Bayern prüft möglichen Datenschutzverstoß von Nio

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Daniel Krenzer

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Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht (LDA) hat gegen den chinesischen Automobilhersteller Nio offenbar ein Verfahren wegen möglicher Datenschutzverstöße eingeleitet, berichten Spiegel online und Golem. Näher untersucht werden soll demnach der Verdacht, dass von Nio in seinen Elektroautos gesammelte Daten an Server in China übertragen werden. Was also erzählt die sympathische Sprachassistenz Nomi in seiner Heimat weiter?

In Norwegen hatte der Ingenieur Tor Indstøy an seinem Nio EL8 getestet, welche Daten das Auto sammelt und wohin diese geschickt werden, heißt es weiter. Die Ergebnisse der seit 2023 laufenden Testreihe wurden von ihm auf dem Karrierenetzwerk LinkedIn veröffentlicht. Ein Großteil der Daten sollen seiner Erkenntnis nach auf chinesischen Servern gelandet sein. Nio stritt diese Vorwürfe jedoch ab, als der Hersteller damit konfrontiert wurde. Offenbar will sich das Bayerische Landesamt dieses Thema aber nun genauer anschauen.

Droht eine hohe Strafzahlung?

„Die Datenschutzerklärung des Herstellers räumt auch die internationale Übertragung von Daten unter anderem nach China ein; üblicherweise verblieben die Daten aber in europäischer Infrastruktur, so das Unternehmen“, heißt es bei Golem. Das bayerische Datenschutzverfahren habe lediglich den Zweck, dass sich die Behörde ein besseres Bild über die Datenverarbeitungen bei Nio verschaffen möchte.

Ob dabei der Wunsch Vater des Gedankens ist, wird sich zeigen. Klar ist: Sollte tatsächlich ein Datenschutzverstoß seitens der bayerischen Behörden erkannt werden, könnte eine hohe Strafzahlung drohen. Wie Golem richtig feststellt, dürfte dies die Marktsituation von Nio in Deutschland und ganz Europa neben den EU-Strafzöllen weiter verschlechtern. Datenschutz ist in modernen Autos unabhängig vom Antrieb immer wieder ein diskutiertes Thema, auch Tesla war davon bereits betroffen.

Im Januar und Februar waren in Deutschland insgesamt nur 43 neue Elektroautos von Nio in Deutschland neu zugelassen worden, das waren gut 20 Prozent weniger als noch in den ersten beiden Monaten 2024. Zum Vergleich: Der chinesische Mitbewerber MG Motor hatte in der selben Zeit knapp 3400 Neuzulassungen zu verzeichnen, BYD 420, Xpeng 256, Lynk & Co mit 33 aber noch weniger.

Quelle: Spiegel Online – Chinesischer E-Auto-Hersteller Nio im Visier der Datenschützer / Golem – Datenschutzverfahren gegen Nio gestartet

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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