Scholz fordert bessere E-Auto-Förderung auf EU-Ebene

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einem Brief EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) dazu aufgefordert, Europas Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, unter anderm durch den Abbau von Bürokratie: „Es braucht jetzt dringend gemeinsame europäische Impulse, um Bürokratiekosten zu senken und die Innovationsfähigkeit unserer Unternehmen zu erhöhen“, zitiert die Süddeutsche Zeitung (SZ) aus dem fünfseitigen Brief. Es bestehe die „dringenden Aufgabe“, strategische Abhängigkeiten zu abzubauen und die EU „in weiteren Schlüsselsektoren an die Weltspitze zu bringen“.

Scholz wolle, wie die SZ berichtet, „die dringend nötigen Impulse zur Förderung des Wirtschaftswachstums zum Jahresbeginn ganz an die Spitze der aktuellen Agenda der neuen EU-Kommission bringen.“ Zwar habe Deutschland bereits, wie Scholz weiter argumentiere, „in hohem Tempo“ Planungsverfahren beschleunigt, Bürokratie abgebaut, Energiepreise gesenkt und einen klaren Rahmen für die Transformation gesetzt. Doch nur im europäischen Rahmen können demnach viele der Herausforderungen nachhaltig angegangen werden.

Mit Blick auf die schwächelnde deutsche und europäische Automobilindustrie forderte Scholz Maßnahmen, um den Hochlauf der Elektromobilität zu beschleunigen, darunter „zusätzliche Kaufimpulse“, etwa durch einen „unbürokratischen Steuerabzug“ auf EU-Ebene für in Europa gefertigte Elektroautos.Ich bitte die Europäische Kommission dazu um eine entsprechende kurzfristige Initiative“, zitiert die SZ aus dem Brief von Scholz.

Weiterhin ein Dorn im Auge sind Scholz die Strafzölle auf in China produzierte und nach Europa importierte Elektroautos. Hier verlange der Bundeskanzler von von der Leyen, die Gespräche mit China über eine Rücknahme der Strafzölle „zu einem einvernehmlichen Ergebnis zu bringen“.

Quelle: Süddeutsche Zeitung – Scholz will, dass Europa wettbewerbsfähiger wird

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Michael Neißendorfer

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Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Robert:

Bürokratie abgebaut & Energiepreise gesenkt?? wann denn und wo denn ich habe nichts davon bemerkt

Silverbeard:

Du denkst zu kurzfristig. Ab 2035 ist das Thema Neuwagen mit Verbrennungsmotor in der EU erledigt. Es geht nicht darum Verbrauchern etwas gutes zu tun, das ist sinnvolle Wirtschaftspolitik.

Ich finde es nur nicht OK. dass sich deutsche Hersteller von der gesamten EU Ihre Entwicklung finanzieren lassen sollten, dass kann Deutschland auch alleine leisten.

Deutsche Regierungen haben ein total gestörtes Verhältnis zu Staatsschulden. Das muss sich endlich ändern, wenn wir eine Zukunft haben wollen.

Daniel W.:

Der vergessliche Herr Scholz wird im Juni 67 und sollte sich lieber im Sommer ein Bänkchen vors Haus stellen und seine Pension genießen.

Die kommenden alten Herren diesseits und jenseits des Atlantiks sind nichts anderes als die Totengräber der Energie- und Verkehrswende.

Deshalb erwarte ich vor Ablaufszeit der beiden künftigen Regierungsführer in Deutschland und in den USA keine nennenswerte Besserung.

Peter Bigge von Berlin:

„Panem et Circenses“ mag zwar politisch sexy sein, sorgt bloß für keine Lösungen.
Dabei könnten die Lösungen weitaus unbürokratischer und gerechter aussehen
Eigentlich bedarf es nur der erhöhten Besteuerung von Verbrennern, guten Ladelösungen und einer fairen Ladekostengestaltung.
Die Verbrennung von endlichen fossilen Energieträgern ist ein Auslaufmodell der Generation X und Y, welche ihren Wohlstand und Komfort auf Billigenergie aus paranoiden Drittstaaten aufbaute. Die Zukunft gehört dem Erneuerbaren, an dem jeder mitarbeiten muss, und nicht nur andere.

Sledge:

Da hast du leider recht. Aber wie heißt es schön. Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.

Tom H.:

Unabhängig von Sympathien oder Antipartien und völlig wertneutral betrachtet: Die gegenwärtige, politische Durchsetzunsfähigkeit eines Herrn Scholz das Dieselprivileg abzuschaffen dürfte gegen Null tendieren. ;-)

Sledge:

Das ist der Punkt. Sämtliche Subventionen für fossile Energieträger gehören ersatzlos gestrichen. Das würde einen enormen Schub für die Elektromobilität auslösen.

Peter:

„Warum sollte man überhaupt ein Antriebskonzept subventionieren?“

Da hast du absolut Recht, also sofort das Dieselprivileg abschaffen und die 8Mrd./Jahr Dieselsubvention gleich mit und um den Ausbau der Erneuerbaren noch bischen in Schwung zu bringen kann man gleich noch die 360Mrd./Jahr Subventionen für fossile Energieträger abschaffen.

Pheaton:

Warum sollte man überhaupt ein Antriebskonzept subventionieren?
Einmal ein E Auto immer en E Auto dachte ich.
Das man jetzt wieder über einen Förderung nachdenkt, dass ist schon sehr schlau. Die Idee andere denkende Endverbraucher dafür bezahlen zu lassen ist auch sehr schlau.
Ich glaube nicht, dass diese Ansätze wirklich Nachhaltig die E Mobilität nach vorne bringen. Das würde den Neuwagenabsatz sicherlich kurzfristig positiv beeinflussen, aber wenn der Gebrauchtwagen Markt nicht anspringt dann schauen wir mal.

Sledge:

Wenn es dem Herrn Scholz ernst wäre mit der E-Auto Förderung könnte er als erste Maßnahme das Dieselsteuerprivileg abschaffen. Kostet nichts, im Gegenteil spült es sogar weitere Einnahmen in den Staatshaushalt. Und es zeigt dem Verbraucher in welche Richtung er sich in Zukunft zu bewegen hat.

Steuer hat halt auch irgendwas mit steuern zu tun.

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