Wasserstoffauto: Toyota senkt Preis für Mirai in den USA um 60 Prozent

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Wer in den USA mit einem Wasserstoff-Auto liebäugelt, für den hat der japanische Autohersteller Toyota nun ein äußerst verlockendes Angebot: Der Toyota Mirai in der Limited-Auflage von 2023 wird dort aktuell mit einem Rabatt von 60 Prozent verkauft. Wie HydrogenInside berichtet, wird der Limited-Mirai somit statt zu Preisen ab 66.000 US-Dollar (60.800 Euro) nun ab gut 26.000 US-Dollar (24.000 Euro) angeboten.

Da Toyota darüber hinaus 15.000 Dollar (13.800 Euro) an kostenlosem Wasserstoff für Mirai-Fahrer sowie eine zinslose Finanzierung für bis zu sechs Jahre anbietet, könnten somit insgesamt gut 60.000 Dollar (55.300 Euro) eingespart werden. Allerdings ist auch in den USA die Tankstelleninfrastruktur nur schwach ausgebaut. Einzig in Kalifornien gibt es nennenswerte Bemühungen, ein größeres Netzwerk an Wasserstoff-Tankstellen aufzubauen.

Doch zuletzt hatte Shell verkündet, alle seine Wasserstoff-Tankstellen in Kalifornien mangels Wirtschaftlichkeit wieder schließen zu wollen. Weltweit ist der Absatz von Brennstoffzellen-Fahrzeugen zuletzt um gut ein Drittel zurückgegangen. Nicht allzu viele glauben derzeit noch daran, dass sich Wasserstoff als Treibstoff im Automobilbereich großflächiger durchsetzen könnte, allenfalls könnte es wohl eine Nische im Luxus-Segment bleiben.

Kaum Tankstellen und sehr hohe Tankkosten

„Die Preissenkung kann jedoch nicht die Tatsache aufwiegen, dass in Kalifornien, dem einzigen Markt für FCEV in den USA, die Preise für Wasserstofftreibstoff im letzten Jahr aufgrund von Versorgungsengpässen in die Höhe geschnellt sind“, stellt HydrogenInside dazu fest. Wer sich für einen vergünstigten Mirai entscheidet, läuft also Gefahr, diesen bald fast nirgendwo mehr tanken zu können – und es drohen sehr hohe Tankkosten, ist das Geschenk-Guthaben von Toyota erst einmal aufgebraucht. Zuletzt kostete ein Kilo Wasserstoff in den USA gut 30 US-Dollar (27,70 Euro), wobei der Mirai auf reale Verbrauchswerte von 1,2 bis 1,2 Kilo pro 100 Kilometer kommt.

Wirtschaftlich kann sich eine beinahe kostenfreie Abgabe der Fahrzeuge, rechnet man die Kosten für den Wasserstoff und die Finanzierung hinzu, für Toyota nicht rechnen. Vermutlich geht es vor allem darum, weiter Erfahrungen mit möglichst vielen Brennstoffzellen-Pkw in Betrieb zu sammeln – und um diese zunehmend exotische Antriebsform für Pkw zumindest noch ein wenig weiter am Leben zu erhalten. Doch auch Seitens Toyota hatte man sich zuletzt bereits dahingehend geäußert, dass Wasserstoff in Zukunft weniger etwas für den Pkw-Bereich, sondern eher für den Schwerlastverkehr sei.

Quelle: HydrogenInside – „Toyota is now offering a 60% discount on this hydrogen-powered car in the US“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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MMM:

;-)
Ja, gebraucht, nix da. 22k neu, bitteschön. Den Mirai II.
Und selbst da fehlen mir der Gutschein für’s günstige Fahren in der ersten Jahren, und sogar die Tankstelle.
So wird das nix mit uns.

Die (hoffentlich erkennbar, nicht ganz ernstgemeinte) „Idee“ war auch eher, die ALLE als Kleinserie umzubauen, kein DIY mit einem.
Die Brennstoffzelle müsste sich auch noch versilbern lassen.

Gregor:

du kannst einen neuen Mirai der mal 80k gekostet hat auch in de für 22k kaufen. Also, los gehts mit dem DIY Projekt. :D

Gregor:

Ach komm, die armen, armen AKW Betreiber in Japan… Denen geht es so schlecht, das sie ihr Kühlwasser aus Fukushima jetzt ins Meer leiten. Dann haben also alle was davon. „Aber das ist ja soooooo stark verdünnt“.
Und dann kam Honda vor 2 Tagen mit der Pressemeldung, das der C-RV nun endlich auch mit H2 auf den Markt kommt. Es wird dauern bis diese Auto Giganten klein gehäkselt werden, aber es wirkt unvermeidbar.

IchAuchMal:

Wenn ich die h2-vernarrten Kommentare der Sperlinge lese kommt mir immer eine tragische Figur der Geschichte in den Sinn:
Muhammad as-Sahhaf – eher bekannt unter seinem Spitznamen Comical Ali

Norbert Seebach:

Das ist ein Desaster mit Ansage. Seit Jahren war der Siegeszug des BEV absehbar und für jeden halbwegs naturwissenschaftlich informierten Zeitgenossen lagen die gravierenden energetischen Nachteile des Brennstoffzellen-Antriebs im PKW und die sündteure Logistik eines H2-Netzes auf der Hand. Weshalb also haben die Japaner so lange und geradezu borniert an diesem Plan festgehalten? Ich sehe hier vor allem zwei Motive: zum einen wollte man partout die Autofahrer an den immensen Kosten des Aufbaus einer H2-Infrastruktur beteiligen. Zum anderen war vermutlich nie daran gedacht, wirklich grünen Wasserstoff zu verwenden: vielmehr sollte der mit Atomkraft hergestellt werden, was gleichzeitig der mächtigen japanischen Atomlobby, die sich nach Kräften bemüht, Fukushima vergessen zu machen, in die Hände spielt. Last not least geht es natürlich auch darum, Monopole und die Abhängigkeit der Verbraucher aufrecht zu erhalten, damit die Profite auch weiterhin einigen wenigen Großkonzernen zufließen! Eben diese Motivation dürfte auch bei denen eine Rolle spielen, die hier zu Lande (gegen alle Vernunft) ein Comeback der Atomkraft fordern!

Jakob Sperling:

Es gibt in Kalifornien ca. 100 H2-Tankstellen und es werden fleissig weitere gebaut.

Jakob Sperling:

Sorry, ich bin kein Pilot, ich bin, bzw. war Kapitän.

Ist nicht mein Fehler, dass keiner von euch Typen Englisch kann.

Volker Krumm:

Die Dortmunder fahren zum tanken jetzt nach Herten oder Kamen. Hin und zurück sind das 50 km, wenn die Tanke nicht eh auf der Strecke liegt. Das war’s dann mit dem (eh kaum vorhandenen) Reichweitenvorteil.

Smartino:

Flugzeuge fahren nicht, die rollen, fliegen oder schlafen.
Das sollte dir als Piloten klar sein.

Farnsworth:

Also „nein“. Was erklärt warum FCEV so floppen, wenn sich nicht einmal Fanboys die Dinger kaufen.

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