Foxconn erhöht Beteiligung an E-Auto-Start-up Lordstown

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Michael Neißendorfer
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Foxconn, bekannt als Auftragsfertiger im Bereich der Unterhaltungselektronik und vor allem von Apple, hat seinen Anteil an dem defizitären US-Elektrofahrzeughersteller Lordstown erhöht und unternimmt damit einen weiteren Schritt, tiefer ins Geschäft mit E-Autos einzusteigen. Über einen Kauf von Stammaktien und neu geschaffenen Vorzugsaktien im Wert von bis zu 170 Millionen Dollar steigt der Anteil der Taiwanesen an dem US-Start-up auf 18,3 Prozent. Die Transaktion soll in Kürze erfolgen, Foxconn wäre dann der größte Anteilseigner an Lordstown und soll zwei Posten im Aufsichtsrat besetzen dürfen.

Lordstown soll das Geld aus dem Verkauf der Stammaktien für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden wollen und den Erlös aus dem Verkauf der Vorzugsaktien in ein neues E-Auto-Programm in Zusammenarbeit mit Foxconn stecken, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der iPhone-Hersteller Foxconn will seine weltweit führende Rolle in der Auftragsfertigung von Unterhaltungselektronik nun in der boomenden E-Auto-Branche duplizieren. Dafür haben die Taiwanesen unter anderem bereits eine eigene E-Auto-Plattform und mehrere Fahrzeugmodelle vorgestellt und einige Joint-Ventures für die Fahrzeugproduktion gegründet, etwa die E-Auto-Marke Ceer gemeinsam mit dem Saudi-Arabischen Staatsfonds. Außerdem plant Foxconn Partnerschaften mit dem US-Startup Fisker sowie dem indischen Konglomerat Vedanta.

Foxconn begann bereits im September mit der Produktion von Lordstowns Pick-up-Modell Endurance, nachdem die Taiwanesen knapp ein Jahr zuvor – ein eher ungewöhnlicher Schritt – das Werk des US-Unternehmens in Ohio gekauft hatten. Dieser Deal, gut 230 Millionen US-Dollar schwer, spiegelte bereits die Notwendigkeit von Lordstown wieder, Mittel sammeln zu müssen, die für den Beginn der Produktion des Endurance unerlässlich waren.

Foxconn deutete bereits an, in Zukunft die Möglichkeiten nutzen zu wollen, die sich nun ergeben, etwa um auch für Dritte Elektroautos in dem Werk in Ohio zu produzieren, basierend auf der selbst entwickelten Plattform MIH. Edward Hightower, CEO von Lordstown, sagte ebenfalls, sein Unternehmen und Foxconn würden auch die Produktion von E-Fahrzeugen für andere Erstausrüster oder OEMs ins Auge fassen.

Quelle: Reuters – Foxconn ramps up EV push with stake in U.S. truck maker Lordstown

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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