Rolls-Royce (RR) hält sich hinsichtlich seiner E-Mobilitätsstrategie sehr bedeckt und dennoch soll hinter verschlossenen Türen fleißig am ersten Luxus-Stromer der Marke gearbeitet werden. Wie Autocar erfahren haben will, könnte Rolls-Royce mit seinem ersten E-Auto eine ganz neue Modellreihe starten. Erste, offizielle Details werden noch in 2021 erwartet. Wobei bereits feststehen soll, dass das E-Auto rein optisch stark vom 103EX-Konzept aus 2016 inspiriert sein wird.
Wie Autocar berichtet habe man von der Existenz eines batteriebetriebenen Phantom-Prototyps im Münchner Forschungs- und Entwicklungszentrum des Rolls-Royce-Mutterkonzerns BMW erfahren. Zunächst war angedacht den Phantom zu elektrifizieren, mittlerweile will Rolls-Royce aber wohl auf ein eigenständiges, neues Modell wechseln. Der Elektro-Phantom diene daher aktuell nur als Prüfstand für den Antriebsstrang.
Ende 2020 hat sich BMW die Marke Silent Shadow sichern lassen – eine Anspielung auf den Namen Silver Shadow, der von 1965 bis 1980 für den bis heute meistverkauften Rolls-Royce verwendet wurde. Nun wird vermutet, dass der Luxusstromer eben als dieser Silent Shadow vom Band fahren könnte. Dabei soll das E-Auto auf den Antriebsstrang und die Batterietechnologie des kürzlich vorgestellten iX von BMW zurückgreifen.
Wäre durchaus nachvollziehbar, wenn der Rolls-Royce Stromer auf Komponenten des iX zurückgreift. Denn schon kurz nach der Weltpremiere des BMW-Flaggschiffs haben wir uns gefragt: „Die Frage die man sich nun stellen darf, offenbart uns der BMW iX bereits die Basis der kommenden Elektroauto-Plattform von BMW?„ Wenn dies der Fall wäre, würde sich ein entsprechender Einsatz bei RR als nachvollziehbar darstellen.
Autocar selbst zieht aber auch noch die Verbindung zum BMW i7 – einer neuen elektrischen Luxuslimousine, die mit dem kommenden Mercedes-Benz EQS konkurrieren soll und auf der siebten Generation der 7er Reihe basiert, die 2022 auf den Markt kommen soll. Obwohl die beiden Fahrzeuge über unterschiedliche Plattformen verfügen – der i7 nutzt eine Weiterentwicklung der CLAR-Architektur von BMW, während der Silent Shadow auf der neuen Aluminium-Spaceframe-Struktur von Rolls-Royce basieren soll, werden viele ihrer Komponenten gemeinsam genutzt, um die Produktionseffizienz und Skaleneffekte zu maximieren.
Beide Modelle werden mit von BMW produzierten Elektromotoren und Achsen sowie mit Batteriepaketen ausgestattet, deren Zellen von Samsung SDI geliefert werden, so die an der Entwicklung beteiligten Ingenieure. Laut den BMWBlog vorliegenden Informationen soll der i7S eine Leistung von rund 670 PS und einen 120 kWh-Akku an Bord haben – eine der größten Batterien, die jemals in einem Serienauto verbaut wurde. Auch mit diesen Leistungsdaten soll die erwartete Reichweite bei WLTP-Tests etwa 600 km betragen. Die Chancen stehen gut, dass sowohl der 7er BMW, als auch der Rolls-Royce Silent Shadow mehr als einen Elektromotor verwenden und höchstwahrscheinlich allradgetrieben sein werden, ganz wie es die Kundschaft heutzutage wünscht.
Der Silent Shadow wird wahrscheinlich zusammen mit den bestehenden Phantom und Ghost Limousinen mit V12-Turbolader und dem Cullinan SUV in der Rolls-Royce Produktionsstätte in Goodwood, West Sussex, gebaut werden.
Quelle: Autocar – Bespoke ‘Silent Shadow’ to start EV era at Rolls-Royce