Brennstoffzelle: BMW und Toyota halten an FCEV fest

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Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 2 min

Während die Nachfrage nach Elektroautos ins Stocken geraten ist, sehen BMW und Toyota eine Chance in Wasserstoffautos. Die beiden Auto-Riesen vertiefen ihre bestehende Partnerschaft und arbeiten zielstrebig daran, leistbare FCEVs (englisch: Fuel Cell Electric Vehicle) zu entwickeln. Der Münchner Autobauer BMW plant bereits in wenigen Jahren mit der Massenproduktion zu beginnen, wie Nikkei Asia berichtet. Demnach wird das Unternehmen am 5. September im Rahmen eines Presse-Roundtables weitere Details bekannt geben.

Das Brennstoffzellen-Bündnis von BMW und Toyota ist bereits in 2012 entstanden und soll nun offenbar ausgebaut werden. Während Toyota ursprünglich lediglich eine begrenzte Zahl an Teilen liefern sollte, sind die Japaner nach den neuen Plänen für zentrale Bestandteile verantwortlich, etwa die Wasserstofftanks und Brennstoffzellenanlagen. BMW will diese mit den hauseigenen Elektroauto-Technologien kombinieren, zum Beispiel den Antriebssystemen.

Massenproduktion des iX5 in wenigen Jahren

In 2019 hatte BMW zum ersten Mal den iX5 Hydrogen als Konzeptauto vorgestellt. Basierend auf dem X5 ist das Auto mit zwei Wasserstofftanks ausgestattet und bietet mehr als 500 Kilometer Reichweite. Vollgetankt ist das Auto in drei bis vier Minuten. Bei der Brennstoffzellentechnologie wird Strom durch die chemische Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff generiert. Dabei entsteht lediglich Wasser und kein Kohlenstoffdioxid, weshalb FCEVs für viele als umweltfreundlichste Autos gelten.

Im vergangenen Jahr hat der Konzern eine Pilotserie von fast hundert Wasserstoffautos auf die Straße gebracht, die verschiedenen Testgruppen, darunter Medienvertreter, zur Verfügung gestellt wird. Durch die vollständige Integration von Toyotas Brennstoffzellen-Technologie will BMW die Entwicklungs- und Produktionskosten senken, um den iX5 Hydrogen auf ein Preisniveau zu bringen, das mit BEVs vergleichbar ist. Der bayrische Autogigant strebt dabei eine Massenproduktion des FCEV-SUV in den kommenden Jahren an. Dem iX5 Hydrogen sollen laut BMW in den 2030ern weitere Brennstoffzellenautos folgen.

Toyota als Vorreiter bei FCEVs

Toyota gilt als Vorreiter bei der Brennstoffzellentechnologie und hat vor seinen globalen Mitstreitern in 2014 sein erstes Modell, den Mirai, auf den Markt gebracht. Aufgrund des hohen Preises von mehr als sieben Millionen Yen (ca. 43.300 Euro) blieben die japanischen Kunden zurückhaltend gegenüber Wasserstoffautos. Dennoch spielen FCEVs in Japan eine größere Rolle als in Europa. Toyota will durch das Bündnis mit BMW auf gemeinsame Kernkomponenten zurückgreifen und dadurch ebenfalls die Kosten für Wasserstoffautos senken.

Teil der Zusammenarbeit der beiden Autobauer ist außerdem der Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur in Europa. Gemäß dem Europäischen Automobilherstellerverband gab es in ganz Europa Ende 2023 gerade einmal 270 Wasserstofftankstellen, während es 632.000 öffentliche Ladestationen für Elektroautos gab.

Quelle: Nikkei Asia- Toyota and BMW to form alliance in fuel cell vehicle manufacturing

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Herwig:

„…in beiden Fragen gibt es keine Antworten“.
Doch: Zweimal ein klares NEIN!

Gerd:

Mögen Toyota und BMW diese Technologieoffenheit gern ausleben. So lange sie es sich noch leisten können.

Philipp:

Es ist keine technische Frage. Es ist eine ökonomische und ökologische Frage und in beiden Fragen gibt es keine Antworten.

Daniel W.:

Wenn die E-Autos mit Wegwerfbatterien fahren würden, dann wäre FECV eine Supersache, aber dem ist nicht so.

Vermutlich glauben beide, Toyota in Japan und BMW in Bayern, dass die Politik ihnen und den Käufern mit hohen Subventionen hilft.

Aber da dürften beide auf die „falsche Religion“ gesetzt haben, denn wie heißt die Politikerleitlinie: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“.

Captain Ahab:

Ich habe mehr Vertrauen in die technische Kompetenz von Toyota und BMW (und Hyundai, und Bosch, und, und, und) als in die Kompetenz des Typen, der aktuell gerade eine peinliche Romanze mit Trump hat.

Rolando:

Das tote Pferd kann nur mit ganz vielen Subventionen geritten werden. Ist ja klar: die Tankstellen muss der Steuerzahler bauen und überhaupt der „grüne“ Wasserstoff muss auch subventioniert werden. Nur dann rechnet sich das. Vor allem für die Subventionsabgreifer. Das größte moralische Problem ist aber der grüne Wasserstoff. Den gibt es fast gar nicht für Autos. Der wird in der Industrie gebraucht.

Sven:

Die japanische Presse ist da wohl zuversichtlicher, als die Deutsche, was den Erfolg von Wasserstoff-Antrieben in Autos angeht. Leider gibt es bei Nikkei Asia keine Kommentarfunktion, das wäre Mal interessant gewesen.

Philipp:

Regel 13: Man suche einen Partner mit gleichen Problemen, um gemeinsam zu versuchen tote Pferde zu reiten

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