BRK und Ford starten Projekt mit Elektro-Krankenwagen

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Elektromobilität ist nicht nur klimafreundlich, sondern zudem praxistauglich und zuverlässig – auch im Notfall: Das soll ein Pilotprojekt des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) belegen, das Ford Pro unterstützt. Mit dem Ford E-Transit als Basisfahrzeug kommt dabei erstmals ein vollelektrischer Krankentransporter auf Bayerns Straßen zum Einsatz. Ähnliche Projekte gibt es bereits unter anderem in Berlin, Hannover, Köln und auf Helgoland. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann übergab den ersten Elektro-Krankenwagen Bayerns Ende der vergangenen Woche in Erlangen an den Rettungsdienst des BRK.

Auf mindestens zwei Jahre ist das Pilotprojekt angesetzt, wobei das BRK den Elektro-Krankentransporter in den Kreisverbänden Rhön-Grabfeld und Erlangen-Höchstadt einsetzen werde. Die Einsatzkräfte des BRK dürfen sich als Basisfahrzeug auf einen, wie auch wir schon erfahren durften, bewährten Elektro-Transporter freuen. Seit seiner Einführung im Jahr 2022 hat sich der Ford E-Transit in Europa mit einem Marktanteil von mehr als 40 Prozent an die Spitze des Segments für rein elektrisch angetriebene Transporter bis zwei Tonnen Nutzlast gesetzt.

Er kommt in zwei Leistungsstufen, mit 183 PS (135 kW) oder wie beim Elektro-Krankentransporter des BRK mit 269 PS (198 kW). Dank seiner Batterie mit effektiv nutzbaren 68 kWh erreicht der E-Transit eine Reichweite von bis zu 316 Kilometern. Für seine Praxistauglichkeit wohl genauso wichtig: Der E-Transit ist mit 115 kW schnellladefähig, seine Akkukapazität lässt sich so innerhalb von 35 Minuten wieder auf 80 Prozent aufladen

Wir sind überzeugt, dass Elektromobilität nicht nur klimafreundlich, sondern darüber hinaus absolut praxistauglich ist und sich auch ökonomisch gerade für Flotten- und Gewerbekunden lohnt“, sagt Wilhelm Buchmüller, Leiter Flottenverkauf, Ford Deutschland. Das Pilotprojekt des Bayerischen Roten Kreuzes biete eine gute Gelegenheit, die Praxistauglichkeit von Elektro-Nutzfahrzeugen auch unter herausfordernden Bedingungen wie beim Krankentransport zu belegen.

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Von 2035 an will Ford Pro seine komplette Nutzfahrzeugflotte in Europa nur noch mit rein elektrischem Antrieb anbieten. Bereits bis Ende dieses Jahres werde die ganze Transit-Familie elektrifiziert und in jeder Baureihe – vom Transit Courier, Transit Connect über den Transit Custom bis zum großen Transit – mindestens ein elektrifiziertes Modell auf dem Markt sein.

Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verspricht sich viel vom BRK-Pilotprojekt: „Mit innovativen Ideen und neuer Technologie vorangehen – das ist die Devise auch im Rettungsdienst. Dieses Projekt soll die künftige Richtung eines ebenso leistungsstarken wie ökonomischen und klimafreundlichen Rettungsdienstes vorgeben. Die hieraus gewonnene Erfahrung sollen dann bei der weiteren Entwicklung elektromobiler Konzepte in der Notfallrettung eingesetzt werden.“

BRK-Landesgeschäftsführerin Dr. Elke Frank verweist in der Mitteilung auf grundsätzliche Voraussetzungen, damit Projekte wie dieses erfolgreich sein können: „Um in Hinblick auf alternative Antriebsformen im Rettungsdienst weitere Schritte gehen zu können, muss eine bessere Weichenstellung mit Fokus auf die Ladeinfrastruktur und auf die realistische Umsetzbarkeit erfolgen. Dabei stellen Notfallrettung und Krankentransport ganz besondere Einsatzbereiche dar, mit speziellen Anforderungen und Herausforderungen.“

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Bei diesen Herausforderungen unterstütze Ford Pro nicht nur mit Nutzfahrzeugen, sondern auch einem entsprechenden Ökosystem an Lösungen und digitalen Services, um die Betriebszeit von Flottenfahrzeugen zu maximieren. E-Transit-Gewerbekunden erhalten beispielsweise die Ford Pro E-Telematics-Dienste im ersten Jahr kostenfrei. In Kombination mit der optionalen Ford Pro Drive Telematics App liefert die Software detaillierte Echtzeitdaten unter anderem über Zustand und Standort des Fahrzeugs sowie elektrospezifische Angaben zum Ladestatus, Akkustand und Aktionsradius inklusive Hinweis bei einer definierten Restreichweite. Zudem unterstützt Ford Pro Charging bei der Installation von Ladestationen.

Die Telematik-Daten belegen außerdem, dass sich Elektrofahrzeuge durchaus auch ökonomisch lohnen können. Erste Erfahrungswerte beim E-Transit zeigen, dass elektrische Transporter im Alltag gegenüber vergleichbaren Diesel-Modellen durch signifikant niedrigere Wartungs- und Verbrauchskosten punkten. Beim E-Transit kann die Differenz demnach bis zu 40 Prozent betragen.

Quelle: Ford – Pressemitteilung vom 08.03.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Jens:

Ein Krankentransportwagen wird primär für nicht zeitkritische Verlegungen und Einweisungen ins Krankenhaus eingesetzt. Er fährt maximal zur Erstversorgung zu Notfällen.
Er fährt den ganzen Tag von privaten Haushalten ohne Blaulicht zu Kliniken, zwischen Kliniken und von Kliniken zu privaten Haushalten.
Es sollte also ausreichen ihn über Nacht zwischen den Schichten wieder aufzuladen. Eventuell reicht es sogar ihn immer nur bis 80% zu laden. Aber dafür ist die Erprobungsphase vermutlich da, um hier die beste Vorgehensweise herauszufinden.

Herwig:

Als Einsatzfahrzeug, das möglichst ständig bereit sein muss, wird dieser Transit wohl nach jedem Einsatz wieder DC-schnellgeladen. Da bin ich gespannt, wie lange das die Batterie mitmacht!

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