BMW setzt auf V2G: Die Modelle der 2025 auf den Markt kommenden Neuen Klasse werden mit der Technologie zum bidirektionalen Laden ausgestattet, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Mit den jüngsten Designstudien, der Limousine Vision Neue Klasse und dem SUV Vision Neue Klasse X, zeigten die Münchner bereits, wie die nächste Generation von Elektroautos der Kernmarke BMW aussehen wird. Sie seien ein Beispiel für eine große Vielfalt an Technologie-Innovationen, mit denen das Unternehmen seine Zukunftsfähigkeit unter Beweis stellen will.
Mit der Weltpremiere des Vision Neue Klasse X kündigte BMW nun eine weitere Innovation an, die in Serie kommt: Die Fähigkeit zum bidirektionalen Laden. Diese Technologie erlaubt es, die Hochvoltbatterie eines Elektroautos als Energiespeicher zu nutzen und den zwischengespeicherten Strom zu einem späteren Zeitpunkt entweder in den eigenen Haushalt oder in das Stromnetz zurückzuführen.
Für E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer wird es so noch leichter, aktiv zur Energiewende beizutragen. Produktion und Nutzung erneuerbarer Energien werden auf diese Weise nachhaltig gefördert. Funktionen wie „Vehicle to Home“, „Vehicle to Grid“ und „Vehicle to Load“ werden somit erstmals auch bei BMW zur Verfügung stehen. Der Schritt unterstreiche zudem den konsequenten Ausbau des BMW Group Charging Angebots.
„Wir verbessern ständig unser Lade-Angebot, um den Nutzen für unsere Kundinnen und Kunden zu maximieren. Ab Sommer bieten wir mit unserem Partner Eon kostenoptimiertes Laden in ersten Märkten an“, kündigt Frank Weber an, Mitglied des Vorstandes der BMW AG und dort verantwortlich für Entwicklung. „Mit der Neuen Klasse gehen wir den nächsten Schritt: Bidirektionales Laden“. Vehicle to Home und Vehicle to Grid sollen demnach vollständig im Lade Ökosystem BMW Connected Home Charging integriert werden.
„Mit dem Fahrzeug, der My BMW App, unserem BMW Backend, einer BMW DC Wallbox Professional und einer PV Anlage können Kundinnen und Kunden den Energiefluss optimal steuern, so dass Laden zu Hause phasenweise netzunabhängig werden kann“, erklärt Weber. Auf diese Weise lassen sich auch Ladekosten senken, indem Strom, den das E-Auto gespeichert hat, wieder in das Netz eingespeist wird.
Vehicle to Home: Strom für den eigenen Haushalt
In der ersten Stufe des bidirektionalen Ladens hat der Kunde die Möglichkeit, den Hochvoltspeicher seines Fahrzeugs als stationären Speicher zu nutzen. Dabei könne er den CO2 neutral erzeugten Strom seiner Photovoltaik Anlage mithilfe der BMW DC Wallbox Professional im Fahrzeug zwischenspeichern und später zurück in den eigenen Haushalt speisen. So mache er sich temporär unabhängig vom externen Stromnetz und reduziere seine Energiekosten.
Vehicle to Grid: Einspeisen ins Netz
Kundinnen und Kunden können in der zweiten Stufe des bidirektionalen Ladens einen Teil ihrer Batteriekapazität extern zur Verfügung stellen. Diese Energie kann dann zu geeigneten Zeiten zum Einspeisen in das Stromnetz verwendet werden. Der Zugang zum Energiemarkt erfolge durch den BMW Kooperationspartner Eon. Der Energiekonzern übernimmt mit seinem dynamischen Stromtarif zusammen mit dem BMW Backend die Steuerung des Ladevorgangs, um damit Erlöse durch den Energiehandel zu generieren.
Ab wann V2G in den verschiedenen Märkten nutzbar sein wird, hängt von der Verabschiedung der dafür erforderlichen regulatorischen Bestimmungen sowie lokalen Gegebenheiten ab.
Vehicle to Load: Das Auto als Power-Bank
Mit Vehicle to Load kann die im Fahrzeug gespeicherte Energie für externe elektrische Geräte nutzbar gemacht werden. Damit fungiert die Neue Klasse praktisch wie eine mobile Power-Bank, um z.B. ein E-Bike zu laden oder elektrische Geräte beim Campen mit Energie zu versorgen.
Unabhängig welche Art des bidirektionalen Ladens genutzt wird: Der Kundenwunsch der Mobilität stehe immer an erster Stelle, betont der Hersteller. Das stelle eine intuitive und einfache Bedienung in der My BMW App sicher, über die das gesamte BMW Connected Home Charging Ökosystem gesteuert werden kann.
Bidirektionales Laden beschleunigt die Energiewende
Bidirektionales Laden sorgt nicht nur für eine höhere Versorgungssicherheit. Durch das Stromladen in zwei Richtungen können Elektroautos einen entscheidenden Beitrag zum Anteil regenerativ erzeugter Energie am Gesamtverbrauch leisten. Durch die Nutzung der in den Hochvoltbatterien bereitgestellten Speicherkapazitäten lassen sich Angebot und Nachfrage im Bereich des Ökostroms besser aufeinander abstimmen.
So können die Speicher der Elektroautos beispielsweise Erzeugungsspitzen von Windkraft- und Solaranlagen gezielt aufnehmen und in Zeiten geringer Erzeugung (Nacht, Flauten) den Strom wieder abgeben. Damit kann das Hochfahren von fossilen Kraftwerken und deren Emissionen in solchen Zeitfenstern reduziert werden.
Auf diese Weise wird Elektromobilität mehr denn je zu einem integralen Bestandteil der Energiewende. Mit bidirektionalem Laden werden CO2-Emissionen sowohl im Bereich der Mobilität gemindert als auch insgesamt auf dem Gebiet der Stromerzeugung.
Quelle: BMW – Pressemitteilung vom 21.03.2024