Ford: Bestellstart für neuen E-Transporter E-Transit Custom

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 5 min

Fords Gewerbekunden-Sparte Ford Pro nimmt ab sofort Bestellungen für den neu entwickelten Elektrotransporter E-Transit Custom entgegen. Zugleich öffnet der Hersteller auch die Orderbücher für den ebenfalls neuen Elektro-Großraumvan E-Tourneo Custom für bis zu neun Personen. Ford bietet beide Custom-Versionen zudem mit unterschiedlich starken EcoBlue-Dieselmotorisierungen sowie als Benziner mit Plug-in-Hybridtechnologie an.

Die Batterie des neuen E-Transit Custom weist eine nutzbare Kapazität von 64 Kilowattstunden auf und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 327 Kilometer – nahezu die vierfache Distanz, die ein Transporter der Ein-Tonnen-Nutzlastklasse laut den Daten von Ford Pro im Durchschnitt pro Tag zurücklegt. Der Motor leistet je nach Variante 100 kW (136 PS) oder 160 kW (218 PS) und ein Drehmoment von bis zu 415 Newtonmetern (Nm). Die maximal zulässige Anhängelast liegt bei 2300 Kilogramm.

An einer Gleichstrom-Schnell-Ladesäule kann der neue E-Transit Custom seine Batterie mit bis zu 125 kW speisen. Um von zehn auf 80 Prozent aufzufüllen, vergehen dann laut Ford 39 Minuten. Zum Heizen und Kühlen des Cockpits setzt der E-Transporter ab Werk auf eine spezielle Wärmepumpe. Sie arbeitet mit höherer Energie-Effizienz und wirkt sich entsprechend positiv auf die Reichweite aus.

Die Bremsenergie-Rückgewinnung bzw. Rekuperation ermöglicht auch das sogenannte „One-Pedal-Driving“, also das Beschleunigen sowie auch das Verzögern des Autos allein über das Fahrpedal. Das ProPower Onboard-System stellt in der Fahrerkabine und im Laderaum Stromanschlüsse für elektrische Werkzeuge, zusätzliche Beleuchtung und andere Geräte mit Stecker und einer Leistungsaufnahme von bis zu 2300 Watt bereit.

Der neue E-Transit Custom soll speziell kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Einstieg in die Elektromobilität erleichtern – sie machen 99 Prozent aller Gewerbeanmeldungen in Europa aus. Er ist vollständig in das vernetzte Ford Pro Ökosystem eingebunden, das mit diversen Lade-, Service- und Software-Angeboten die Betriebs- und Einsatzkosten des lokal emissionsfreien Transporters spürbar senken könne, so Ford in einer Mitteilung.

Hinzu kommen zahlreiche Features und digitale Lösungen, die den Arbeitsalltag des Fahrers erleichtern sollen. Die Bandbreite reicht vom Mobile-Office-Paket mit einer cleveren Lenkradverstellung, die das Lenkrad in einen praktischen Pausen- und Arbeitstisch verwandelt, bis zu Ford Power-Up-Updates. Sie aktualisieren die Software unterschiedlicher Fahrzeugmodule drahtlos „over the Air“ und erübrigen so Werkstattbesuche. Ebenfalls an Bord: der Spracherkennungs-Assistent „Alexa Built-in“, eine Anwendung aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI).

Mit den rein elektrischen Modellversionen läutet Ford die zweite Produktionswelle dieser Baureihe ein. Erste Auslieferungen inklusive der neuen Plug-in-Hybridbenziner sind in Europa für Sommer 2024 geplant. Der neue Transit Custom tritt darüber hinaus als Kastenwagen oder Doppelkabinen-Ausführung sowie als Kombi an. Der neue Tourneo Custom bietet als Bus bis zu neun Personen Platz. In der Active-Ausstattung fährt er auf Wunsch mit SUV-Gestaltungselementen vor. Die Sport-Version zeichnet sich durch dynamische Design-Akzente aus, während die Titanium X-Variante zum Beispiel mit schwarzen Feeltek-Kunstlederbezügen im Windsor-Stil die Premiumklasse erreiche. Der E-Custom Transit wird dann voraussichtlich ab dem vierten Quartal 2024 an Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeliefert.

Integrierte Lösungen vereinfachen die Elektrifizierung

Allen Versionen des E-Transit Custom stehen die vollintegrierten Funktionsumfänge der digitalen Ford Pro-Software- und Service-Plattform offen. Sie umfassen ganzheitliche Ladelösungen und Fahrzeug-Management-Tools wie die Ford Pro Telematics, die FordPass Pro-App und das FORDLiive Einsatz-System. Gemeinsames Ziel dieser Anwendungen ist es, auch kleinen Unternehmen den Umstieg auf elektrisch angetriebene Firmenfahrzeuge zu erleichtern und ihre Produktivität zu steigern – etwa, indem sie die notwendige Lade- und Software-Infrastruktur aus einer Hand beziehen können.

Ford Pro Service erhöht die Einsatzzeit des E-Transit Custom und E-Tourneo Custom durch verlängerte Wartungsintervalle: Sie umfassen nun zwei Jahre ohne Kilometerbegrenzung. Das soll ebenfalls zu verringerten Einsatz- und Betriebskosten beitragen, die – so stellt es Ford in Aussicht – rund 40 Prozent unterhalb denen vergleichbarer Transporter mit Dieselantrieb liegen sollen.

Ford-Tourneo-Elektrovan
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Schon heute machen viele Kunden die Wahl ihrer Tankstelle situativ davon abhängig, wo es den Liter Kraftstoff für wenige Cent günstiger gibt. Auch der Preis für die Kilowattstunde Strom schwankt, mitunter sogar viel stärker als für Benzin und Diesel. Über die Software von Ford Pro Charging können die Nutzer von E-Fahrzeugen ihren Wagen genau dann laden, wenn der Strom günstig zur Verfügung steht – der finanzielle Vorteil könne durchaus beachtlich ausfallen.

Darüber hinaus berät Ford Pro Charging auch bei der Auswahl geeigneter Lademöglichkeiten und übernimmt die Installation und Wartung ebenso wie die Integration der Fahrzeuge und stellt dafür diverse Software-Lösungen zur Verfügung. Sie sollen die Ladestrategie erleichtern und den Abrechnungsprozess auch für jene Mitarbeiter vereinfachen, die den elektrischen Firmenwagen an der heimischen Wallbox laden.

Hinzu kommt: Ford liefert den E-Transit Custom mit einem einjährigen Gratiszugang zum schnell wachsenden Blue Oval Charge Network aus. Es hat erst kürzlich seinen 500.000sten Ladepunkt in Europa in Betrieb genommen. Auch die Ford Pro Telematics-Dienste stehen den Kunden im ersten Jahr kostenfrei zur Verfügung. Zusammen mit der Ford Pro Mobile-App liefert sie Fahrern und Fuhrpark-Managern wichtige Echtzeitdaten des rein elektrischen Transporters zur Verbrauchseffizienz, dem derzeitigen Standort oder dem aktuellen Status relevanter Systeme. Hierzu zählt auch der Ladestatus, der Akkustand der Batterie und der verfügbare Aktionsradius inklusive des Hinweissignals, wenn eine individuell definierte Restreichweite erreicht ist.

Hängt der E-Transit Custom am Stromkabel, lässt sich zudem eine bei Fahrerinnen und Fahrern willkommene Komfortfunktion aktivieren: die Vorheizung oder die Kühlung des Innenraums. Sie vereint das Angenehme mit dem Nützlichen, denn auf diese Weise belastet der Energiebedarf für die Klimatisierung nicht die Batterie während der Fahrt.

Elektrotransporter-E-Transit-Ford
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Die neue Generation des Transit Custom basiert auf einer neu konstruierten Fahrzeugarchitektur und weist einen niedrigeren Frachtraumboden auf mit größerer Ladekapazität und leichteren Zugangsmöglichkeiten. Mit Kastenwagen-Karosserie bietet sie je nach Radstand ein Frachtvolumen zwischen 5,8 und 9 Kubikmeter bei einer Nutzlast von bis 1330 Kilogramm. Dank der Durchlademöglichkeit unter den Passagiersitzen beträgt die Laderaumlänge bis zu 3,45 Meter. Alle Modellvarianten stehen in den Außenlängen L1 (5,05 m) und L2 (5,45 m) zur Wahl.

Ford bringt den neuen Transit Custom in fünf Ausstattungslinien auf den deutschen Markt. Darunter befindet sich auch die markiger gestaltete Trail-Version und die dynamisch designte Sport-Variante.

Quelle: Ford – Pressemitteilung vom 22.12.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Daniel W.:

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Die Batterie des neuen E-Transit Custom weist eine nutzbare Kapazität von 64 Kilowattstunden auf und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 327 Kilometer …

An einer Gleichstrom-Schnell-Ladesäule kann der neue E-Transit Custom seine Batterie mit bis zu 125 kW speisen. Um von zehn auf 80 Prozent aufzufüllen, vergehen dann laut Ford 39 Minuten.
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Real dürften es rund 230 km Reinweite sein.

Von 10 auf 80 % in 39 Minuten, das wären 70 % von 64 kWh, also 44,8 kWh oder rund 160 km zusätzliche Reichweite während der Mittagspause.

Wenn man mit 2 x 70% rechnet, dann wären das rund 320 km Reichweite am Tag.

Das Gewicht der Akkupacks dürfte rund 400 kg betragen.

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Reichweite von bis zu 327 Kilometer – nahezu die vierfache Distanz, die ein Transporter der Ein-Tonnen-Nutzlastklasse laut den Daten von Ford Pro im Durchschnitt pro Tag zurücklegt.
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Damit wären im durchschnittlichen Arbeitsalltag mit einem Transporter mehr als genug Reichweite vorhanden.

Und zum Schluß ein möglicher FCEV-Transporter als Vergleich:

Kleine Brennstoffzellen ca. 200 kg
2 x H2-Tanks (700 Bar) rund 80 kg für etwa 5,5 kg H2 und rund 350 km Reichweite
Kl. Akkupacks 25 kWh rund 160 kg ergeben dann zusätzlich rund 90 km Reichweite
Zusammen Mehrgewicht von 440 kg und eine Reichweite von ca. 440 km – zuviel?

FCEV-Preis und laufende Kosten – sehr hoch und hoch.

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