Die Europäische Kommission plant, den Einsatz von Elektroautos stärker zu unterstützen, wie Reuters berichtet. Sie will den Mitgliedstaaten Vorschläge unterbreiten, um Flottenbetreiber beim Wechsel zur Elektromobilität zu entlasten. Gleichzeitig soll untersucht werden, welche Maßnahmen den Kauf von Elektroautos fördern könnten. Am kommenden Mittwoch wird die EU-Kommission ihren Aktionsplan für die Automobilbranche vorstellen.
Die Nachfrage nach Elektroautos in Europa bleibt verhalten. Laut Daten des Branchenverbandes ACEA ging der Absatz im Jahr 2024 um 5,9 Prozent zurück. Diese Entwicklung stellt die Industrie vor Probleme, da strengere CO₂-Grenzwerte gelten. Wer den Anteil an Elektroautos nicht deutlich steigert, riskiert hohe Strafzahlungen. Die Branche drängt darauf, die Sanktionen abzumildern oder zu verschieben. Ob die Kommission diesen Forderungen nachkommt, ist bislang unklar, auch wenn sie ein Entgegenkommen angekündigt hat. Bisher war es so, dass die EU-Kommissarin Teresa Ribera sich offen für eine europäische E-Auto-Förderung zeigte. Am sogenannten Verbrennerverbot wollte sie aber nicht rütteln.
Sicher scheint zu sein, dass man das Thema Förderung erneut aufgreift. Bundeskanzler Scholz rief bereits Anfang des Jahres dazu auf, dass eine bessere Elektroauto-Förderung auf EU-Ebene stattfindet. Erste Signale für entsprechende Unterstützung waren im Verlauf des Januars zu sehen, wird nun durch den Reuters-Bericht nochmals untermauert.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Batterieproduktion in Europa. Geplant ist ein Ausbau, der die lokale Wertschöpfung erhöht. Diese Regelung könnte vor allem chinesische Importeure betreffen, die zunehmend auf dem europäischen Markt konkurrieren. Die Batterie ist der teuerste Bestandteil eines Elektroautos und macht etwa 30 bis 40 Prozent der Gesamtkosten aus. Derzeit dominieren chinesische Hersteller wie CATL und BYD den globalen Markt. Die europäische Batterieindustrie steht vor Herausforderungen. Das Unternehmen Northvolt kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten. Um den Sektor zu stärken, sollen Hersteller in Europa gezielt gefördert werden. Auch ausländische Unternehmen könnten davon profitieren, sofern sie mit europäischen Firmen kooperieren. Die Zusammenarbeit soll den Technologieaustausch und den Zugang zu Know-how sichern.
Quelle: Reuters – EU für stärkere Förderung von Elektroautos und lokale Batterieproduktion