Lightyear One: wieviel Reichweite bringen die Solarzellen?

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Lightyear

Iris Martinz
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Solarzellen auf Dach oder Fassade zur Produktion von Strom kennt mittlerweile jeder, aber auf dem Auto? Das niederländische E-Start-up Lightyear stattet seine Elektroautos ja bekanntlich mit Solarzellen aus, um die Gesamtreichweite zu erhöhen. Sind diese Solarzellen mit jenen auf den Dächern vergleichbar, und was bringen sie tatsächlich?

Auf Fahrzeugdach, Motorhaube und Heckklappe des Lightyear One befinden sich insgesamt fünf Quadratmeter hocheffiziente Silizium-Zellen, also jene, die auch auf den Hausdächern zu finden sind, obwohl Dünnschichtzellen leichter und flexibler wären. Lightyear hat sich bewusst für das silizium-basierte Material entschieden, weil es die bessere Performance und Ästhetik aufweist. Lightyear spricht im Übrigen immer von „Solarzellen“, weil die für den Gebrauch im Wohnbau gebräuchlichen Wörter „Solarmodule“ oder „Solarpanele“ im Zusammenhang mit Autos falsche Assoziationen wecken könnten. Man geht davon aus, dass die Solarzellen auf den Lightyear Autos genauso lange halten wie jene auf den Hausdächern, nämlich bis zu 25 Jahre.

Genaue Angaben zur installierten Leistung auf einem Lightyear One macht Lightyear nicht, basierend auf der verwendeten Technologie kann man aber davon ausgehen, dass es etwa 800 Watt peak sein werden. Steht oder fährt das Fahrzeug dann möglichst viel in der Sonne, können so pro Jahr maximal 800 Kilowattstunden produziert werden. Das wären beim Lightyear One etwa 13 Vollladungen (die Batteriekapazität wird mit 60 Kilowattstunden angegeben). Da der Lightyear One dank seiner aerodynamische Optimierung nur 8,45 Kilowattstunden auf 100 Kilometer verbrauchen soll, käme man nur mit dem zusätzlichen Sonnenstrom also knapp 9.500 Kilometer weit. Keine schlechte Ausbeute! Man darf gespannt sein, ob diese Rechnung in der Realität tatsächlich aufgeht. Vor allem bei Fahrzeugen, die in Garagen oder unter Carports geparkt werden (und dort im Schnitt 23 Stunden pro Tag stehen), wird die tatsächliche Eigenproduktion wohl deutlich geringer sein.

Lightyear hat angegeben, die ersten Serienmodelle noch 2022 ausliefern zu wollen. Preislich startet der Lightyear One bei etwa 150.000 Euro. Das bereits in Entwicklung befindliche Modell Lightyear Two soll dann den Massenmarkt bedienen, mit einem Preis weit unter 50.000 Euro, aber ebenfalls mit Solarzellen auf der Außenhaut.

Quelle: lightyear.one – 10 things you might not know about solar technology

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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