G.M. verkauft möglicherweise seine Lordstown Factory an Workhorse, einen Hersteller von E-Lieferwagen

G.M. verkauft möglicherweise seine Lordstown Factory an Workhorse, einen Hersteller von E-Lieferwagen
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfotonummer: 1192551271

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Nachdem General Motors (GM) angekündigt hatte, dass man einige Fabriken schließen werde, gab Elon Musk zu verstehen, dass Tesla durchaus interessiert wäre, eines der GM-Werke zu übernehmen. Wie Mary Barra, CEO von General Motors, im Januar 2019 zu verstehen gab, hat man bislang keine Einigung erzielen können. Dafür habe man nun mit Workhorse einen möglichen Käufer für die Lordstown Factory gefunden.

General Motors wird die kürzlich geschlossene Autofabrik in Ohio voraussichtlich an einen Hersteller von Elektrofahrzeugen verkaufen, wie Präsident Trump am heutigen Mittwoch auf Twitter zu berichten wusste. Vonseiten GM wurde der Tweet zeitnah bestätigt.

Die Workhorse Group, ein kleines Unternehmen in der Nähe von Cincinnati, das batteriebetriebene Pickups, Lieferwagen, Drohnen und Flugzeuge herstellt, wird das Werk in Lordstown wohl übernehmen.

Des Weiteren gab der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika zu verstehen, dass General Motors plane 700 Millionen Dollar in Ohio zu investieren. Der Plan zu einer solchen Investition wurde bestätigt, die Zahl allerdings nicht.

Erst Mitte/Ende März gab GM zu verstehen, dass man 300 Millionen Dollar in das Montagewerk Orion Township, Michigan investieren wird, um ein neues Elektrofahrzeug von Chevrolet zu produzieren. Neben der Fertigungsstätte des neuen Elektroautos von Chevrolet entstehen dort 400 neue Arbeitsplätze.

Mit dieser Ankündigung folgt das Unternehmen der Zusage 1,8 Milliarden Dollar in seine Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten zu investieren, 700 neue Arbeitsplätze zu schaffen und 28.000 Arbeitsplätze in sechs Staaten zu unterstützen.

Ohio war in den vergangenen Jahren durch den Verlust von Arbeitsplätzen in der Fertigung hart getroffen worden. Mit dem Verkauf des Werks an Workhorse kann dort zeitnah die Produktion fortgeführt werden. 450 der bisherigen 1.200 GM-Mitarbeiter konnten in anderen GM-Niederlassungen einen Job finden. Wie es um die restlichen 750 steht, wurde nicht kommuniziert.

Der US-Hersteller Workhorse aus Ohio gehörte ursprünglich Navistar und baute Kleinbusse und Reisemobilchassis. 2015 wurde Workhorse von AMP Electric Vehicles gekauft. Das Unternehmen profitiert seinerseits von den Neuigkeiten rund um die mögliche Übernahme der Lordstown Factory. Deren Aktien stiegen am Mittwoch um mehr als 40 Prozent.

„The first vehicle we would plan to build if we were to purchase the Lordstown Complex would be a commercial electric pickup, blending Workhorse’s technology with Lordstown’s manufacturing expertise.“ – Steve Burns, Founder Workhorse

Unter Berufung auf Workhorse-Chef Duane Hughes berichtet trucks.com, dass UPS 950 weitere der elektrifizierte Lieferwagen in Betrieb nimmt. Diese sind mit 60-kWh-Akkus ausgestattet und kommen so mit rund 160 km Reichweite daher. Workhorse montiert die Akkupacks im eigenen Haus und bezieht seine Zellen von Panasonic.

Quelle: The New York Times – G.M. Says It Will Sell Lordstown Factory to Workhorse, a Maker of Electric Vehicles // GreenCarReports – Trump tweets that Workhorse electric truckmaker may take over Ohio GM plant 

Worthy not set for this post
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Wie Dacia den Spring weiterentwickelt, ohne ihn zu verteuern

Wie Dacia den Spring weiterentwickelt, ohne ihn zu verteuern

Sebastian Henßler  —  

Neue Motoren, überarbeitete Plattform und effizientere Aerodynamik: Dacia bringt den Spring auf einen neuen Stand, ohne sein Grundkonzept zu verändern.

Renault 4 E-Tech als Van – Stadtlieferung neu gedacht

Renault 4 E-Tech als Van – Stadtlieferung neu gedacht

Sebastian Henßler  —  

Renault bringt den 4 E-Tech Advance als kompakten Elektro-Van für Betriebe. 1045 Liter Laderaum, N1-Zulassung und 409 km Reichweite zielen klar auf die Stadt.

VW will keine Verbrenner-Kleinwagen mehr bauen

VW will keine Verbrenner-Kleinwagen mehr bauen

Michael Neißendorfer  —  

Volkswagen macht Schluss mit dem Verbrennerantrieb im Polo. Künftig gibt es den beliebten Kleinwagen nur noch als Elektroauto – andere Modelle ebenfalls.

Klingbeil warnt Autohersteller vor Festhalten am Verbrenner

Klingbeil warnt Autohersteller vor Festhalten am Verbrenner

Sebastian Henßler  —  

Die EU lockert CO₂-Grenzwerte, doch in Berlin gibt es Bedenken. Finanzminister Klingbeil mahnt Autobauer, den Umstieg auf E-Autos nicht zu verschleppen.

2026 wird das Jahr der E-Autos unter 25.000 Euro

2026 wird das Jahr der E-Autos unter 25.000 Euro

Wolfgang Gomoll  —  

2026 wird zur Bewährungsprobe: VW drückt Richtung 25.000 Euro, BMW startet die Neue Klasse, BYD greift in vielen Segmenten an, auch Verbrenner bleiben präsent.

Experte: Was sich beim Testen von E-Autos wirklich ändert

Experte: Was sich beim Testen von E-Autos wirklich ändert

Sebastian Henßler  —  

Elektromobilität verändert Fahrzeugtests grundlegend. UTAC sieht neue Schwerpunkte bei Sicherheit, Batterie, Software und Cybersecurity statt reiner Mechanik.