Die Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB hat ihre erste elektrisch funktionsfähige Lithium-Ionen-Batteriezelle produziert, wie sie unter anderem in Elektroautos eingesetzt werden könnte. Damit wurde erstmals eine durchgängige Prozesskette mit ausschließlich europäischer Anlagentechnik realisiert, von der Elektrodenfertigung bis zur geladenen Zelle, wie zugehöriger Mitteilung zu entnehmen ist.
Dazu erklärt die Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt Dorothee Bär: „Nur wer die Batterietechnologie beherrscht und Batteriezellen auch wettbewerbsfähig herstellen kann, behauptet sich im internationalen Wettbewerb. Die Batterie ist unabdingbar für klimaneutrale Mobilität und Energieerzeugung. Als Flaggschiff-Maßnahme der Hightech Agenda Deutschland fokussiert sich die FFB auf ‚Lab to Fab‘ – von der Wissenschaft in die Wirtschaft. Die erste Batteriezelle aus der der FFB PreFab markiert daher einen entscheidenden Meilenstein für Batterien ‚Made in Germany‘.“
Der Bund werde in diesem Zusammenhang sicherstellen, dass die notwendigen finanziellen Mittel für den Aufbau der Fraunhofer FFB bereitgestellt werden. Nur so könne das mit dem Land Nordrhein-Westfalen (NRW) und der Fraunhofer Gesellschaft gemeinsam verabredete Leistungsziel der Fraunhofer FFB – der Aufbau einer Forschungsfabrik im Gigafactory-Maßstab – auch erreicht werden. Die Kosten seien dabei in den vergangenen Jahren auch bundseitig, wie zuvor auch beim Land NRW, vornehmlich inflationsbedingt gestiegen, von 500 Millionen Euro 2019/2020 in einer ersten Planungsphase auf nunmehr 750 Millionen Euro.
„Mit unserem Fokus auf zukunftsrelevante Technologien stärkt Fraunhofer die technologische Souveränität und Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Batterietechnologien nehmen dabei eine zentrale Rolle ein – sie sind entscheidend, um Wertschöpfung in Mobilität, Energie und Industrie unabhängiger zu gestalten und im globalen Wettbewerb eine führende Position zu sichern“, kommentiert Professor Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Der Start der Pilotlinie und der Aufbau einer leistungsfähigen Forschungs- und Produktionsumgebung der FFB PreFab markieren „einen zentralen Meilenstein hin zu einer wettbewerbsfähigen Batterieproduktion.“
Das Ziel: Eine wettbewerbsfähige Batterieproduktion und -kreislaufführung in Deutschland
Die Batterie ist mit Blick auf die technologische Souveränität Deutschlands und Europas eine herausragende Schlüsseltechnologie, für klimaneutrale Mobilität und Energieerzeugung gleichermaßen. Die Hightech Agenda Deutschland ruft das Ziel aus, bis 2035 eine wettbewerbsfähige Batterieproduktion und -kreislaufführung in Deutschland aufzubauen, eingebettet in ein europäisches Produktionsnetzwerk.
Eine zentrale Flaggschiff-Maßnahme ist hierbei die Fraunhofer FFB als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Technologien aus dem Labor sollen skaliert und in die wirtschaftliche Anwendung transferiert werden. Die Fraunhofer FFB stellt dazu in laut eigener Aussage „weltweit einzigartiger Weise“ eine Forschungsinfrastruktur zur Verfügung, mit der kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Großunternehmen und akademische Einrichtungen die Produktion neuer Batterietechnologien in einer digitalisierten, flexiblen und modularen Fertigungsumgebung erproben, umsetzen und optimieren können.
Die Fraunhofer FFB werde darüber hinaus auch Produktions- und Betriebskonzepte demonstrieren und soll so die Batterie ‚Made in Germany’ wettbewerbsfähig machen. Hierfür werden die Kernkompetenzen der deutschen Industrie (Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Spezial-Chemie zur Entwicklung neuer Materialien) zusammengeführt. Zudem leiste die Fraunhofer FFB einen wichtigen Beitrag bei der Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte.
Die Infrastruktur der Fraunhofer FFB wird in zwei Bauabschnitten errichtet. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) investiert bis zu 750 Millionen Euro in den Aufbau des Forschungsbetriebs der Fraunhofer FFB und stellt so sicher, dass die notwendigen finanziellen Mittel für den Aufbau der Fraunhofer FFB bereitstehen.
Das Land Nordrhein-Westfalen investiert rund 320 Millionen Euro in die Grundstücke und Forschungsgebäude – NRW ist in dem Großprojekt für den Aufbau und die Finanzierung der Gebäude zuständig, das BMFTR für die zielgerichtete Bereitstellung der Infrastruktur im Gebäude, einschließlich der Finanzierung der für den Betrieb notwendigen Rein- und Trockenräume. Größte Zuwendungsnehmerin und Konsortialführerin des Großprojekts ist die Fraunhofer Gesellschaft. Diese realisiert das Projekt gemeinsam mit weiteren Standortpartnern.
Der erste Bauabschnitt, die FFB PreFab, mit mehr als 3000 Quadratmeter Forschungsfläche bietet eine Fertigungsumgebung im Pilotmaßstab und wurde im Frühjahr 2024 eröffnet. Der zweite Bauabschnitt (FFB Fab) befindet sich im Bau und schreitet in schnellen Schritten voran. Die FFB Fab soll auf rund 20.000 Quadratmetern Grundfläche Produktionsforschung im Gigafactory Maßstab für die Wissenschaft und die Industrie gleichermaßen ermöglichen.
Quelle: Fraunhofer FFB – Pressemitteilung vom 15.12.2025







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