Größter Autofrachter der Welt von BYD legt erstmals ab

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Karolis Kavolelis / Shutterstock (Symbolbild)

Daniel Krenzer
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Der chinesische Autohersteller BYD hat das bisher größte Fahrzeugfrachtschiff der Welt bauen lassen. Wie Car News China (CNC) berichtet, hat der Koloss nun erstmals abgelegt und die Werft verlassen. Somit kann es in Kürze erstmals eingesetzt werden. Das Schiff heißt Shenzhen, dies ist der Name der Stadt, in der BYD seinen Hauptsitz hat. 9200 Elektroautos und Plug-in-Hybride können auf einmal auf diesem Schiff von China aus in die Welt transportiert werden.

Das neue Schiff ist 219 Meter lang, 37,7 Meter breit und hat einen Tiefgang von 9 Metern. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 18,5 Knoten (34,3 Stundenkilometer). Wie CNC schreibt, ist es der bereits vierte Autotransporter von BYD, deren Zahl sich aber bis Ende des kommenden Jahres noch einmal verdoppeln soll. BYD ist dafür bekannt, möglichst viele Teile der Lieferkette selbst in die Hand zu nehmen und nicht Partnern zu überlassen. „BYD ist bekannt für seine massive vertikale Integration, anstatt sich auf Drittanbieter zu verlassen. So stellt das Unternehmen nicht nur Autos her, sondern produziert auch seine Batteriepacks und -zellen, besitzt Lithiumminen und betreibt eine E-Auto-Versicherungsgesellschaft in China, um alle Teile der EV-Lieferkette abzudecken“, heißt es im Artikel dazu.

BYD: Frachter besonders umweltfreundlich

Laut BYD soll die Shenzhen der umweltfreundlichste Autofrachter der Welt sein. „Der neue Frachter nutzt die LNG-Dual-Fuel-Technologie, die es ihm ermöglicht, mit LNG und traditionellem Schiffskraftstoff zu fahren. Er ist außerdem mit Energiesparvorrichtungen ausgestattet, um die Betriebseffizienz zu verbessern“, schreibt CNC. Die Shenzhen sei der erste Frachter mit stationären BYD-Box-Speicherbatterien an Bord. Damit wird das Schiff vermutlich während des Anlegens sowie in Umweltzonen angetrieben – vergleichbar mit einem Hybridantrieb bei Autos, der bei niedrigen Geschwindigkeiten ebenfalls rein elektrisch kleinere Strecken zurücklegen kann.

Erst im Januar 2024 begann BYD damit, eigene Schiffe auf die Weltmeere zu entsenden. Das bislang größte Schiff hat dabei eine Kapazität für etwa 5000 Autos, der neue Frachter ist also beinahe doppelt so groß. Alle BYD-Schiffe sind sogenannte RoRo-Schiffe. „RoRo steht für Roll-on/Roll-off, ein Schiff, das Fahrzeuge über eingebaute Rampen auf das Boot fährt und von dort herunterfährt. Diese Rampen können sich am Heck, am Bug oder an den Seiten des Schiffes befinden und ermöglichen ein effizientes Be- und Entladen ohne Kräne oder andere externe Ausrüstung“, erläutert CNC.

Im vergangenen Jahr exportierte BYD, der inzwischen größte Automobilhersteller der Welt für E-Autos plus Plug-in-Hybride, etwas mehr als 417.000 Autos. Das entsprach etwa 10 Prozent der Gesamtproduktion. Das waren fast 72 Prozent mehr als noch 2023. Bei gleichbleibendem Wachstum könnte der Export also in diesem Jahr auf mehr als 700.000 Autos ansteigen. In Deutschland kommt aktuell mit dem E-SUV BYD Sealion 7 ein neues interessantes Auto des Herstellers auf den Markt.

Bislang tut sich der chinesische Hersteller hierzulande aber noch schwer. Allerdings entsteht derzeit in Ungarn ein erstes BYD-Werk in Europa, in dem vor allem kleinere und günstigere Elektroautos gebaut werden sollen. Und auch nach einem zweiten Standort schauen die Chinesen sich bereits um.

Quelle: Car News China – BYD Shenzhen, world’s largest 9,200-car carrier, undocked in China

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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