China: Aufstieg der E-Autos mit Range-Extender

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

In China nimmt die Entwicklung des dortigen Marktes elektrifizierter Autos eine leichte Wendung. Statt nur auf reine E-Autos zu setzen, entscheiden sich Käuferinnen und Käufer im Reich der Mitte, vermehrt auf E-Autos mit Range-Extender zurückzugreifen. Dieser Fahrzeugtyp kombiniert die Vorteile von Elektroantrieben mit der zusätzlichen Reichweite durch einen Verbrennungsmotor. Quasi die umgedrehte Variante des Plug-in-Hybriden.

Der chinesische Elektroautohersteller Li Auto zeigte im Jahr 2023, dass man mit diesem Ansatz durchaus Erfolg haben kann. So sind die Absatzzahlen um über 180 Prozent angestiegen. Das Unternehmen plant eine diversifizierte Zukunft mit der Einführung reiner E-Autos. Trotz dieser Erweiterung bleibt das Herzstück der Strategie die Range-Extender-Technologie, mit neuen Modellen, die auf verschiedene Marktsegmente abzielen.

Leapmotor, ein weiterer chinesischer Autohersteller, hat ebenfalls eine beachtliche Wachstumsrate durch die Einführung von E-Autos mit Range-Extender erreicht. Durch die Kombination von reinen Elektroautos und Modellen mit Range-Extender hat das Unternehmen seine Verkaufszahlen deutlich erhöht. Weitere chinesische Hersteller reagieren auf diese Entwicklung. Firmen wie BYD, Geely, Dongfeng und sogar Technologiegiganten wie Huawei und der Batteriehersteller Catl entwickeln eigene Modelle, die primär durch einen E-Motor angetrieben werden.

In China kann ein solches Fahrzeug die Reichweite von rein elektrischen 150 bis 300 km auf verbrennerunterstützte 1100 bis 1400 km erhöhen. Diese Zahlen basieren zwar auf den optimistischen chinesischen CLTC-Messungen, stellen aber dennoch einen bedeutenden Fortschritt dar. Solche Autos könnten künftig auch ihren Weg nach Europa finden.

Leapmotor etwa hat seine globalen Ambitionen durch eine Zusammenarbeit mit dem französisch-italienischen Konzern Stellantis deutlich gemacht. Dies könnte ein Vorzeichen dafür sein, dass chinesische Unternehmen nicht nur den lokalen Markt dominieren, sondern auch global eine signifikante Rolle spielen möchten. Die Marke Jeep von Stellantis beschäftigt sich bereits mit eigenen Versionen von E-Autos mit Range-Extender.

Der Branchennewsletter EV in Focus ordnet das Ganze wie folgt ein: „Westliche Automobilhersteller müssen diese Entwicklungen genau beobachten und möglicherweise ihre Strategien anpassen. Doch die Frage bleibt, ob sie schnell genug agieren können, um mit der rasanten Entwicklung in China Schritt zu halten.“

Quelle: EV in Focus – Is EREV the next big Chinese trend Western OEMs risk missing?

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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MMM:

Wird das bei euch getrackt, wie lange du pinkelst, wenn du unterwegs bist?
Dann schnellstens die Firma wechseln!

Wolfgang:

Ich bin derselben Meinung wie Jakob Sperling.
Dass Nissan in den Qashqai e-power keine größere Batterie (ca. 20 kWh) mit Plug-in-Ladebuchse einbaut, ist mir unverständlich.
Für mich wäre es das ideale E-Auto mit seriellem Hybrid.

Wolfbrecht Gösebert:

„… damit der Mitarbeiter nicht solange auf den Rastplatz steht.“

In der Praxis irrelevant, weil auf praktisch keiner Raststätte Kaffee-Einnahme und Sanitärnutzung in insgesamt weniger als 20 Minuten zu realisieren sind! Vom Zeitbedarf des Schreibens oder Lesens von Textnachrichten von/an Kunden resp. Firma *bei der Gelegenheit* sowieso mal ganz abgesehen!

Jakob Sperling:

Das nennt man – seit vielen Jahren – einen seriellen Plug-In-Hybrid.
Ausser man kann die Batterie nicht laden, sondern nur mit dem Motor aufladen, was in Japan recht erfolgreich ist (z.B. Nissan), dann ist es eben kein ‚Plug-In‘.

Wenn man künftig den Range-Extender als H2-System ausführt, mit kleiner Brennstoffzelle und Tank für 2-4 kg H2, dann werden diese Fahrzeuge völlig CO2-frei sein.

Ein typischer moderner FCEV ist im Prinzip ein BEV mit H2-Range-Extender. Die Frage ist einzig noch, wie gross bei welchem Einsatzszenarium die Batterie sein soll. Ich denke, dass für 08/15-Szenarien die Batterie so für 100-150 km sein wird und der H2-REx für ein paar 100 km darüber hinaus.
Ermöglicht Langstrecke ohne teure und schwere Batterie und spart entsprechend auch Batterie-Rohstoffe (mit der gleichen Menge Batterie-Rohstoffe 3-4 BEV).

Honda wird noch dieses Jahr so ein Fahrzeug in den USA und Asien rausbringen, den CR-V-FCEV.
Die Stellantis-FCEV-Busse (Peugeot, Citroën, Opel) gehen in die gleiche Richtung.

Frank:

Für Firmenfahrzeuge währe es nicht schlecht, damit der Mitarbeiter nicht solange auf den Rastplatz steht.

heinr:

Ich weiß nicht ob das im PKW noch nötig ist. Für den LKW Fernverkehr aber sicherlich.

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