Two soll hingegen mit etwa 50.000 Euro deutlich günstiger ausfallen und damit den Massenmarkt bedienen.
Quelle: Lightyear – Lightyear and Elaphe develop the most efficient production powertrain in the world
Das absurde und viel zu teure Auto Lightyear One mal außen vor gelassen, ist der Radnabenantrieb durchaus interessant. Er ist zB in vielen elektrischen Motorrollern verbaut, dort ist der optimale Betriebspunkt des Motors für deutsche Zulassungen auf 45 km/h erlaubte Höchstgeschwindigkeit ausgelegt und so kann man in diesem meistgenutzten Bereich extrem effizient fahren kann. Bei Beschleunigung von null ist die Effizienz überhaupt nicht gut, aber das absolute Gewicht des Rollers ist auch nicht so hoch, dass das völlig eskaliert.
Bei einem Auto im Stadtverkehr hat man dagegen ein Problem. Dieses Problem lösen moderne Motoren mit variablem Betriebspunkt. Wenn zusätzlich Reluktanz für eine Drehmomenterhöhung bei niedrigen Drehzahlen sorgt, kann der Radnabenmotor auch für Autos sehr interessant werden. Ob er jetzt direkt in der Radnabe oder radnah sitzt, ist eine Frage der Gesamtauslegung des Fahrzeugs. Lightyear gibt sich im Begriff modern, aber der Motor selbst scheint old-fashioned zu sein. Da muss man dringend ran.
Massenmarkt bei 100.000 Euro-Auto….
Flasche Pommes ……
*lachflash*
es bleibt spannend
Ich frage mich ernsthaft wieviel durch die inWheel Motoren wirklich eingespert werden kann? Der Antrieb als solches ist bereits so effizient, dass ich mir kaum vorstellen kann was ein so teures und anfälliges System zusätzlich bringt.
Die Idee hatte vor mehr als 30 Jahren ja bereits Nicolas Hayek als er den Smart ins Leben rief. Schon damals hat man dieses Konzept nach kurzer Zeit als zu teuer eingestuft und fallen gelassen. Es ist also keine revolutionäre Idee die die Lightyear Gründer da umgesetzt haben.
Ich glaube kaum das da etwas revolutionäres auf den Markt kommt. Der Nabenmotor wird wieder in der Schublade verschwinden. Zusammen mit dem zweistufen Getriebe von Porsche das auch so eine Totgeburt darstellt. Teuer, anfällig und mit minimstem Nutzen.